1551 - Die Linguidenforscher
oder Beweis, nicht einen prähistorischen Fund oder eine handfeste Überlieferung, die das untermauern könnte."
„Also muß der Abstammungstheorie Vorrang eingeräumt werden „, stellte der Blue fest. „Sie gefallt mir ohnehin besser."
„Im Augenblick ist es für uns ohne Bedeutung, welche Theorie wahrscheinlicher ist", erklärte Bully. „Wir müssen sie alle verfolgen.
Konkret heißt das, daß wir die Ur- und Vorgeschichte der Linguiden erforschen müssen. Dafür bietet sich kein Platz besser an als Lingora. „ „Ist es nicht ein bißchen zu spät für diese Forschungen?" fragte Sikki Kapteyn. „Schließlich kennen wir die Linguiden doch nicht erst seit gestern."
„Du hast nicht ganz unrecht, Moses", räumte Bully ein. „Wir hatten diese Absicht auch schon beim ersten Auftauchen der Friedensstifter.
Durch die Ereignisse um ES und die verlorenen Zellaktivatoren mußten wir uns auf diese Dinge konzentrieren. Jetzt, da die Beziehungen zwischen ES und den Linguiden deutlicher geworden sind, müssen wir das nachholen."
„Ist bei NATHAN nicht ein spezielles Aufgabengebiet Linguidenforschung eingerichtet worden?" fragte Vee Yii Ly. „Stimmt! Alle unsere Erkenntnisse werden wir auch auf dem schnellsten Weg zu Perry Rhodan und nach Terra weiterbefördern.
Ich glaube, damit ist alles Wesentliche für unsere Mission gesagt."
„Nehmen wir einen Roboter mit?" fragte Sikki. „Ja", entschied Bully. „DATA-4 soll uns begleiten. Er bekommt den Auftrag, alles in Wort und Bild aufzuzeichnen. Damit erleichtern wir uns die Auswertung und die Anfertigung eines Info-Blocks für Perry. Kümmere dich darum, Moses!"
„Bin schon unterwegs."
Der junge Terraner eilte hinaus, während Bully sich mit dem Hotelmanager Bless Chant in Verbindung setzte und sich erkundigte, ob der Archäologe schon anwesend sei. Das wurde bestätigt. Wenige Minuten später waren sie unterwegs in Richtung Altstadt.
Auf Bitten der Terraner wurde auf jedes Verkehrsmittel verzichtet.
Schließlich wollte man etwas von der Hauptstadt der Linguiden sehen.
*
Mit seinem Kampfanzug erreichte Icho Tolot nach einer Start- und Beschleunigungsphase eine Höchstgeschwindigkeit von über 65 000 Kilometern pro Stunde.
Bei einer Strecke von rund 400000 Kilometern bis Sagno Ciff brauchte er für den Flug mindestens sechs Stunden.
Er schaltete zusätzlich zu den Defensivschirmen die Deflektorund Tarneinrichtungen ein, um ein Entdecken zu verhindern. Dabei war er sich darüber im klaren, daß diese Systeme keinen sicheren Schutz vor Entdeckung boten, denn es gab noch andere Möglichkeiten, ihn zu orten. Gegen Massetaster war er nicht gefeit, und selbst ein herkömmliches Radar würde ein Echo seines Körpers auf den Bildschirm bringen.
Der Flugverkehr zwischen dem Planeten und den fünf Monden war sehr gering. Der Haluter entdeckte in den ersten beiden Stunden überhaupt nur eine Raumfähre, die vom Mond Surina kam. Allem Anschein nach handelte es sich dabei um einen Erztransporter.
Das geringe Verkehrsaufkommen wertete Icho Tolot als Vorteil, denn es ließ darauf schließen, daß es keine permanente Raumüberwachung gab. Seine Chancen, unbemerkt in die Nähe der Kuppelstadt auf Sagno Ciff zu gelangen, stiegen damit deutlich an.
Er ging inzwischen davon aus, daß der Friedensstifter von seiner Anwesenheit wußte. Und natürlich auch davon, daß der Haluter mit allen Mitteln versuchte, ihn aufzuspüren.
Mit gleicher Sicherheit stand für Tolot fest, daß Aramus Shaenor ihm ständig aus dem Weg ging. Gerade das machte ihn aber verdächtig, denn wenn er nichts zu verbergen hatte, brauchte er sich nicht vor einem Gespräch zu drücken.
Der Flug durch den Weltraum verlief ohne Zwischenfälle. Der Haluter aktivierte schon früh seine passiven Ortersysteme, denn er brauchte Orientierungshilfen. Nur nach Sicht zu fliegen war zu riskant.
Auf der Oberfläche des Mondes gab es einen einzigen größeren Fleck, der energetisch und optisch stark strahlte. Das konnte nur die Kuppelstadt sein. Südlich von ihr erhob sich der Bergrücken eines riesigen Kraters, und auf den richtete Tolot seinen Kurs nun aus.
In der letzten Phase des Fluges überließ er der Syntronik des SERUNS die Steuerung und konzentrierte sich ganz auf die optische Beobachtung.
Der Mond Sagno Ciff glich Luna in seiner ursprünglichen Form, also vor NATHANS Zeiten, fast wie ein Ei dem anderen. Größere und kleinere Krater wechselten sich mit Hochebenen und tiefen Tälern ab. Eine
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