Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1533 - Das Tarot-Rätsel

1533 - Das Tarot-Rätsel

Titel: 1533 - Das Tarot-Rätsel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
nicht?«
    »Es liegt an den Skulpturen. Sie sind vielen Menschen richtig unheimlich.«
    »Ihnen auch?«
    Er senkte den Kopf. »Ja, auch mir, wenn ich ehrlich sein soll. Mein Geschmack sind die Kunstwerke nicht. Es sind zwar keine Dämonen, aber komisch sehen sie schon aus, und sie sind so verdammt echt. Man kann das Gefühl haben, als würden sie jeden Augenblick zum Leben erwachen, was natürlich Unsinn ist. Aber es ist leider so. Oder ich habe den Eindruck.«
    »Können Sie den einen oder anderen beschreiben?«, fragte Suko.
    »Nicht genau. Da gibt es eine Frau, einen Ritter und so weiter. Aber alle sehen ein bisschen daneben aus.«
    »Wieso?«
    »Na ja, es sind zwar Menschen, aber sie haben so komische Köpfe. Oder komische Ohren. So genau weiß ich das nicht. Jedenfalls sind sie nicht mein Ding.«
    Ich hatte sehr genau zugehört und machte mir meine entsprechenden Gedanken. Komische Ohren, die vielleicht an ihren Enden spitz zuliefen, hatte ich nicht nur in der Star-Trek-Serie gesehen, ich glaubte mich auch daran zu erinnern, dass sie auf Tarotkarten abgebildet waren.
    Deshalb warf ich auch noch einen raschen Blick auf die Karte vor mir, aber dass diese schwarzhaarige Frau lange und spitze Ohren hatte, glaubte ich nicht. Hundertprozentig sicher konnte ich mir allerdings nicht sein, denn beide Ohren waren von der dunklen Haarflut verdeckt.
    »Okay, wir werden es sehen. Wollen Sie uns hinbringen, Mr Braddock, oder uns nur den Weg beschreiben?«
    Er stand auf. »Ich fahre vor. Es tut ganz gut, wenn ich mal hier wegkomme.«
    »Ja, das meine ich auch.«
    Wir verließen das Büro, in dem seit unserer Ankunft nicht einmal das Telefon geklingelt hatte. Der Kollege hier konnte sich über einen in der Regel ruhigen Job freuen.
    Er fuhr zwar einen Streifenwagen, aber er entschied sich für seinen privaten Mini. Als er anfuhr, starteten wir auch.
    »Ich bin jedenfalls auf diese seltsame Tarot-Lady mehr als gespannt«, sagte Suko.
    »Da können wir uns die Hand reichen…«
    ***
    Neben einer Mauer hielten wir an. Sie umgab das Grundstück. Das Gestein sah sehr alt aus, und die Mauer war gebaut wie ein Dach. Sie fiel zu beiden Seiten hin ab. Dort, wo sich ein hüfthohes Eisentor befand, war sie unterbrochen, aber auch das Tor war für uns kein Hindernis.
    Die Frau lebte außerhalb von Woodside, auch wenn das Grundstück noch zum Ort gehörte. Man konnte nicht unbedingt davon sprechen, dass sie mitten im Wald lebte, aber waldreich und dicht bewachsen war die Umgebung schon, in der der Herbst seine ersten Spuren hinterlassen hatte.
    Auf dem Grundstück der Ethel Brown standen ebenfalls verschiedene Laubbäume. Da gab es Buchen, aber auch Kastanien mit breiten Laubdächern.
    Das Haus war trotz der dicht wachsenden Natur gut zu sehen. Eine besondere Fassade fiel uns nicht auf. Man konnte sagen, dass sie sich der Natur angepasst hatte.
    Auch Suko war ausgestiegen, und als Letzter verließ der Konstabler sein Fahrzeug.
    »Scheint alles ruhig zu sein.«
    »Wie meinen Sie das?«
    »Nun ja, ich sehe hier keinen Wagen parken. Nicht mal in der Nähe ist einer abgestellt worden.«
    »Dann hätten wir sie also für uns allein«, stellte ich fest.
    »Kann sein.«
    Natürlich hätten wir sie auch über einen Telefonanruf erreichen können, aber wir waren Menschen, die Überraschungen liebten, und davon ließen wir uns auch jetzt nicht abbringen.
    »Wollen Sie mit uns kommen?«, fragte Suko.
    Braddock hob die Schultern. »Ich weiß nicht so recht, wirklich nicht.«
    »Es wäre besser.«
    »Warum?«
    »Weil die Frau Sie kennt, denke ich. Oder ist es noch nicht zu einer Begegnung zwischen Ihnen gekommen?«
    »Doch, das schon.« Er winkte ab. »Aber ich habe sie nie als besonders angenehm empfunden. Von ihr ging etwas aus, das ich nicht beschreiben kann. Ich würde es als Kälte bezeichnen, wie ich sie eigentlich von keinem anderen Menschen kenne.«
    »Dann ist Ihnen die Frau nicht sympathisch?«
    »Stimmt.« Er winkte ab. »Damit stehe ich nicht allein hier. Die meisten Menschen meiden sie. Ethel Brown wird akzeptiert, aber das ist auch alles. Nicht mehr und nicht weniger.«
    »Bleiben Sie trotzdem an unserer Seite?«, fragte ich.
    »Ja.« Er grinste. »Wann hat man schon mal die Chance, mit zwei berühmten Geisterjägern auf Pirsch zu gehen?«
    Ich winkte ab. »Nun lassen Sie mal die Kirche im Dorf. So großartig ist das auch nicht.«
    »Für mich schon.«
    Suko war vorgegangen. Er hatte das schmucklose Eisentor nach innen geschoben, und so

Weitere Kostenlose Bücher