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1524 - Die Uhren von Wanderer

Titel: 1524 - Die Uhren von Wanderer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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befunden hatte - waren die Nakken schon in ihrer frühesten Jugend von den Juatafu-Robotern ins Innere des Kosmonukleotids DORIFER gebracht worden. Dort hatten sie ihren letzten Schliff und die abschließende Ausbildung als 5-D-Wesen bekommen. Diese Möglichkeit stand ihnen seit 700 Jahren nicht mehr zur Verfügung, da DORIFER gewissermaßen „dicht" gemacht hatte.
    Der Pararealist fragte sich in diesem Zusammenhang, ob es möglich wäre, mit den Dreizackschiffen in das Kosmonukleotid einzudringen. Er durfte jedoch nicht erwarten, daß ihm die Nakken unter den gegebenen Umständen diese Frage beantworteten. Aber wenn es keine Möglichkeiten mehr gab, daß Nakken im Innern von DORIFER ihre Ausbildung bekamen, dann würden die Blau-Nakken, von denen noch einige tausend in Hangay und in der Milchstraße lebten, irgendwann aussterben. Es sei denn, sie waren unsterblich.
    Alle noch lebenden Blau-Nakken vom Schlage Paunaros und Willoms waren schon vor der Großen Kosmischen Katastrophe, also vor über 700 Jahren, geboren worden, was für eine extrem hohe Lebenserwartung sprach. Vielleicht konnten sie sogar so alt wie Haluter werden, aber Sato Ambush bezweifelte, daß sie die Unsterblichkeit besaßen.
    Wie auch immer, es kam kein Nachwuchs mehr von Blau-Nakken mit höherentwickelten 5-D-Sinnen.
    Sato Ambush hatte es sich im Schneidersitz auf dem nackten Fels gemütlich gemacht, und während er diesen Gedanken nachhing, verging Stunde um Stunde.
    Schließlich waren zwei Nonntage vergangen, ohne daß Idinyphe auf dem Plateau erschienen wäre. Rachmayn erschien über dem Horizont, wanderte über den rosafarbenen Himmel und ging wieder unter.
    Dieses ewige Spiel wiederholte sich noch einmal. Ein Nakk verließ seinen Platz, und für ihn kamen zwei andere. Aber Idinyphe tauchte nicht auf.
    Der Pararealist übte sich in Geduld - eine seiner stärksten Tugenden. Er hatte beschlossen, hier auszuhalten, solange ihn das Lebenserhaltungssystem des SERUNS versorgen konnte - oder bis Idinyphe erschien.
    Schließlich, nach 55 Stunden, spürte Sato Ambush an den sanften Vibrationen des Bodens, daß sich ihm jemand näherte. Er öffnete die Augen, und da stand Idinyphe vor ihm. Ohne Schutzanzug und ohne Atemgerät, lediglich mit einer einfachen Kombination bekleidet. Genauso wie beim letztenmal.
    Sie bot einen vertrauten Anblick, obwohl sie längst nicht mehr die fröhliche und unbeschwerte Eirene von früher war. Er war jedoch sehr erleichtert, daß sie sich in den letzten Monaten äußerlich nicht weiter verändert hatte.
     
    *
     
    Er lächelte entwaffnend zu ihr hinauf, machte eine einladende Geste und sagte über den Außenlautsprecher seines SERUNS: „Ich danke dir, daß du gekommen bist."
    Idinyphes Haltung war eine einzige Ablehnung. Der schlanke Körper wirkte wie aus Stahl. Die Augen hatten die Schwärze der Nacht angenommen, blickten kalt, hart geradezu. Die Haut spannte sich mehr als sonst über den stark hervortretenden Backenknochen. Das links gescheitelte Haar wirkte wie vom Wind zerzaust, aber es war wohl eher ihre Kampffrisur, denn auf Akkartil geriet die dünne Atmosphäre nie in Bewegung.
    Er merkte ihr an, daß ihr eine scharfe Entgegnung auf der Zunge lag. Aber dann entspannte sie sich und ließ sich ihm gegenüber auf dem geschmolzenen Fels nieder. „Was willst du von mir, Sato?" fragte sie schroff. „Ich habe Wichtigeres zu tun, als mich mit dir zu unterhalten.
    Du stiehlst bloß meine Zeit."
    „Was kann denn wichtiger sein, als ES zu finden und das Rätsel um die Superintelligenz zu lösen?" erwiderte er. „Darum bemühen sich die verschiedenen Seiten, jede auf ihre Art, jeder nach seinen Möglichkeiten", sagte Idinyphe. „Aber eine Kooperation ist unmöglich. Und das ist richtig so."
    „Ich habe Nachricht von Perry", sagte Sato Ambush. Als Idinyphe keinerlei Reaktion zeigte, fuhr er fort: „Er hat mich wissen lassen, daß es eine heiße Spur von Wanderer gibt. Und er bat mich in diesem Zusammenhang um deine Vermittlung, die Nakken zu einer Zusammenarbeit zu bewegen."
    „Das sieht ihm ähnlich", sagte Idinyphe bitter; ihr Gesichtsausdruck verhärtete sich. „Das ist typisch Mensch! - Perry ist skrupellos genug, unsere Blutsverwandtschaft für seine Ziele zu mißbrauchen. Er glaubt, unsere Blutsbande sei ein solch starkes Bindeglied zwischen uns, daß ich ihm zuliebe die wahren Werte verrate. Das ist nicht, was ich unter kosmischem Denken verstehe. Es ist die Denkweise eines spießigen Terraners. Die

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