1553 - Stalkers Trick
Geräusche wahr, konnte aber noch nichts sehen. Etwas später sah er einen verschwommenen Schemen, der sich bewegte.
Und mit einemmal verbesserte sich die optische Wahrnehmung so, daß er eine deutlich umrissene Gestalt sah. Die Gestalt einer Kartanin. „Dao!" krächzte Tekener. „Endlich!" erwiderte die Kartanin ungehalten. „Ich dachte schon, du würdest ewig schlafen."
„Das hätte dir so gepaßt!" gab der Terraner mit schwacher Stimme zurück. „Den ganzen Ruhm allein kassieren. Du hast mich druckbeatmet? „ „Wer sonst?" entgegnete Dao-Lin-H'ay. „Ich sah nirgends jemand anderen. Obwohl, von allein sind wir bestimmt nicht hierhergeschwebt.
Jemand muß uns transportiert haben."
„Ich habe dich auf Händen getragen", sagte der Terraner ironisch.
Der Hintersinn war für eine Kartanin nicht erfaßbar. So erwiderte Dao lediglich nüchtern: „Und wer hat dich getragen, Tek?"
„Meine Füße", antwortete Tekener sachlich.
Dao ging vor ihm in die Hocke und musterte forschend sein Gesicht. „Du hast mich tatsächlich hierhergetragen", stellte sie bewundernd fest. „Wie war das möglich? Deine Vitalität ist doch nicht stärker als meine - und wenn ich bewußtlos war, konntest du doch nicht wach sein und noch dazu Schwerstarbeit leisten."
Teck zuckte die Schultern. „Was blieb mir denn sonst übrig? Wir beide wären längst tot, wenn ich es nicht geschafft hätte. Folglich mußte ich es tun."
„Dazu gehörten übermenschliche Kräfte - und die besitzt du ohne deinen Zellaktivator nicht mehr", sagte die Kartanin. „Also war es nicht physische Kraft, sondern eine unvorstellbare Willenskraft. Das hatte ich dir nicht zugetraut."
„Das haben mir schon andere Leute nicht zugetraut - früher", gab Tek zurück und dachte dabei an seine Zeit als USO-Spezialist. „Verlieren wir keine Zeit!" sagte Tek, als Dao ihm weitere Fragen stellen wollte. „Wir müssen hinein." Er deutete auf das Innenschott der Schleuse. „Und zwar nicht irgendwohin in der SHRUN-D-ORG, sondern in die Kommandozentrale."
„Und wenn wir sie erobert haben?" fragte Dao. „Müssen wir das so lange wie möglich vor Whitey geheimhalten", antwortete der Terraner. „Sobald die Genormten es merken, wird Whitey persönlich mit einem Teil des auf der ARDUSTAAR befindlichen Enterkommandos herüberkommen, um die Zentrale zurückzuerobern.
Wir werden sie halten, denn wenn Hilfe für uns auftaucht, müssen Whitey und die meisten seiner Leute hier gebunden sein, weil sie sonst deine Leute als Geiseln benutzen könnten."
„Ich bringe Whitey um!" fauchte Dao zornig.
Tekener winkte ab und untersuchte das Innenschott. Es ließ sich wie das Außenschott durch Handkontakt öffnen. Der Terraner wartete, bis Dao ihre Position bezogen hatte, dann preßte er die Hand auf die betreffende Stelle.
Die Schotthälften glitten auseinander und gaben den Blick der beiden Partner auf einen schwach erleuchteten niedrigen Korridor frei.
Die Transportbänder standen still. Niemand war zu sehen.
Dao-Lin-H'ay entspannte sich wieder etwas, dann streckte sie den Kopf in den Korridor. Im nächsten Moment huschte sie lautlos hinaus.
Tek folgte ihr. Sie wandten sich nach rechts, in die Richtung, in der das Heck lag. Eine Absprache war nicht nötig, denn sie hatten beide von der ARDUSTAAR aus gesehen, daß der Bug, in dem sich bei Muschelschiffen die Haupt- und Nebenzentrale befanden, bei der Bruchlandung total zertrümmert worden war. Jedes Muschelschiff besaß aber in der Hecksektion eine kleinere Kommandoeinheit, von der aus im Notfall das ganze Schiff beherrscht werden konnte.
Dao und Tek gingen gebückt, denn die Korridore und viele andere Räumlichkeiten auf Muschelschiffen waren niedriger gehalten als auf terranischen und kartanischen Schiffen, da die genormten Truillauer kleiner waren.
Sie begegneten niemandem, und es war beinahe gespenstisch still.
Das änderte sich, als sie eine Verteilerhalle erreichten, in die fünf weitere Korridore mündeten. Hier hielten zwei Truillauer Wache. In ihren Pseudopodien trugen sie Strahlgewehre.
Tek und Dao zögerten keinen Augenblick. Sie stürmten vor und rannten die Genormten einfach über den Haufen. Blitzschnell nahmen sie ihnen dann die Waffen ab und schlugen mit ihnen zu, bis die Wachtposten bewußtlos zu Boden sanken. Sie verstauten sie in einem leeren Raum und gingen weiter.
Jetzt waren die Partner bewaffnet. Allerdings durften sie die Waffen nur im Notfall gebrauchen, um sich nicht vorzeitig zu
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