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1514 - Zombie-Dämmerung

1514 - Zombie-Dämmerung

Titel: 1514 - Zombie-Dämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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zugleich auch weg aus meiner normalen Welt, die in dieser Schwärze nur noch Erinnerung war.
    Aber ich war nicht allein.
    Da gab es noch jemanden. Ich hörte Karinas Stimme und auch die des Schamanen. Ich konnte verstehen, was sie sagten, und begriff, dass es für die Agentin immer enger wurde.
    Diese Schwärze hatte auch mich voll erwischt. Sie gab es überall und fühlte sich an wie feuchte Watte, die klebrig durch mein Gesicht strich.
    Mein Kreuz reagierte. Es wollte die andere Macht nicht zulassen und stemmte sich dagegen. Über die silberne Oberfläche huschten immer wieder Lichtfunken, aber sie waren nicht in der Lage, die Schwärze auf dem Metall zu vertreiben.
    Wenig später wurde auch ich überrascht. Ich hatte mich mehr auf die Umgebung konzentriert und weniger auf die Unterhaltung geachtet, sodass ich plötzlich nur dastand und schauen konnte, als sich die Gestalt des Schamanen in der Dunkelheit zeigte.
    Wir hatten zwar viel über ihn gesprochen, zu sehen bekam ich ihn erst jetzt. Für mich war er ein völlig Fremder und natürlich auch ein Exot.
    Er stand nicht, er schwebte über allem, als hinge er wie eine Marionette an Seilen in der Luft. In dieser Schwärze oder in dieser Welt war eben alles anders.
    Und wer so auftrat, der ging davon aus, dass er sich als der große Sieger zeigen konnte.
    Karina Grischin hatte sein Auftreten praktisch provoziert. Ich kannte sie gut genug und wusste deshalb, dass sie es nicht grundlos getan hatte, und das merkte ich sehr bald.
    Ich sah nicht, wo sie stand, aber ich hörte etwas.
    Zwei Schüsse, die wie einer klangen.
    Und beide Kugeln erwischten den Schamanen!
    Karina sah nur ihn. Alles andere war für sie zweitrangig geworden. Seine Gestalt, sein Gesicht, das sie inzwischen hasste und es ebenso zerstört sehen wollte wie den gesamten Körper. War er tot?
    Sie sah sein Zucken und auch, wie er seinen Kopf und den Körper zurückwarf, als könnte er so noch etwas von der Kugelwucht abfangen.
    Und dann war er weg!
    Das geschah von einer Sekunde auf die andere, und selbst Karina wurde davon überrascht. Sie sah kein Ziel mehr. Jetzt gab es nur noch diese teerige Dunkelheit. Sie stand mit offenem Mund auf der Stelle und hörte sich selbst nach Luft schnappen. Und ihr war klar, dass jetzt all das, was ihr versprochen worden war, in die Tat umgesetzt werden würde.
    Diesmal steckte Karina ihre Waffen nicht weg. Sie stand da und lauerte darauf, dass etwas passierte, denn eine andere Möglichkeit gab es für sie nicht.
    Die Zeit verstrich. Mit jeder Sekunde, die verging, fühlte sie sich unwohler.
    Und dann passierte es. Allerdings nicht mit ihr, es war etwas Neutrales und trotzdem Furchtbares.
    Ein Lachen!
    Karina Grischin war eine Frau, die mitten im Leben stand. Sie hatte viel erlebt, und so leicht konnte sie nichts mehr erschüttern. Als sie jedoch dieses Lachen hörte, war sie schon mehr als überrascht, denn derartige Laute hatte sie noch nie gehört.
    Urweltartig. Fast wie Brunftschreie. Röhrend und dröhnend zugleich. Es war für sie schwer vorstellbar, dass ein Mensch so lachen konnte. Der Lacher selbst war nicht zu sehen, die Schwärze hielt ihn verschluckt, der Schamane allerdings wollte ihr zeigen, dass die Kugeln ihn zwar getroffen, aber nicht vernichtet hatten.
    Für eine Weile blieb dieses schreckliche Geräusch bestehen, aber es wurde leiser, sackte weg, bis es in einem letzten hämischen Kichern verklang. Stille…
    Karina hörte nur ein Zischen. Es war das Geräusch des eigenen Atems, den sie förmlich in sich einsaugte. Sie stand in der Dunkelheit und hielt die Augen weit offen, als könnte sie so etwas sehen, was allerdings nicht möglich war. Die Schwärze klebte überall, und ihr kam es so vor, als würde sie sogar von ihr festgehalten werden.
    Die Stille hatte auch einen Vorteil. Sie sorgte dafür, dass sie wieder normal denken konnte und deshalb einsehen musste, dass sich gewisse Dinge nicht mehr regeln ließen.
    Sie wusste verdammt genau, wo sie stand, aber sie kam nicht mehr weg.
    Es war zu dunkel. Sie fühlte sich eingeschlossen und spürte, dass sich die Dunkelheit immer weiter verdichtete.
    Sie dachte daran, wie es diesen Zombies ergangen war. Ihnen war die Haut vom Körper gelöst worden, sodass nichts anderes als Skelette zurückgeblieben waren.
    Und jetzt?
    Karina wartete. Sie spürte es bereits. Etwas rieselte über ihre Haut hinweg. Es war zunächst nichts anderes als ein leichtes Kitzeln auf dem Gesicht, aber sie war sicher, dass sich dies

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