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153 - Angelina, die Teufelin

153 - Angelina, die Teufelin

Titel: 153 - Angelina, die Teufelin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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auffliegt, und dann muß ich fort. Wozu? So, wie ich es jetzt praktiziere, ist es viel besser."
    Angelina hob die Brauen.
    „Ich suche meine Opfer irgendwo draußen, in der Stadt oder auf dem Land. Es ist etwas aufwendiger, sie zu beobachten. Aber man muß sie nicht durchfüttern, man hat keinen Schmutz und keinen Lärm. Es war auch immer so lästig, die Leichen zu beseitigen. Ich konnte es nie dem Personal überlassen."
    „Du hättest die Leute hypnotisieren können."
    „Auch eine Hypnose ist zu durchbrechen", widersprach Retti. „Um auf deinen Plan zurückzukommen: Ich mag ihn nicht. Ich müßte Hunter direkt gegenübertreten. Aber das will ich nicht. Er ist gefährlich."
    Angelina lachte spöttisch.
    „Als die Angst verteilt wurde, hast du gleich dreimal ,hier' geschrien, wie?"
    „Das nicht, aber ich habe die Vorsicht erfunden", gab Retti trocken zurück. „Um ihn zu infizieren, muß ich mich persönlich mit ihm befassen. Ich kann Tausende von Keimen auswählen, aber sie sprechen nur dann wirklich an, wenn ich sie auf ihn persönlich abgestimmt habe. Es geht über sein Blut. Ich muß etwas von seinem Blut haben."
    „Das kann ich dir beschaffen", sagte Angelina.
    „Es muß frisch sein, wenn ich es bekomme, und es muß frisch sein, wenn es wieder in seinen Körper zurückkehrt. Das bedeutet, daß es sofort verändert werden muß, daß die Krankheitskeime sofort an Ort und Stelle in sein Blut geraten müssen. Sonst hat es keinen Sinn. Aber wenn alles so funktioniert, wie ich es zu tun pflege, wird kein Arzt der Welt den Krankheitskeim finden. Gegen meine Krankheiten gibt es kein Heilmittel. Kein einziges, verstehst du?"
    „Genau das ist es, was ich will", freute sich Angelina. „Eine Krankheit, die unheilbar zum Tode führt, und das innerhalb kurzer Zeit."
    „Theoretisch habe ich da etwas für dich", sagte Retti. „Ich erprobe einen neuen Keim. Ich bin nicht völlig damit zufrieden, weil das Fortschreiten der Krankheit schon jetzt einen Tag über dem Soll liegt. Aber immerhin - auch so geht es rapide genug."
    „Was ist das für eine Krankheit?"
    „Ich werde dir den Patienten in der kommenden Nacht vorführen", sagte Retti.

    „Wir werden fliegen", sagte Retti. „Das geht am schnellsten und ist auch am ungefährlichsten. Das Opfer wohnt in einer Gegend, in der unsere Wagen auffallen würden. Man könnte eine Spur finden. Auch ein Taxi mag ich dafür nicht benutzen."
    „Und zu Fuß, du vorsichtiger Dämon?"
    „Es ist zu gefährlich. Es kann ein Unfall geschehen, es kann einen Überfall geben. Wir könnten einem Geistlichen begegnen, der das in uns spürt, was wir sind… vergiß nicht, das hier ist Rom, das Zentrum der Macht unserer Gegner."
    „Und ausgerechnet da hast du dich angesiedelt?"
    „Ich hätte nach Hollywood gehen können. Aber das amerikanische Management ist mir zu unübersichtlich geworden. Ich produziere meine Filme lieber hier in Europa. München und Paris sind mir zu klein, zu unbedeutend. Roms Cinecitta ist genau das Richtige. Und ein wenig Risiko muß auch sein." Er lächelte schmal, was sein Gesicht noch grausamer aussehen ließ.
    „Wir werden also fliegen. Komm mit."
    Er führte Angelina in einen anderen Raum. Von hier aus gab es einen direkten Aufgang zur Dachterrasse. Er war sorgfältig verriegelt. „Auch mein Personal hat hier keinen Zutritt. Ich bewahre hier äußerst wichtige Unterlagen auf - heißt es. Nun, Unterlagen sind es weniger."
    „Sondern dein faltbarer Taschenhubschrauber", spottete Angelina.
    Federico Retti klappte eine Schrankwand auf. Dahinter erschien eine Art Alchimistenküche. Mit ungeahnter Flinkheit begann Retti in Tiegel und Töpfe zu greifen und eine Substanz zusammenzumischen, die schon im kalten Zustand abscheulich stank. Der Dämon brachte sie zum Sieden, und aus dem Pulver wurde eine zähe Salbe.
    „Unsere Zauberlehrlinge im Mittelalter wußten schon, was gut ist", sagte Retti. „In den alten Schriften wird diese Salbe schlicht als ,Hexensalbe' oder Flugsalbe' bezeichnet. Moderne Wissenschaftler haben versucht, sie nachzufertigen. Sie konnten niemals damit fliegen, aber sie schrieben von rauschartigen Halluzinationen. Von der Einbildung, fliegen zu können. Nun, wenn einem die magischen Kräfte fehlen, muß man sich eben alles andere zwangsläufig einbilden. Nur kommt man dann natürlich nicht vom Fleck."
    „Du willst also damit fliegen."
    „Ich tue es täglich", sagte Retti. „Niemand bekommt mit, daß ich das Landhaus verlasse, denn die

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