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1551 - Die Linguidenforscher

Titel: 1551 - Die Linguidenforscher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Aussichten", meinte Bully. „Du kannst dort auch weitere Studien über das Leben der Linguiden betreiben", fuhr Tolot fort, „denn in der Altstadt findest du auch alle Verwaltungsgebäude, wo Freiwillige ihren Dienst tun."
    „Ich werde mir morgen gemeinsam mit Vee Yii Ly und Sikki Kapteyn alles ansehen", versprach Bully. „Natürlich komme ich mit", dröhnte Icho Tolot. „Das glaube ich nicht", meinte der rothaarige Terraner mit einem feinen Lächeln. „Ich hätte dich natürlich gern dabei, aber ich fürchte, du wirst uns gar nicht begleiten wollen."
    Der Haluter verstand sofort. „Du hast eine Spur zu Aramus Shaenor", stellte er fest. „Vielleicht. Du hast doch von dem Alten am Raumhafen gehört, daß der Friedensstifter wahrscheinlich seinen Kima-Strauch aufsuchen würde. Ich habe mehr durch Zufall von Genar Tintal gehört, daß Aramus Shaenor auch auf dem Mond Sagno Ciff geboren worden ist. Verstehst du nun?"
    „Natürlich. Normalerweise pflanzen die Linguiden ihre Kima-Setzlinge nahe ihrem Geburtsort. Aber auf einem atmosphärelosen Mond kann der Strauch nicht gedeihen. Er könnte also nur in der Kuppelstadt zu finden sein. Oder aber er müßte besonders geschützt sein. Außerdem, wie soll ich einen bestimmten Strauch unter zigtausend finden?"
    „Besonders geschützt, das ist das Stichwort", sagte Bull. „Die Sträucher mancher Linguiden stehen unter Schutz Schirmkuppeln irgendwo auf dem Mond. Und südlich der Stadt gibt es einen großen Krater, in dem nur zwei Kima-Sträucher wachsen. Einer davon ist der von Aramus Shaenor."
    „Also einer von zweien", meinte Icho Tolot. „Das dürfte machbar sein. Mit den Angaben, die ich jetzt habe, könnte ich ihn finden. Ihn, den Strauch. Und ihn, den Friedensstifter. Ich mache mich sofort auf den Weg. Klammheimlich und ohne die HALUTA, das versteht sich."
    Er wartete die Kommentare seiner Freunde gar nicht ab und legte seinen schweren Kampfanzug mit dem integrierten SERUN an. „Es ist Nacht", stellte er fest. „Wenn ich oben vom Dach aus starte, merkt das niemand. Lebt wohl! In spätestens zwei Tagen bin ich zurück. Und diesmal hoffentlich mit Aramus Shaenor."
     
    *
     
    Genar Tintal hatte sich spontan bereit erklärt, Reginald Bull bei der Exkursion in die Altstadt zu begleiten. Bothan Wuthor hingegen hatte abgesagt. Er wurde auf dem Kontinent Kaybor erwartet, wo er eine Vortragsreihe durchführen wollte.
    Der Archäologe hatte sich als Kenner der linguidischen Szene entpuppt und war Bully daher sehr willkommen.
    Bevor sie sich am nächsten Morgen mit ihm trafen, schärfte der Terraner seinem „Moses" und Vee Yii Ly noch einmal ein, worum es ging. „Was wir bisher über die Linguiden wissen, ist sehr dürftig. Es gibt heute zweifellos eine Verbindung zwischen ihnen und ES, auch wenn wir sie noch nicht zur Ganze kennen. Der Verdacht liegt nahe, daß es auch in der Vergangenheit eine Beziehung zwischen beiden gegeben hat."
    „Du weißt, wie sehr ich mich für die terranische Geschichte interessiere „, erklärte der Blue. „Ich bin zwar Techniker, aber meine wahre Liebe gehört der Erforschung historischer Zusammenhänge."
    „Ich weiß, mein Freund", antwortete Bully. „Was fällt dir an den Linguiden besonders auf?"
    „Sie scheinen aus dem Nichts gekommen zu sein." Vee Yii Ly traf damit den Nagel auf den Kopf. „Sie waren auf einmal da. Und da ist ein Bruch in der Logik, denn als humanoides Volk der Milchstraße müssen sie irgendwelche Vorfahren haben oder anders ausgedrückt, sie müssen von uns bekannten Völkern abstammen. Wir kennen viele mögliche Vorfahren, aber wir kennen nicht die Verbindung von dort zu den Linguiden, so daß auch kein Rückschluß möglich ist. Es geht - wie früher auch einmal in der terranischen Geschichte - um das sogenannte missing link."
    „Wer kommt als Urvolk der Linguiden in Betracht?"
    Bully blickte den jungen Sikki Kapteyn an. „Tja, Herr Lehrer", meinte der und kratzte sich am Hinterkopf. „Wenn ich in der letzten Stunde richtig aufgepaßt habe, dann würde ich sagen, vielleicht die Lemurer, vielleicht die V'Aupertir, vielleicht die archäontischen Machraban. Die Arkoniden und ihre Verwandten, die sich im Knochenbau durch die Brustplatten von den richtigen Humanoiden unterscheiden, hängen wohl kaum in der Geschichte mit drin."
    „Richtig. Es könnte sich bei den Linguiden aber auch um eine eigenständige Entwicklungslinie handeln." Bully seufzte. „Da beginnt ein neues Problem. Es gibt nicht einen Beleg

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