1553 - Stalkers Trick
verraten.
Lautlos drangen sie in den Korridor ein, der ihrer Ansicht nach zum Heck führte.
Kurz darauf kamen sie zu einer zweiten Verteilerhalle. Von ihr ging links und rechts je ein Korridor ab, die aber doppelt so breit und hoch waren wie die, die die Partner bisher benutzt hatten. Geradeaus führte der Gang weiter, in dem sie sich befanden. „Sie führen zu den Frachträumen", sagte Tekener und deutete auf die seitwärts abgehenden Korridore. „So habe ich jedenfalls die Computergrafik im Kopf."
„Dann sehen wir doch mal nach!" erwiderte Dao und eilte in den linken Korridor.
Tek folgte ihr. Nach zirka zwanzig Metern standen sie vor einem zehn Meter breiten Schott. Es öffnete sich nicht automatisch, sondern erst nach der Berührung zweier Sensoren.
Als die Schotthälften lautlos auseinanderglitten, schaltete sich dahinter die Beleuchtung an.
Tekener hörte ein scharfes Fauchen seiner Partnerin und bemerkte, daß ihr Nackenfell sich aufstellte. Das nahm er jedoch nur am Rand wahr, denn seine Aufmerksamkeit war von dem grausigen Anblick gefesselt, der sich ihm in der Frachthalle bot.
Mindestens dreihundert Truillauer waren dort pedantisch exakt in Reih und Glied gestapelt, durch die auf Kühlung geschaltete Klimaanlage steif gefroren und mit Rauhreif überzogen. Das war allerdings nicht die Ursache ihres Todes. Die Genormten waren bei der Bruchlandung ihres Schiffes zu Tode gekommen.
Sie liefen zur Verteilerhalle zurück und nahmen dort den geradeaus zur Hecksektion führenden Korridor. Er lag verlassen da, aber als sie an einem Schott vorbeikamen, öffnete es sich, und ein Genormter rollte heraus. Tek schlug mit seiner Waffe zu. Danach sah er in den Raum, aus dem der Korote gekommen war. Als er ihn leer vorfand, schleppte er den Bewußtlosen hinein.
Wenig später standen sie vor einem Panzerschott, auf dem grellgelbe Symbole prangten. Das konnte eigentlich nur die Ortungs- und Feuerleitzentrale II sein.
Tekener und Dao stellten ihre Beutewaffen auf Paralysieren, dann traten sie näher an das Schott heran. Als es aufglitt, waren dahinter alle Attribute einer Raumschiffszentrale sowie sieben Genormte zu sehen, die an Schaltkonsolen arbeiteten. Holos zeigten Bildausschnitte der Außenwelt.
Die Partner warteten nicht ab, bis sie bemerkt wurden. Sie durften nicht riskieren, daß jemand Alarm schlug. Folglich schössen sie sofort.
Die gelähmten Truillauer kippten um, ohne einen Laut von sich zu geben. Bevor ihre Körper auf dem Boden lagen, waren Tek und Dao in, die Zentrale gesprungen und sahen sich nach weiteren Gegnern um. Aber es gab keine weiteren Truillauer mehr. „Glück gehabt", bemerkte Dao und deutete auf die dunklen Holos der Internkommunikation. „Falls gerade jemand aus einer anderen Sektion mit einem der Fladen hier gesprochen hätte, wären wir entdeckt worden."
Tek nickte. „Es muß ganz in der Nähe eine Beiboothangar-Leitstelle geben.
Hoffen wir, daß man von dort aus nicht so bald die Zentrale anruft.
Wir dürften die Koroten dort nicht auch noch ausschalten, denn ihre Leute kommunizieren bestimmt laufend mit den ausgeschleusten Beibooten."
„Jetzt sichern wir erst mal diese Zentrale ab!" erklärte Dao-Lin-H'ay und ging zum Schaltpult für die Defensivsysteme.
Tekener folgte ihr. Gemeinsam orientierten sie sich an Kontrollen und Sensorgruppen, bis sie sicher waren, die gewünschten Systeme aktivieren zu können.
Als die Kartanin danach die Hand ausstreckte, um die schweren Panzer-Schotte von Zentrale. II elektronisch zu verriegeln und die gesamte Zentrale in einen auf KONTUR geschalteten Paratronschirm zu hüllen, wurde Alarm gegeben.
Die Partner erstarrten und sahen sich an. Sie fürchteten, von einer anderen Sektion des Muschelschiffs aus entdeckt worden zu sein und daß deshalb der Alarm von Koroten gegeben worden war.
Tek überwand den Schreck zuerst. Er aktivierte die Ortungssyteme der SHRUN-D-ORG. Die Kontrollen leuchteten auf. Sie verrieten ihm, daß zwei Drittel der Ortungssysteme ausgefallen waren. Nur ein schwacher Hypertaster funktionierte noch einwandfrei. Seine Reichweite war allerdings auf ein paar Lichtstunden begrenzt. In diesem Fall reichte das jedoch aus, um den Terraner den Grund für den Alarm erkennen zu lassen. „Ein anderes Muschelschiff befindet sich innerhalb des Backtrack-Systems!" rief er Dao zu. „Es hält Kurs auf Ramanat, und es wird von der Freund-Feind-Kennung der SHRUN-D-ORG als feindlich eingestuft."
„Rebellen!" stieß die Kartanin
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