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1517 - Der Imperator

Titel: 1517 - Der Imperator Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Chef aller Beiboote, sondern auch Kommandant der ATCASOS.
    Die vier Hundertfünfzigmeter-Raumer waren nach berühmten Schiffen der Vergangenheit benannt worden. Zur Unterscheidung hatte man lediglich das Kürzel AT als Hinweis auf die ATLANTIS hinzugefügt.
    Ohne auf Thetas fragende Blicke zu achten, forderte ich mit meinen Überrangschaltungen einen Videokomkontakt zu den beiden Kommandanten an.
    Die hyperschnelle Verbindung wurde augenblicklich hergestellt. Welche Schaltungen, Antennenausrichtungen und andere Dinge dabei wirklich abgelaufen waren, interessierte niemand mehr. Das machte der LPV.
    Kassian meldete sich von der Brücke seiner AT-TOSOMA. Ob er wohl daran dachte, daß ein Achthundertmeter-Raumer gleichen Namens einmal mein Flaggschiff gewesen war? Mit ihm hatte ich vor unendlich erscheinender Zeit den Stern Larsaf angeflogen. Die Terraner hatten ihn später Sol genannt.
    Kassian erschien auf einem der neuartigen Feldbildschirme. Die Übertragung war plastisch und absolut farbecht.
    Seine weißblonden, in der Mitte gescheitelten Haare funkelten förmlich von der großen Bugwand herüber. Auch die stark rötlich gefärbten Augäpfel zeugten von seiner Abstammung. Die Orbanaschol-Dynastie zählte zu den ältesten des Imperiums. „Ich grüße dich, mein Kristallprinz", strahlte er und hob winkend die Hand.
    Ich ging über die Anrede hinweg, denn ich war es leid, ihn immer wieder zu ermahnen, es nicht zu tun. „Mit wem spreche ich?" fragte ich ironisch. Das vor mir schwebende Kombigerät besorgte Bild- und Tonübertragung. „Khemo-Massai, Kommandant der AT-CASOS spricht", fiel eine zweite Stimme ein.
    Khemos Gesicht erschien auf einem anderen Schirm. Der Afroterraner grinste amüsiert.
    Da fiel Kassian ein, was er unterlassen hatte. „Oh, Verzeihung! Kassian, Kommandant der AT-TOSOMA spricht", korrigierte sich mein junger Freund. Er tat es mit seinem strahlenden Lachen, mit dem er Versehen aller Art zu annulieren pflegte. „Sonst hätte ich dich auch sicherlich nicht erkannt", spöttelte ich weiter. „Hast du dich auf dem fünften Planeten umgesehen? Wenn ja - gab es Schwierigkeiten mit den neuen Besitzern?"
    „Überhaupt keine", beteuerte er. „Wir sind von den gelandeten Linguiden freundlich empfangen worden. Sie stammen von den beiden georteten Delphin-Raumschiffen. Ich habe zweiundfünfzig Personen gezählt. Es sind Landvermesser. Sie hausen in zeltähnlichen Unterkünften und bemühen sich, mit den echsenhaften Oytlokern gut auszukommen."
    „Was hast du den Linguiden aufgetischt? Die Landung einer arkonidischen Space-Jet im Hoheitsgebiet anderer Intelligenzen sollte begründet werden. Hat man daran gedacht?"
    „Man hat!" behauptete er. Sein markantes Gesicht wirkte plötzlich wie ein Spiegelbild totaler Unschuld.
    Ich fühlte jene Spannung in mir aufsteigen, die bei Kassians eigenständigen Maßnahmen immer zu fühlen war. Dieser Jung-Arkonide war durchaus in der Lage, selbst erfahrene Galaktiker zu täuschen.
    Im Erfinden haarsträubender Dreistigkeiten war er Meister. „Also was hast du als Ausrede benutzt?"
    „Ausrede?" wiederholte er. „Ich bin mit einer Jet und nur zwei Begleitern gelandet, um die Linguiden zu bitten, mir bei der Fahndung nach einem flüchtigen Gewaltverbrecher zu helfen. Sie meinten höflich, auch sie hätten schon von dem Piraten-Anführer Buyzt gehört."
    „Aha! Ich nicht! Und der soll sich auf Oytlok versteckt haben?"
    „So lautet die Information meines Gewährsmanns", bestätigte Kassian stirnrunzelnd. „Eh - diese Verbindung ist doch wohl abhörsicher?"
    Ich vernahm Khemo-Massais Gelächter. Theta starrte wie hypnotisiert auf den Bildschirm. Kassians Fähigkeit, für jeden Topf den passenden Deckel zu finden, war erstaunlich. „In Ordnung, wir suchen also einen gewissen Buyzt", erklärte ich mein Einverständnis.
    Die Begründung für eine Landung war nicht schlecht. „Wann wird mit der Besiedlung der beiden Sauerstoffplaneten durch die Linguiden begonnen? Zur Zeit dürfte nur ein Vorkommando anwesend sein."
    „Das habe ich bei meinem Besuch auf Kloyrok erfahren", fiel Kherho-Massai ein. „Auch dort werden nur Vorbereitungen getroffen. Die Linguiden rechnen mit der Ankunft der ersten Transportflotte in etwa drei Wochen. Ich habe übrigens auch nach einem galaktischen Piraten gefahndet."
    Ich winkte nur noch ab. Kassian meldete sich erneut. Seine Unschuldsmiene hatte sich wieder aufgehellt. „Mit den Oytlokern, diesen kriegerischen Echsen, hatten wir

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