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1527 - Gesil und der Gesandte

Titel: 1527 - Gesil und der Gesandte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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verloren ist, wenn er erst einmal seine Spezialausrüstung besitzt", erwiderte die Blinde Göttin. „Er ahnt doch nichts von euch, oder?"
    „Nein", antwortete die Kontidin. „Du hast recht, Blinde Göttin! Brechen wir auf!"
     
    *
     
    Per-E-Kit befand sich auf der Flucht.
    Nachdem ihm Shif gesagt hatte, warum Gesil verhaftet worden war, hatte sich seine ursprüngliche Hektik etwas gelegt.
    Der Diebstahl eines Ke-Ri wurde auf Bipula zwar als schweres Verbrechen geahndet, aber den Bewahrer von Truillau interessierte so etwas nicht. Folglich hatte das Auswertungssystem seines Informationsnetzes die vom Sensorplus-Computer-System eingehende Meldung über die Festnahme einer Ke-Ri-Diebin diese Information als absolut unerheblich ausgefiltert und nicht an die höchste Stelle weitergeleitet.
    Der Ordnungsdienst auf Bipula abÐr würde von sich aus keine weitergreifenden Maßnahmen veranlassen, sondern einzig und allein die Ke-Ri-Diebin zur Verantwortung ziehen.
    Also stand der Name Per-E-Kit beziehungsweise Nad-I-Zom auf keiner Fahndungsliste, und niemand würde sich um ihn und um sein Schiff kümmern. Jedenfalls so lange nicht, bis der Name Gesil durch das Sensorplus-Computer-System und seine Auswertung zum Bewahrer von Truillau vorgedrungen war.
    Das würde zwar relativ schnell gehen, aber nicht so schnell, daß er, Per-E-Kit, nicht vorher in sein Schiff gehen und sich mit der für eine Befreiungsaktion erforderlichen Spezialausrüstung versorgen konnte.
    Das würde Gesils Befreiung nicht nur erheblich erleichtern, sondern vor allem auch beschleunigen.
    So daß er im Idealfall mit ihr Bipula verlassen hatte, bevor die Weisungen des Mächtigen in dieser Sache eingingen.
    Leider war alles ganz anders gekommen.
    Wahrscheinlich hatte Schatt-V-Konk von Gesils Verhaftung erfahren und auch, daß die Hominidin mit Per-EKit nach Bipula gekommen war - und er hatte der Möglichkeit, die sich ihm dadurch bot, um seine Rachegelüste zu befriedigen, nicht zu widerstehen vermocht.
    Jedenfalls war die RAAK-T-OMM bewacht gewesen. Als er die Bodenschleuse betrat, hatten vier Zerpat-Leute ihn festnehmen wollen. Er hatte einen von ihnen getötet und war von den anderen durch sein Schiff gejagt worden.
    Bis es ihm gelungen war, wenigstens einen Deflektorprojektor und einen Variostrahler aus der Ausrüstungskammer zu holen.
    Die Zerpat-Leute waren ohne Antiflex-Ausrüstung nicht in der Lage gewesen, ihn zu sehen. So hatte er entkommen können.
    Shif hatte zitternd vor der Schleuse gewartet. Er als dummes Tier war von den Zerpat-Leuten überhaupt nicht beachtet worden. Per-E-Kit hatte ihn unter ein Pseudopodium geklemmt und mitgenommen.
    Erst einmal so schnell wie möglich weg aus dem Areal des Raumhafens mit seinen hochwertigen Sensoren des Verteidigungssystems - und dann in den Dschungel östlich der Stadt Quinatel.
    Denn dort gab es seit Jahrzehnten ein Geheimdepot der Topar, in dem Kampfausrüstungen für den Tag Xgestapelt waren. Solche Geheimdepots existierten auf vielen Reichswelten in Truillau. Sie waren nicht zur Benutzung freigegeben, weil sie dann vom planetarischen Überwachungssystem vielleicht geortet wurden.
    In diesem Fall rechtfertigte die Notlage, daß er es aufsuchte, denn falls er sich dort nicht ausrüstete, konnte er Gesil nicht befreien - und dann würde ihr das Ulupho-Geheimnis entrissen. Was nicht nur eine Treibjagd auf alle Ulupho in Truillau ausgelöst, sondern auch die Widerstandsorganisation auf lange Zeit handlungsunfähig gemacht hätte.
    Als Per-E-Kit die von einem dichten Netz kleiner Kanäle durchzogenen Naßsande überflog, in denen die Weberzilpe hausten, sich teilten und ihre mikroskopisch winzigen DNS-Doppelhelixices spönnen, deren besondere Eigenschaft die Hypervariabilität war. Nur die Mitglieder der Gentechtruppe des Bewahrers durften dieses Produkt abernten und weiterleiten.
    Da erst in 82 Tagen die nächste Erntezeit für Zilp-DNS begann, waren die Weberzilpe bis dahin sich selbst überlassen. Nur deshalb konnte Per-E-Kit die Naßsande überfliegen, ohne eine Ortung befürchten zu müssen.
    Er konnte auch noch weitere vierzig Kilometer fliegen und schwebte dabei dicht über dem Wipfeldach des Feuchtdschungels. Doch kurz bevor er das Übergangsgebiet zum Trockendschungel erreichte, mußte er landen und seinen Antigrav ausschalten. Bis hierher kamen nur noch wenige Streuemissionen der Verkehrsmittel von Quinatel und des Raumhafens. Noch einen Kilometer weiter, und die Streustrahlung von Per-E-Kits

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