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1524 - Die Uhren von Wanderer

Titel: 1524 - Die Uhren von Wanderer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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geräumig, noch so vergleichsweise luxuriös wie die seine ausgestattet war. Sie machte es auch bezüglich der Lebensgewohnheiten den Nakken nach und konnte selbst im Freien, in der für Menschen viel zu dünnen Atmosphäre von Akkartil, ohne Atemmaske auskommen.
    Aber Eirene war entweder nicht da, oder sie hatte keine Lust, den Anruf zu beantworten.
    Jedenfalls meldete sie sich nicht. Das überraschte ihn gar nicht so sehr, denn es war ihm schon seit Wochen nicht mehr gelungen, mit ihr in Kontakt zu treten.
    Danach Versuchte der Pararealist, zuerst den Nakken Willom, Eirenes Mentor, zu erreichen, und als auch das mißlang, mit Paunaro in Funkkontakt zu treten. Obwohl Sato Ambush die Hierarchie der Nakken noch nicht durchschaut hatte, so glaubte er doch erkannt zu haben, daß Paunaro auf Akkartil so etwas wie ein Standortkommandant zu sein schien.
    Paunaro meldete sich auch sogleich, nachdem Sato Ambush ihn namentlich gerufen hatte. Der Nakk sagte, noch bevor Sato Ambush Gelegenheit hatte, sein Anliegen vorzubringen, nur ein Wort: „Nein!"
    „Warum so ablehnend, Paunaro!" rief der Pararealist, bevor der Nakk die Verbindung unterbrechen konnte. „Du kennst zwar den Inhalt des Funkspruchs, aber du schließt daraus völlig falsch, daß ich dich darauf ansprechen will."
    „Was könntest du sonst von mir wollen?" fragte Paunaro distanziert. „Ich möchte, daß du mir ein Gespräch mit Idinyphe vermittelst, oder mir zumindest sagst, wo ich sie finden kann", sagte Sato Ambush. „Das ist alles."
    „Ich kann dir nicht helfen", erwiderte Paunaro. „Ich weiß nicht, wo Willoms Schülerin ist."
    „Aber du könntest versuchen, sie über Willom zu erreichen."
    „Ich habe Wichtigeres zu tun."
    „Sei nicht so kratzbürstig, Paunaro", redete Sato Ambush dem Nakken zu. „Du brauchst dich nicht selbst um die Verbindung zu bemühen, sondern kannst auch einen anderen damit beauftragen. Mehr erwarte ich gar nicht."
    „Es wird dir nicht weiterhelfen", behauptete Paunaro. „Ich möchte nur mit Idinyphe reden. Dazu hatte ich schon seit Wochen keine Gelegenheit mehr."
    „Gut, ich werde veranlassen, daß sie von deinem Wunsch erfährt. Mehr kann ich nicht tun."
    „Danke", sagte der Pararealist, und als die Verbindung beendet war, fügte er hinzu: „Sturer Bock!"
    Kein Zweifel, daß ihm Paunaro immer noch nachtrug, was er über die Nakken aufgedeckt hatte.
    Paunaro mangelte es einfach am Verständnis dafür, daß diese Angelegenheit auch die Galaktiker anging, weil sie hochgradig davon betroffen waren, weit mehr als die Nakken.
    Als die Nakken vor 50.000 Jahren, als sie noch im Universum Tarkan lebten, wegen ihrer 5-D-Sinne zu ESSuchern auserkoren worden waren, da waren die Voraussetzungen völlig anders gewesen. Damals war die Superintelligenz ESTARTU in Bedrängnis geraten, hatte sich dezentralisieren müssen und hatte ES um Hilfe gerufen.
    ESTARTU hatte ihren Kampf gegen das Hexameron inzwischen bestanden. Aber die Nakken waren danach, selbst nachdem ihre Heimatgalaxis Hangay ins Standarduniversum transferiert worden war, weiterhin ihrer Bestimmung als ES-Sucher nachgekommen, weil sie von keiner kompetenten Instanz von diesem Auftrag entbunden worden waren. Sie hatten auch nach der Großen Kosmischen Katastrophe vor 700 Jahren und auch noch unter Monos die Suche nach ES fortgesetzt - und taten es bis zum heutigen Tag.
    Sie hatten dies auf mannigfaltige Weise getan: Indem sie mit der Zeit experimentierten und durch Raumzeitverfaltungen parallele Wirklichkeiten schufen, Welten der Wahrscheinlichkeit, in denen sie Spuren zu ES finden zu hofften. Und einige unter ihnen hatten sich zu einer Geheimloge zusammengeschlossen, die es sich zum Ziel machte, die von ES vergebenen Zellaktivatoren einzusammeln - wohl in der Hoffnung, dadurch die Superintelligenz anzulocken.
    Diese Zellaktivatordiebe waren zu den Mördern von Geoffry Waringer, Jennifer Thyron und Irmina Kotschistowa geworden und sie hatten letztlich auch Galbraith Deighton auf dem Gewissen.
    Von diesen wenigen Außenseitern durfte man freilich nicht pauschal auf alle Nakken schließen, denn die meisten der Logennakken hatten sich von ihren Brüdern abgewandt, als sie erkannten, daß sie den falschen Weg beschritten. Selbst das Tun der Logennakken durfte, wertfrei betrachtet, nicht als verwerflich bezeichnet werden. Sie hatten ohne böse Absicht gehandelt.
    Sato Ambush hatte diese Machenschaften aufgedeckt - und das nahmen ihm Paunaro und Willom offenbar krumm. Dabei war dem

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