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1555 - Saladins grausamer Klon

1555 - Saladins grausamer Klon

Titel: 1555 - Saladins grausamer Klon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Welt.«
    »Das sehe ich auch so. Aber warum hat er sich in meiner Fensterscheibe gezeigt?«
    »Du glaubst, dass er es doch selbst gewesen sein könnte?«, fragte ich.
    Sie wollte sprechen, überlegte es ich aber und schaute mich eine Weile nachdenklich an, bevor sie sagte: »Ich weiß es doch nicht. Aber wer sollte es dann gewesen sein?« Sie flüsterte die Worte über den Tisch hinweg. »Gib mir eine Antwort, John.«
    »Nun ja, das Thema hatten wir schon mal.«
    »Eben, und wir haben keine Antwort darauf gefunden. Gibt es einen zweiten oder dritten Saladin? Können oder müssen wir davon ausgehen? Ich bin da überfragt.«
    »Ich auch.«
    »Aber etwas ist im Busch, John. Da wird etwas vorbereitet, das mich betrifft. Und dich jetzt auch, wo du schon mal bei mir bist. Wir beide werden noch einiges erleben in dieser Nacht, das schließe ich nicht mehr aus.«
    »Ich auch nicht.«
    Glenda benahm sich wieder normal.
    »Okay, wir werden uns so verhalten, wie man sich eben verhält, wenn man einen Besucher hat. Ich räume den Tisch ab, wir nehmen uns etwas zu trinken mit, gehen ins Wohnzimmer und schauen in die Glotze. Spielen wir eben das alte Ehepaar, das sich am Abend gern unterhalten lässt.«
    »Fällt mir nicht schwer.«
    Sie bedachte mich mit einem schiefen Seitenblick. »Du wirst lachen, das glaube ich dir sogar.«
    Sie ging zur Spüle und stellte das benutzte Geschirr dort ab.
    Es bewegte sich alles im Rahmen der Normalität, bis ich Glendas Gesichtsausdruck sah, der sich von einem Augenblick zum anderen verändert hatte. Das Staunen darin war wie eingemeißelt, und auch ihr Mund stand offen. Sie schaute mich nicht an. Ihr starrer Blick war durch die offene Tür gerichtet und hinein in den schmalen Flur, als gäbe es dort etwas Besonderes zusehen.
    »Was hast du?«
    Glenda gab mir die Antwort durch ein Nicken, und das war auf den Flur gerichtet.
    Ich musste mich auf meinem Stuhl umdrehen, um in den Flur schauen zu können. In der nächsten Sekunde wusste ich, was Glenda so ins Staunen versetzt hatte.
    Mir erging es nicht anders.
    In der Wohnung hielt sich eine durchsichtige und irgendwie gläserne Gestalt auf…
    ***
    Das zumindest war mein erster Eindruck. Es konnte einfach kein normaler Mensch sein. Die Gestalt wirkte wie eine Zeichnung, deren Konturen man mit einem grünen Filzstift nachgezogen hatte.
    Sie stand dicht vor der Wohnungstür und schaute in die Küche, in der wir saßen und wie Puppen wirkten, denn beide bewegten wir uns nicht.
    War das Saladin?
    Nein, er war es nicht. Saladin sah anders aus. Er war auch nicht so durchsichtig.
    Man konnte ihn durchaus als einen normalen Menschen ansehen mit einem ebenfalls normalen Körper, was bei unserem Besucher nicht der Fall war. Er sah nur aus wie ein Mensch, wenn man von den Körperformen ausging. Aber er war es nicht. Er wirkte mehr gezeichnet und hatte zwar einen Kopf, aber kein normales menschliches Gesicht, obwohl Andeutungen von Augen, Nase und Mund vorhanden waren.
    Wir schauten auch nicht auf einen Geist oder ein Gespenst. Der Besucher hier war einfach anders, und ich konnte mir auch nicht vorstellen, dass er aus Glas bestand, denn das wäre bei irgendwelchen Bewegungen sicherlich zerbrochen.
    Kein einziges Haar war an ihm zu sehen. Weder auf dem Kopf noch auf dem übrigen Körper. Er sah künstlich aus, aber nicht mal schlimm oder Angst einflößend. Trotzdem war er nicht normal. Wir hatten es hier mit einem Kunstgeschöpf zu tun, dem irgendjemand Leben eingehaucht hatte oder eine Motorik gegeben hatte, was mir eher gefiel.
    Er tat auch nichts. Er stand auf der Stelle und schaute zu uns in die Küche, als wollte er, dass wir ihn besonders lange anschauten, um ihn nie zu vergessen.
    »John!«, flüsterte Glenda. »Ich verlange ja nicht viel. Aber wie wäre es mit einer Erklärung?«
    »Da muss ich passen.«
    »Danke, so weit war ich auch schon.«
    Mir schossen Fragen durch den Kopf, die sich dann in einer vereinigten.
    Was sollten wir tun?
    Glenda sah aus, als wollte sie im nächsten Moment aufstehen und zu ihm laufen. Ich wollte das durch Worte verhindern, was nicht mehr nötig war.
    Der Besucher setzte sich von allein in Bewegung. Er ging einen Schritt nach vorn, und es war tatsächlich kein Knirschen zu hören. Da brach kein Glas, es gab überhaupt keine Geräusche, denn auch das Auftreten seiner Füße hörten wir nicht.
    Wir stellten uns darauf ein, dass er in die Küche kommen würde. Doch den Gefallen tat er uns nicht, denn er drehte sich nach

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