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1534 - Weg der Verdammten

1534 - Weg der Verdammten

Titel: 1534 - Weg der Verdammten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wäre.
    Godwin blieb stehen. »Das muss es sein!«
    Ich gab ihm keine Antwort und ging weiter. Es waren nur wenige Meter, die wir zurücklegen mussten, um das Ziel zu erreichen, und wir hatten das Glück, sofort den Eingang des kleinen Hauses vor uns zu sehen. Wir glaubten beide nicht daran, dass jemand die Tür bewusst halb offen gelassen hatte, und die Lücke war so groß, dass wir das Haus betreten konnten.
    »Verstehst du das?«, flüsterte Godwin.
    »Hm. Ich habe das Gefühl, dass diese Tür nicht durch einen dummen Zufall so weit offen steht.« Mehr wollte ich nicht sagen.
    Schon eine Sekunde später stand ich in einem dunklen Flur und hörte aus dem Haus Geräusche, die mir entgegen klangen.
    Auch Godwin hatte sie vernommen. Er stand dicht hinter mir und gab keinen Kommentar ab.
    Wir lauschten. Es hörte sich fast an, als ob sich im Haus ein verletztes Tier aufhielt und vor Schmerzen schrie.
    Doch dann wurde mir bewusst, dass es ein Mensch war!
    Wir hatten den schwachen Lichtschein gesehen, und nach ihm orientierten wir uns.
    Von außen her hatte das Haus schon nicht eben groß ausgesehen. Wir mussten nicht lange suchen, um die Quelle dieser Klagemelodie zu finden, denn das Zimmer, in das wir traten, war erhellt.
    Auf dem Boden hockte eine Gestalt, die so jammerte. Sie war im Gesicht gezeichnet worden. Selbst bei dem schummrigen Licht sahen wir die von oben nach unten laufenden Streifen in seinem Gesicht.
    Der Mann litt unter Schmerzen. Möglicherweise tat er sich auch selbst leid. Wir wussten es nicht. Nur stand für uns fest, dass er sich die Streifen nicht selbst beigebracht hatte, denn auch ein Totengräber war kein Masochist.
    Magnin war so stark mit sich selbst beschäftigt gewesen, dass er unser Eindringen nicht bemerkt hatte.
    Wir hatten mit schnellen Blicken erkannt, dass wir uns mit dem Mann allein im Zimmer befanden, aber uns war auch das geöffnete Fenster nicht entgangen.
    Wir blieben neben ihm stehen. Godwin tippte Magnin zweimal auf die Schulter, bevor dieser eine Reaktion zeigte. Er schrie erneut auf, hob den Kopf und starrte uns an.
    Es gab bei ihm keine Reaktion. Sein Mund war ebenso weit geöffnet wie die Augen. Er brabbelte etwas vor sich hin, bis Godwin es leid war und ihn anfuhr: »Reißen Sie sich zusammen, Magnin!«
    Manchmal helfen diese Anschnauzer, und so war es auch bei dem Totengräber. Sein Jammern stoppte, und Godwin wollte von ihm wissen, ob er uns inzwischen erkannt hatte.
    Zuerst sahen wir das Nicken. Danach vernahmen wir die geflüsterte Antwort.
    »Ja, wir haben uns getroffen.«
    »Und jetzt sind wir wieder hier.«
    »Was wollen Sie?«
    »Die Wahrheit wissen!«
    Magnin bewies uns, dass er noch lachen konnte. Nur war es kein Lachen, das ansteckte oder fröhlich machte. Man konnte es vergessen, aber es brachte auch eine Botschaft rüber, die besagte, dass etwas Schlimmes passiert sein musste.
    Ich stellte die nächste Frage. »Woher stammen die Verletzungen?«
    »Krallen!«, keuchte er und bewegte seinen Körper zuckend vor und zurück. »Das sind die verdammten Krallen oder die Nägel gewesen. Aber das war kein Tier, verflucht. Das war eine Frau, ein Mensch, der hier eingedrungen ist.«
    »Eingedrungen?«, höhnte ich. »Oder haben Sie diesen Menschen mit Gewalt hergebracht?«
    Er wartete ab mit seiner Antwort.
    »Ja«, gab er schließlich zu, »ich habe sie hergebracht.«
    »Meinen Sie Claudine Petit?«
    »Wen sonst?«
    Ich fragte weiter, während Godwin zum offenen Fenster ging und hinausschaute.
    »Und warum haben Sie die junge Frau hierher in Ihr Haus geschleppt?«
    »Das musste ich tun.«
    »Ach ja? Da bin ich aber gespannt.«
    Das blieb ich auch noch länger, denn der Totengräber quälte sich auf die Beine, nachdem er sich abgestützt hatte. Er ließ sich auf einem Stuhl nieder.
    »Antworten Sie!«
    »Es ist eine andere Welt mit anderen Menschen«, flüsterte er. »Da können Sie nicht mitreden. Sie war die letzte Zeugin, und die Verdammten wollen keine Zeugen. Nicht jetzt…«
    »Sie wissen Bescheid?«
    »Ja, ich war eingeweiht. Sie haben nichts vergessen. Man hat sie hier im Ort grausam behandelt. Sie sind aus ihrer Komturei geflohen, weil sie dachten, dass sie hier Schutz finden könnten. Nichts, gar nichts ist davon eingetreten. Sie haben keinen Schutz gefunden. Die Verfolger kamen hierher und konnten sie meucheln. Sie haben gefleht und gebetet, aber niemand erhörte sie. Da haben sie sich dem Teufel zugewandt oder einem anderen Dämon, und der hat ihnen den

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