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1531 - Dschungeltod

1531 - Dschungeltod

Titel: 1531 - Dschungeltod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Idee gekommen, die ebenso schlimm war.«
    »Auf welche denn?«
    »Sie jagten mich fort, sie wollten mich nicht mehr in ihrer Nähe haben. Selbst mein Vater und meine Mutter nicht. Sie haben sich schon vorher aus dem Staub gemacht und ließen mich mit dem verdammten Pöbel allein. Auch die alte Schamanin war dabei, denn sie hat es vorgeschlagen, mich in den Dschungel zu jagen. Ohne alles. So wie ich jetzt aussehe, und sie wollten, dass ich dort verrecke. Ja, das ist der richtige Ausdruck. Der Jaguar sollte mal wieder ein Opfer bekommen. Aber sie haben sich verrechnet. Sie wussten nichts über meine Zähigkeit. Der heiße Wunsch nach Rache hat mich überleben lassen.«
    Glenda hatte sehr genau zugehört und musste sich eingestehen, dass sich durch die Worte des Mädchens eine völlig neue Perspektive ergab.
    Damit hatte sie nicht gerechnet. Aber entsprach das Geständnis auch den Tatsachen?
    Okay, diese junge Frau sah anders aus. Exotisch. Indianerblut floss in ihren Adern. Man konnte sie sogar als eine Dschungelschönheit bezeichnen, und Glenda begriff es nicht, dass sie in den lebensbedrohlichen Dschungel gejagt worden war. Das war zu hoch für sie.
    »Was hast du getan, dass man dich fortjagte wie einen räudigen Hund?«
    »Nichts habe ich getan.«
    »Dann begreife ich das alles erst recht nicht.«
    »Ich mache dir keinen Vorwurf, aber die Menschen hatten in ihren Augen schon einen Grund, mich nicht mehr in ihrer Mitte haben zu wollen. Ich sah zu schlimm aus. Ich war ein Monster. Ich war einfach nur widerlich und stank erbärmlich.«
    »Das sagst du doch nur so.«
    »Nein, sage ich nicht.« Sie nahm eine andere Sitzhaltung ein, um ihren Körper besser zu präsentieren. »Schau mich an, Glenda! Schau mich genau an. Was siehst du?«
    »Eine fast nackte Frau.« Glenda ließ noch mal ihre Blicke über das Gesicht, die straffen Brüste und die Oberschenkel gleiten. Sie fand nichts daran auszusetzen, und das sagte sie auch.
    »Schön, es von dir zu hören, aber ich habe damals noch anders ausgesehen.«
    »Wie denn?«
    »Mein Gesicht und mein Körper waren von Geschwüren bedeckt, die immer wieder aufgeplatzt sind und dabei einen ekelhaften Gestank abgaben. Ich eiterte, es lief stinkender Saft aus den aufgebrochnen Pusteln. Ich stank so erbärmlich, dass sich meine Eltern von mir abwandten und flohen. Für einige Leute aus dem Ort war ich ein Produkt der Hölle, das man vernichten musste. Sie hätten mich auch zerstückeln und meine einzelnen Teile vergraben können. Dass sie es nicht taten, sahen sie sogar als eine Gnade für mich an. Dafür haben sie mich dann in den Dschungel gejagt, damit ich dort mein Leben aushauche. Aber das ist nicht geschehen. Ich hatte Glück, denn jemand hatte Mitleid mit mir.«
    »Wer war das?«
    »Er erbarmte sich meiner. Es war Chin…«
    »Wer, bitte?«
    »Du kennst ihn nicht.«
    »Dann erklär mir, wer er ist.«
    »Oh, er ist uralt. Meine Vorfahren haben schon zu ihm gebetet. Ich laufe so herum, weil ich ihm gefallen möchte, denn Chin ist der Gott der Lüste. Der Fleischeslust. Sein Geist ist mir im Dschungel erschienen und er hatte Mitleid mit mir. Er gab mir meine Schönheit zurück. Ich habe mich ihm hingeben müssen, und ich habe es sehr gern getan. Ich gab ihm meinen Schoß, ich spürte ihn, die Fleischeslust hat auch mich in ihren Bann gezogen. Jetzt bin ich wieder da, und ich werde meine Aufgabe erfüllen, um danach nur noch Chin zu dienen.«
    »Jetzt verstehe ich«, sagte Glenda mit leiser Stimme. »Jetzt ist mir so einiges klar geworden. Deine Geschwüre sind einfach so verschwunden, weil Chin dich gemocht hat?«
    »So ist es. Er gab mir das Neue, ohne das Alte zu vernichten, denn das werde ich noch brauchen.«
    »Sprichst du von den Geschwüren?«
    »Wovon sonst?«
    »Dann sind sie noch da?«
    »Willst du sie sehen?«
    Es war eine Suggestivfrage, die Glenda so ohne weiteres nicht beantworten konnte. Wieder ließ sie ihren Blick über den Körper der Frau gleiten, und die spürte wohl den Zweifel, der Glenda beschäftigte.
    »Wir haben noch Zeit«, sagte sie. »Ich will ja nicht, dass du dumm stirbst. Und deshalb werde ich dir etwas zeigen.« Nach diesen Worten hob Tabea beide Arme. Sie streckte ihre Finger aus und berührte mit den Kuppen ihre Stirn.
    Glenda saß angespannt hinter dem Lenkrad. Eine Hand hielt sie um den Gurt geklammert. Ihre Augen waren auf die neben ihr sitzende Tabea gerichtet, und die tat etwas, was Glenda nicht für möglich gehalten hätte.
    Sie begann, ihre

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