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1532 - Das Bermuda-Erbe

1532 - Das Bermuda-Erbe

Titel: 1532 - Das Bermuda-Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sich genau unterhalb des Zylinders. Wenn Anderson jetzt hätte tauchen wollen, dann hätte er ein Ziel gehabt.
    Hier musste niemand tauchen. Weder Anderson noch eine andere Person, denn was da unter Wasser lag, das bewegte sich plötzlich von allein.
    Nicht weit von unserem Boot entfernt geriet das Wasser in Bewegung.
    Von unten her wurden Wellen produziert, die gegen unseren Rumpf schlugen und das Boot in einen Spielball verwandelten.
    Ich war froh, mich festgehalten zu haben, denn sonst wäre ich ausgerutscht. Auch Suko klammerte sich fest, aber Wes Anderson und Maxine Wells wurden überrascht. Selbst Anderson konnte seinen austrainierten Körper nicht mehr halten, er rutschte auf den Knien nach steuerbord, und Maxine hatte das Glück, gegen Suko zu prallen, der nach ihr griff und sie festhielt.
    »Was passiert da?«, schrie sie.
    »Da kommt was aus dem Wasser!«
    »Und was?«
    Keiner von uns redete mehr, denn in den folgenden Sekunden wurde unser Boot zu einem Spielball der Wellen. Es krängte, tanzte auf und nieder, und wenn es mit dem Bug eintauchte, schlug Wasser über dem Deck zusammen. Wir mussten uns festklammern, wollten wir nicht über Bord gehen.
    Und doch bekamen wir mit, was geschah. In unserer Nähe gab es ein Geräusch, als wäre ein gewaltiges Untier dabei, aus der Tiefe des Meeres in die Höhe zu steigen. Aber es war kein Untier und auch kein lebendes Wesen, sondern etwas anderes - ein Schiff…
    ***
    Ich sah es, weil ich einfach Glück gehabt hatte. Es hatte mich auf den Rücken geschleudert, aber ich war nicht so liegen geblieben, ich hatte es geschafft, mich halb zu erheben, aber nur, weil ich mich mit der rechten Hand hatte festhalten können.
    Zudem lag ich so, dass ich zum Bug unseres Schliffes schaute, und dort wühlte sich der andere Kahn aus dem Wasser.
    In diesen Momenten glaubte ich mich in einen der großen Kinoräume versetzt und einen Film zu sehen. Nur was das keiner. Ich selbst existierte in dieser Realität.
    Das andere Schiff war viel größer als unser Boot. Mir kam es vor wie ein mächtiger Stahlkoloss, der sich lange in der Tiefe verborgen hatte, nun aber wieder an die Oberfläche wollte.
    Durch das Auftauchen wurde das Wasser zu mächtigen Wellenbergen aufgetürmt, die sich nicht nur nach einer Seite hin ausbreiteten. Sie rollten auch auf unser Boot zu, und ich hatte den Eindruck, von einer gläsernen Wand erschlagen zu werden, als die Nässe über dem Boot und mir zusammenschlug.
    Plötzlich gab es nur noch Wasser um mich herum. Ich musste die Luft anhalten. Die Wellen zerrten an mir, sie wollten mich vom Deck holen, aber ich klammerte mich jetzt mit beiden Händen fest.
    Was nur Sekunden andauerte, kam mir wie eine kleine Ewigkeit vor.
    Aber ich war auf dem Damm und blieb es auch, und so erlebte ich, dass sich die Wellen wieder zurückzogen.
    An meinem Körper gab es keinen trockenen Faden mehr. Die Gischt sprühte durch die Luft. Ich atmete heftig ein und hatte dabei den Geschmack von Salzwasser auf der Zunge.
    Das Wasser zog sich zurück. Wobei ich nicht davon ausging, dass es die einzige Welle gewesen war, die unser Boot erwischt hatte. Ich versuchte noch, etwas zu erkennen. Mehr als Umrisse bekam ich nicht zu sehen, denn um mich herum sprühten unzählige winzige Tröpfchen, die eine normale Sicht fast unmöglich machten.
    Dass es bei dieser einen Welle nicht bleiben würde, war mir auch klar.
    Daher richtete ich mich auf eine zweite und dritte ein, die gegen unser Boot anrollen würden.
    Aber ich war nicht weggeschwemmt worden und hoffte, dass es Maxine und Wesley Anderson ebenso ergangen war. Unser Schiff war nicht voll gelaufen, und doch ging ich davon aus, dass das Wasser auch seinen Weg unter Deck gefunden hatte, wo sich Carlotta aufhielt.
    Auf das fremde Schiff achtete ich im Moment nicht. Ich wollte sehen, wie es Maxine ergangen war.
    Sie hatte es geschafft, denn sie winkte mit sogar zu, wobei sie auf dem Boden kniete und sich festhielt. Sie war ebenso klatschnass wie ich, und das Gleiche galt auch für Wesley Anderson, der schon wieder auf die Beine gekommen war und sich schüttelte wie ein nasser Hund.
    »Alles okay!«, rief er.
    Ich hob den rechten Arm. Dabei sah ich, wie Maxine winkte. Auch bei ihr war alles klar, und natürlich sahen wir das verdammte Schiff, das sich aus dem Wasser gehoben hatte. Ob allein oder durch irgendeine Hilfe, war nicht festzustellen, und jeder von uns sah für einen Moment, dass es sich um einen grauen Frachter handelte, der nicht

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