1523 - Die Horror-Maschine
konnten, ansonsten aber musste er sich geschlagen geben.
Ich nutzte die Gelegenheit und fragte ihn: »Kennen Sie sich hier aus?«
»Ein wenig.«
»Wir suchen die Firma Play and Fun.«
»Ja, die gibt es.«
»Und wo?«
»Nicht weit entfernt.«
»Wir haben nichts gesehen.«
»Ja, das ist schon möglich. Sie müssen sich auch die Hinterhöfe der Häuser anschauen. Hier wurde jeder freie Fleck verbaut und vermietet. Das ist nun mal so.«
»Danke für den Tipp.«
Der Wächter grinste ein wenig schief und nickte.
Wir stürzten uns in den Trubel.
Es gab hier jede Menge Geschäfte und kleine Lokale und auch belebte Hinterhöfe, die durch Einfahrten zu erreichen waren.
Es war für uns kein Problem, die richtige zu finden. In der Einfahrt lasen wir an den Schildern ab, welche Kleinfirmen sich im Hinterhof etabliert hatten. Allerdings sahen wir dort keine Bauten. Wer die Firmen besuchen wollte, musste die rückseitigen Eingänge benutzen.
Vor einer solchen Tür blieben wir stehen, denn hier war wieder das Schild der Firma zu sehen. Der Name bestand aus bunten Buchstaben, die in Wellenform angeordnet waren, und darunter war ein lachendes Clownsgesicht zu sehen wie auch die kleine Fratze eines Monsters.
Die schwere Tür ließ sich aufstoßen, und wir betraten einen Flur mit Betonmauern. Eine Pfeil wies zu einer Treppe hin, die wir nehmen mussten, und am Beginn sahen wir wieder das Schild und einen Pfeil darunter, der in die Tiefe wies.
»Dann wollen wir mal.« Suko machte den Anfang. Ihm fiel die Stille ebenso auf wie mir. Beide schauten wir uns an, aber es war nichts zu spüren.
Es waren vier Stufen, die wir hinabgehen mussten. Dann standen wir vor einer Tür, die nur angelehnt war.
Auch hier machte Suko wieder den Anfang und wir schoben uns in einen Flur hinein, der dunkel vor uns lag.
Es schien sich noch niemand im Büro aufzuhalten. Auf beiden Seiten des Gangs gab es einige Türen.
Man konnte den Eindruck haben, dass es die Firma Play and Fun nicht mehr gab oder die Kollegen noch nicht bei der Arbeit waren und erst um die Mittagszeit erschienen.
»Gefällt dir das?«, fragte Suko.
Ich hob nur die Schultern. Wenig später stieß ich die erste Tür auf der rechten Seite auf und schaute in einen Arbeitsraum.
Hier standen sich vier Computer gegenüber. An den Wänden klebten bunte Bilder mit verschiedenen Motiven. Kinderfiguren und schreckliche Monster wechselten einander ab.
Dass hier gearbeitet wurde, war zu erkennen. Nur hielt sich kein Mitarbeiter hier auf. Durch einen Lichtschacht drang genügend Helligkeit, um es erkennen zu können.
»Verstehst du das, John?«
»Was denn?«
»Dass wir hier allein sind?«
»Nicht jeder fängt so früh an.«
»Na ja, komisch ist es schon.«
Dieses Gefühl hatte ich auch. Aber kreative Menschen waren eben auch oft Morgenmuffel und nahmen ihren Job erst gegen Mittag auf, um dann bis tief in die Nacht auf dem Posten zu sein.
In diesem Raum gab es nicht viel zu sehen. Wir wollten uns noch die anderen vornehmen. Sollten wir dort auch nichts finden, blieb uns nichts anderes übrig, als auf die Mitarbeiter zu warten.
Suko war schon weitergegangen. Ich wollte mir die Türen auf der anderen Seite vornehmen und blieb vor einer stehen. Neben ihr klebte ein Schild an der Wand. Der Name »Chief Justin« war nicht zu übersehen.
So also hieß der Chef. Diese Tür war geschlossen, aber nicht abgeschlossen. Ich wollte sie aufdrücken, als es passierte.
Der Wärmestoß war wie ein Schmerz auf meiner Brust zu spüren. Das Kreuz hatte mir eine Warnung geschickt, denn hinter der Tür musste eine Quelle des Bösen liegen…
***
Ich musste ehrlich zugeben, dass mich diese Warnung überrascht hatte.
Damit hatte ich nicht gerechnet. Ich hütete mich davor, wie ein Wilder in den Raum hinter der Tür zu stürmen, und blieb zunächst mal stehen, um mich auf die Warnung zu konzentrieren.
Sie ließ nicht nach. So musste ich davon ausgehen, dass jenseits der Tür eine große Gefahr für Leib und Leben lauerte, die von einer dämonischen Macht dirigiert wurde.
Ich schaute nach rechts.
Suko war nicht zu sehen. Er befand sich in einem der anderen Räume.
Ich wollte nicht länger auf ihn warten und bereitete mich auf ein Stürmen des Zimmers vor.
Das Kreuz verschwand in meiner Tasche. Dafür zog ich die Beretta, die mit geweihten Silberkugeln geladen war.
Vor meinem geistigen Auge entstand erneut die Beschreibung, die wir von Justine Cavallo hatten. Wenn dieser Killer oder diese
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