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1518 - Das Cueleman-Debakel

Titel: 1518 - Das Cueleman-Debakel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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tiefer gehen und Ausschau nach dem Beiboot mit Manella halten."
    Er stutzte, als ihm etwas einfiel, dann suchte er mit einem Taststrahl jenen Sektor über Oytlok ab, in dem sich das Schiff des Friedensstifters zuletzt in einem stationären Orbit befunden hatte.
    Innerhalb weniger Sekunden hatte er die Holodarstellung der COMANSOR hereingeholt. Er war erleichtert, als er sah, daß das Delphinschiff noch existierte und auch nicht beschossen wurde. Es hatte lediglich eine Eskorte von zwei mittelschweren Raumkreuzern bekommen.
    Als er den Blick von dieser Darstellung wandte, hatte Salaam Siin die HARMONIE bereits auf den neuen Kurs ausgerichtet. Wenige Minuten später fing der Ophaler sein Schiff zirka tausend Meter über einer hügeligen Dschungelregion ab, in der die Mehrzahl der bluesschen Raumlandesoldaten niedergegangen war. Über derselben Region kreisten auch rund achtzig Zerstörer. Ein paar von ihnen flogen die HARMONIE an, drehten aber kurz vorher wieder ab und kümmerten sich danach nicht mehr um das Sängerschiff. „Der Aufmarsch sieht so aus, als wüßten die Blues genau, wo Bransor Manella steckt", sagte der Ilt im Selbstgespräch. „Ich möchte bloß wissen, wie sie das herausbekommen haben. Wir hätten ihn doch auch finden müssen."
    „Da ist er!" schrie Beodu und wedelte aufgeregt mit seinem Rüssel. „Das Beiboot des Friedensteufels!"
    Er hatte sich bestimmt versprochen, aber der Dt lachte trotzdem darüber. Allerdings wurde er schnell wieder ernst, als er ebenfalls das Beiboot Manellas sah. Es befand sich nämlich genau im Zentrum des von den Blues besetzten Gebiets. „Manella muß sich bis jetzt in einer Höhle verborgen haben", überlegte er laut. „Aber warum er sich jetzt quasi den Blues stellt, begreife ich nicht. Sein Beiboot hat nicht einmal den Schutzschirm aufgebaut."
    Salaam Siin sagte nichts, aber er steuerte sein Schiff näher heran. Erst in dreihundert Metern Entfernung wurde es von zwei bluesschen Kampfgleitern gestoppt.
    Verblüfft sah Gucky auf einer Holodarstellung, wie sich die Schleuse des linguidischen Beiboots öffnete und Bransor Manella in Begleitung seiner Schülerinnen ausstieg.
    Die Linguiden wurden sofort von zirka fünfzig Blues umringt. Sie hielten ihre Waffen schußbereit, feuerten jedoch nicht. Auf dem Holo war zu erkennen, daß Manella auf die Raumlandesoldaten einredete, wobei er heftig gestikulierte. Die Außenmikrophone der HARMONIE fingen wohlklingende Töne auf.
    Einzelne Worte waren aber wieder nicht zu verstehen. Sekunden später senkten die Blues allerdings ihre Waffen und rückten ein wenig von den Linguiden ab. „Er hat sie zum Frieden bekehrt!" jubelte der Ophaler.
    Sein Schluß war voreilig, wie die drei erkannten, als die sieben Linguiden zu einem gelandeten Beiboot eskortiert wurden und einstiegen. „Sie sind Gefangene", stellte der Mausbiber fest.
    Salaam Siin erwiderte nichts darauf. Aber er verfolgte den Kurs des Beiboots auf den Ortungsschirmen, bis es von einem Diskusschiff eingeschleust wurde, das inzwischen als Flaggschiff des Admirals identifiziert worden war.
     
    *
     
    Erst rund vierundzwanzig Stunden danach tat sich wieder etwas.
    Das erste, was die drei davon mitbekamen, war ein unkodierter Rundspruch des bluesschen Admirals an die im Sektor Cueleman befindliche Streitmacht, in dem er den Kolonialkrieg gegen die Oytloker für beigelegt erklärte.
    Das war aber noch nicht alles. Er verkündete gleichzeitig, daß die Linguiden als Dank der Blues für die erfolgreiche Vermittlung zwischen ihnen und den Eingeborenen und für die Verhinderung weiteren Unrechts an den Oytlokern das Cueleman-System geschenkt bekämen.
    Gucky, der, während des Rundspruchs das Abbild des bluesschen Admirals auf einem Holo beobachtet hatte, stellte fassungslos fest, daß der alte Haudegen so gerührt war, daß ihm zeitweilig die Stimme versagte. „Er ist völlig hin!" sagte er mit mühsam unterdrücktem Zorn. „Es fehlt nicht viel, und er weint Krokodilstränen. Dieser Bransor Manella muß ihm eine Gehirnwäsche verpaßt haben, wie sie noch niemand vollbracht hat."
    „Er hat ein Wunder vollbracht!" sang Salaam Siin verzückt. „Schade, daß ich nicht hören konnte, wie er zu den Blues sprach. Er ist der Größte!"
    „Er ist ein Schlitzohr, ein Trickbetrüger und ein Dieb!" explodierte Gucky. „Jetzt habe ich diese Friedensstifter endlich durchschaut Es geht ihnen überhaupt nicht um den Frieden. Es geht ihnen nur darum, sich auf Kosten anderer Völker zu

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