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1533 - Das Tarot-Rätsel

1533 - Das Tarot-Rätsel

Titel: 1533 - Das Tarot-Rätsel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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war unser Ziel. Überraschend würden wir nicht erscheinen, denn wir hatten uns telefonisch angemeldet. Der Konstabler hatte sich nicht mal überrascht gezeigt und freute sich schon auf unser Erscheinen.
    Das hatte er zumindest gesagt. Ob es stimmte, würden wir noch sehen.
    Der Ort und die Gegend waren uns nicht ganz unbekannt. Allerdings konnten wir uns nicht mehr daran erinnern, wann wir hier das letzte Mal beruflich zu tun gehabt hatten. Es war auch nicht wichtig. Für uns zählte nur die Gegenwart.
    Der Kollege hieß Simon Braddock. Er erwartete uns in seiner Dienststelle, nach der wir nicht lange suchen mussten. Vor seinem aus roten Backsteinen gebauten Haus wuchsen zwei hohe Kastanien, deren Früchte bereits abgefallen waren, teilweise auf dem Boden lagen und dort aufgeplatzt waren.
    Was wir von Woodside gesehen hatten, das konnte uns schon gefallen.
    Hier gab es keine hohen Bauten, der Ort war so natürlich wie eben möglich gehalten worden, und irgendwie schien hier die Zeit stehen geblieben zu sein, denn wir hatten den Eindruck, dass hier alles langsamer ablief als in London.
    Hier vertraute man sich noch gegenseitig. Zumindest stand die Tür zur Polizeistation offen. Wir mussten ein paar Schritte gehen und schaufelten dabei erste Blätter in die Höhe.
    Es gab zwar eine Klingel, aber die betätigten wir nicht. Hinter der Tür lag ein Flur mit hellgrün gestrichenen Wänden. In ihn traten wir hinein und mussten uns dann nach links wenden, denn dort befand sich die Tür mit der Aufschrift OFFICE.
    Auch sie stand offen, und wir hörten von innen eine Stimme.
    »Kommen Sie ruhig näher.«
    Die Männerstimme hatte noch recht jung geklungen, und tatsächlich sahen wir uns wenig später einem noch jungen Mann gegenüber, der hinter einem alten Schreibtisch saß, aber auf den Flachbildschirm eines modernen Computers schauen konnte.
    »Die Herren aus London, nehme ich an.«
    »Genau die.«
    »Willkommen.« Er stand auf. »Ich bin Konstabler Simon Braddock und stehe hier auf verlorenem Posten.« Er lachte über seine eigenen Worte.
    Der Mann schien sich wirklich zu freuen, uns zu sehen. Das passierte uns nicht immer.
    Wir stellten uns vor, und das Grinsen im Braddocks Gesicht wurde noch breiter.
    »Ja, das ist wirklich toll, dass ich Sie beide kennen lernen darf. Ehrlich.«
    »Warum?«, fragte Suko.
    »Weil ich schon einiges über Sie gehört habe. Sie haben wirklich einen langen Schatten geworfen.«
    »Es läppert sich in den Jahren zusammen«, sagte ich.
    »Setzen Sie sich. Wenn Sie was zu trinken wollen, kann ich es Ihnen holen.« Er zwinkerte mir zu. »Nur wird der Kaffee nicht so gut sein wie bei Ihrer Mitarbeiterin.«
    »Das wissen Sie auch?«
    »Es bleibt nicht viel geheim.«
    »Das haben wir jetzt auch festgestellt. Ein Wasser könnten wir vertragen.« Ich hatte für Suko gleich mitgesprochen, und der junge Kollege machte sich auf den Weg zum Kühlschrank. Er holte eine große Flasche hervor und brachte auch drei Gläser mit.
    Wir bedankten uns, und auch Braddock goss sich Wasser ein. Er hatte sehr helles Haar, das kurz geschnitten, aber auch lockig auf seinem Kopf wuchs, und sein Gesicht war von zahlreichen Sommersprossen übersät.
    Es hatte einen offenen Ausdruck wie auch die Augen, die einen leicht grünlichen Schimmer zeigten.
    Da er wusste, worum es ging, brauchten wir nicht erst lange auszuholen.
    »Sie wissen ja, weshalb wir hier bei Ihnen sind. Es geht um den toten Pete Lambert.«
    »Ja, leider.« Das Gesicht des Kollegen nahm einen traurigen Ausdruck an. »Pete war wirklich ein netter Kerl und bei allen beliebt. Ein solches Ende hat er nicht verdient.«
    »Erzählen Sie uns mehr über ihn«, bat Suko.
    Braddocks Augenbrauen schoben sich in die Höhe. »Was soll ich da sagen? Man konnte mit ihm Pferde stehlen. Er war nicht so alt, und trotzdem kam er mit allen Menschen hier und in der Umgebung aus. Besonders mit den älteren. Denen hat er oft genug einen Gefallen getan. Er hat ihnen geholfen, er hat oft bei ihnen in der Wohnung gesessen und mit den Leuten gesprochen, und es nahm ihm auch niemand übel, dass die Post manchmal etwas später eingeworfen wurde.«
    »War er verheiratet?«
    »Nein, Junggeselle.«
    »Verwandtschaft?«
    »Nicht hier. Vielleicht in London. Jetzt, wo Sie mich danach fragen, Suko, fällt mir ein, dass er nur wenig über sein Privatleben gesprochen hat. Man hat ihn auch nicht danach gefragt. Zumindest ich nicht.«
    »Hatte er denn Freunde hier?«
    Braddock lachte. »Hier waren

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