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1546 - Die Leichenfalle

1546 - Die Leichenfalle

Titel: 1546 - Die Leichenfalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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gehalten.
    Was war passiert?
    Okay, er war eingeschlafen. Kein Wunder nach diesem verdammten Stress. Auch ein Beweis für seine guten Nerven.
    Aber wo steckte Fonda?
    Alvin Kline stand auf und fluchte, weil seine Beine so schwer geworden waren. Er blieb für eine Weile bewegungslos stehen und lauschte, ob etwas passiert war.
    Nein, nichts zu hören.
    Dann rief er Fondas Namen.
    Keine Antwort. Er rief noch einmal, und diesmal ein wenig lauter. Auch jetzt bekam er nichts zu hören. Die Kälte, die durch seinen Körper kroch, stammte nicht von außen, sondern von innen. Sie sorgte dafür, dass es ihm alles andere als gut ging.
    Sein Freund war weg.
    Die Flucht hatte er nicht ergriffen, dann hätte er die Beute mitgenommen.
    Also musste er einen anderen Grund gehabt haben, was sich Alvin Kline kaum vorstellen konnte, denn der Chef im Ring war er und ohne ihn war Fonda nichts.
    Den Namen noch mal zu rufen brachte ihn auch nicht weiter. Dann war es schon besser, wenn er die Gruft verließ und sich auf dem Friedhof umschaute. Möglicherweise hockte Fonda irgendwo und trank einen Schluck aus seiner Flasche. Das war bei ihm alles möglich. Wenn er seine Tour hatte, war er oft nicht ansprechbar.
    Kline schaltete die Lampe wieder an. Der geisterhafte Strahl huschte über die Grabsteine hinweg. Er fand seinen Weg auch durch die Lücken zwischen ihnen, aber das eigentliche Ziel fand er nicht.
    Fonda meldete sich nicht. Wenn er sich noch in der Nähe aufhielt, dann hätte er das wandernde Licht sehen müssen, aber er ließ nichts von sich hören. Genau das ärgerte Kline. Er fühlte sich von seinem Kumpan hintergangen, obwohl er noch die Beute bei sich trug.
    Kline gab die Suche nicht auf. Er strahlte das Licht in verschiedene Richtungen und ging dabei herum. Es war ihm egal, ob er über die Gräber trampelte, wichtig für ihn war allein, dass er eine Spur seines Freundes fand. Die gab es nicht.
    Und so machte er weiter. Schritt für Schritt, mal nach rechts, dann wieder nach links. Schließlich leuchtete er sogar in die Höhe. Dass er dort eine Bewegung sah, hatte mit dem Lichtkreis der Lampe nichts zu tun, denn so hoch reichte der Strahl nicht. Trotzdem war in der Dunkelheit zu erkennen, dass sich am Himmel etwas bewegte, und das konnten nur die Wolken sein.
    Aber es gab keinen Wind!
    Kline musste sofort daran denken, dass hier etwas nicht stimmte. Er beobachtete weiterhin das unregelmäßige Spiel der Wolken, von denen einige aus dem Hintergrund angestrahlt wurden und deshalb ein so fahles Aussehen erhalten hatten.
    Für ihn war es eine unnatürliche Farbe. Er wusste nicht, woher das seltsame Licht kam, das eigentlich nur Gestirne hätten abgeben können.
    Aber es waren nur Wolken zu sehen.
    Allmählich wurde ihm die ganze Sache unheimlich. Zwar hatte sich in seiner Umgebung nichts verändert, doch es hatte sich etwas in seine ummittelbare Nähe gesellt, was ihm gar nicht passte.
    Und Fonda war noch immer nicht aufgetaucht.
    Als ihm der Gedanke erneut kam, geschah etwas hoch über seinem Kopf. Alvin Kline sah es nicht sofort, es war mehr ein Zufall, dass er in die Höhe blickte.
    Er sah die Bewegung. Er nahm sie als nicht natürlich hin, denn es war noch kein Wind aufgekommen, der die Wolken hätte durcheinanderwirbeln können. Dass sie sich bewegten, musste einen anderen Grund haben, und Kline sah auch, dass sich ein Loch in der Wolkenmasse auftat. Etwas zeigte sich darin.
    Ein menschlicher Umriss?
    Nein, aber so ähnlich.
    Es waren nicht mal zwei Sekunden vergangen, als das Grauenhafte und Unglaubliche geschah.
    Aus den Wolken fiel etwas nach unten. Es kam direkt auf ihn zu, und Kline sah, dass etwas flatterte. Er sprang zurück, was gut war. So landete der Gegenstand nicht auf ihm, sondern prallte dicht vor seinen Füßen auf den Erdboden.
    Kline glaubte, im Zentrum eines Albtraums zu stehen, denn vor ihm auf dem Boden lag ein Skelett. Ein paar Knochen waren beim Aufprall aus dem Gefüge gerissen worden, doch das war nicht das Schlimmste, was er sich anschauen musste.
    Am Körper hing noch ein Fetzen Stoff.
    Es war mal ein Hemd gewesen, und das hatte sein Freund Earl Fonda getragen…
    ***
    Alvin Kline verstand die Welt nicht mehr. Er gehörte wirklich zu den Menschen, die man als abgebrüht bezeichnen konnte, aber so etwas hatte er noch nie gesehen.
    Und er wusste auch, dass vor ihm ein echtes Skelett lag. Da gab es keine Haut mehr am Kopf. Alles wirkte wie abgefressen, und das musste blitzschnell über die Bühne gelaufen

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