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1546 - Die Leichenfalle

1546 - Die Leichenfalle

Titel: 1546 - Die Leichenfalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Earl Fonda tat nichts. Er schaute nur ins Leere, und dass ihm die Waffe nicht aus den Händen rutschte, glich schon einem Wunder.
    Die Zeit war für ihn stehen geblieben. Das galt für den Mörder genauso wie für alle anderen Anwesenden. Der gesamte Überfall war sowieso blitzschnell abgelaufen. Selbst die Betroffenen konnten es nicht richtig fassen.
    Bis auf eine Ausnahme.
    Es war Alvin Kline, der zweite Bankräuber. Wie Fonda war auch er maskiert. Die Strickmützen ließen nur die Farbe der Augen in den beiden Löchern erkennen.
    Kline hatte es bereits durchgezogen. Er besaß jetzt das Geld, und er hatte den Kassierer danach niedergeschlagen. Alles war so prächtig gelaufen - bis die Schüsse gefallen waren.
    Kline musste reagieren. Alle hier standen unter Stress. Jeden Moment konnten neue Kunden die kleine Filiale betreten. Da musste etwas unternommen werden.
    »Weg mit dir!«
    Earl reagierte nicht.
    »Verdammt, wir müssen abhauen!«
    Dieser Satz brachte auch nicht viel, aber Fonda hatte ihn zumindest gehört und fing an zu zittern.
    Es reichte Kline. Er sprang auf seinen Kumpan zu und riss ihn an der Schulter herum. Fast wäre Earl gefallen. Kline konnte ihn soeben noch abstützen und schrie ihm wieder das Wort »Weg!« ins Ohr.
    Fonda reagierte. Diesmal schrie er, und er hatte auch nicht vergessen, was er und sein Freund sich vorgenommen hatten. Sie mussten weg.
    Sie hatten den vorderen, den normalen Eingang genommen. Fliehen wollten sie durch die Tür zum rückwärtigen Ausgang, die offen stand, weil sie dafür gesorgt hatten. Das Geld steckte in der Leinentasche, die Kline an seinen Gürtel gebunden hatte. Das Gewicht ließ sich locker tragen.
    Wieder stieß er seinen Kumpan in die entsprechende Richtung. Sie mussten alles so durchziehen, wie sie es geplant hatten.
    Und es lief auch so.
    Der Ausgang war offen. Er lag etwas tiefer. Beide Männer mussten zuvor noch eine Treppe hinter sich lassen. Sie stürmten in einen kleinen Hof, der nur schlecht einsehbar war, weil eine mit Gestrüpp bewachsene hohe Mauer die Sicht nahm.
    Das war alles so leicht und auch die Honda stand noch dort, wo sie sie abgestellt hatten. Sie gehörte zwar zu den älteren Modellen, aber sie war gut in Schuss.
    Bevor irgendein Verfolger den Hinterhof betreten hatte, saßen die beiden Bankräuber bereits auf der Maschine, die Alvin Kline sofort gestartet hatte und nun Gas gab.
    Er musste einfach losschreien, als er auf den Hinterausgang zurannte. In seinem Kopf wirbelten keine Gedanken mehr, die sich um den Überfall drehten, jetzt ging es nur noch darum, dass sie den Bullen entkamen.
    Und mit der Maschine waren sie verdammt schnell und auch wendig.
    Ihnen kam die schon perfekte Zeitplanung zupass. Die Dämmerung war schon hereingebrochen. Und genau diese Zeit zwischen Tag und Abend wollten die beiden Männer nutzen.
    Und das taten sie auch. Der Fluchtweg war ausgeklügelt. Zuerst über die breite Straße, dann in den schmalen Weg einbiegen, um über ihn zu einem besonderen Versteck zu fahren.
    Es war der alte Friedhof…
    ***
    Die beiden Männern erreichten ihn, als sich das letzte Licht des Tages bereits zurückgezogen hatte. Sie nahmen nicht den offiziellen Eingang.
    Dort, wo das Unterholz eine dichte Wand bildete, versteckten sie die Honda und gingen zu Fuß weiter.
    Es war besser, wenn sie in ihrer Nähe verborgen blieb.
    Die Männer kannten sich aus. Es war nicht ihr erster gemeinsamer Überfall gewesen, und sie wussten, dass schon längst Straßensperren errichtet worden waren. Es gab nur recht wenige Ausfallstraßen. In einer Großstadt hätten sie mehr Chancen gehabt, aber dort wäre auch der Fluchtweg nicht so leicht gewesen. Da hatten sie es auf dem Land besser.
    Der Friedhof war ein gutes Versteck. Ob die Bullen ihn durchsuchen würden, wussten sie nicht. Es war möglich, aber sie würden sich eher auf die Straßen konzentrieren, und das Heulen der Sirenen sowie die tanzenden Lichter auf den Wagendächern waren ihnen nicht verborgen geblieben.
    Alvin Kline verließ als Erster das Unterholz, blieb stehen und wartete auf Fonda.
    Der kam keuchend zu ihm. In der Dunkelheit war sein Gesicht nicht zu erkennen, doch Kline konnte sich denken, wie es aussah. Sicher war es vor Furcht verzerrt.
    »Alles klar?«
    Fonda lachte nur gepresst. »Wir haben die Beute, Earl«, sagte Kline.
    »Na und?«
    »Das ist wichtig.«
    »Für dich«, zischte er, »für dich ist es wichtig. Aber nicht mehr für mich.«
    »Warum nicht?«
    »Muss ich dir das

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