1555 - Saladins grausamer Klon
Gesicht zeigte einen ratlosen Ausdruck, und ihre nächste Frage war eine Folge davon. »Was sollen wir denn jetzt unternehmen?«
»Uns hinsetzen und darauf warten, dass noch etwas geschieht. Oder in einen Pub gehen und einige Biere zischen. Ich weiß es nicht. Ich gehe einfach davon aus, dass es sich um so etwas wie eine Vorwarnung gehandelt hat.«
»Ach, du meinst, das dicke Ende kommt noch nach?«
»So ähnlich.«
»Und das hält Saladin in den Händen?«
Ich legte den Kopf in den Nacken und musste lachen. »Wie kommst du immer nur auf ihn? Wir haben bisher nicht den geringsten Beweis, dass er dahintersteckt. Nur weil dich der Besucher an ihn erinnert hat?«
»Genau, John, das ist es. Er hat mich an ihn erinnert. Der Kopf ohne Haare, der glatte Körper, ich weiß nicht, was da noch alles hinzukommt. Aber ich werde den Gedanken an ihn einfach nicht los, und ich bin mir sicher, dass ich nicht verkehrt liege.« Sie nickte. »So, und jetzt nenne mir eine bessere Erklärung.«
»Die kenne ich nicht.«
»Siehst du.«
»Wir warten eben ab. Der Abend ist noch lang und die folgende Nacht auch. Es ist durchaus möglich, dass wir noch mal Besuch erhalten.«
»Von ihm oder einem anderen?«
Ich ließ mich in einen Sessel fallen und streckte die Beine aus. »Mir gefällt nicht, dass keine Botschaft hinterlassen worden ist. Jedoch gehe ich davon aus, dass er dich nicht grundlos besucht hat. Er hätte auch jeden anderen Menschen nehmen können, aber nein, er hat dich besucht. Dafür muss es einen Grund geben.«
»Den ich nicht kenne.«
Ich lächelte Glenda an. »Aber du bist bestimmt dabei, dir Gedanken darüber zu machen.«
»Klar. Es kommt nur nichts dabei heraus. Das heißt, ich bleibe immer an dem Namen Saladin hängen, und das wird auch weiterhin der Fall sein, bis jemand mir das Gegenteil beweist.«
»Dann könnte es wirklich sein, dass er sich nicht mehr in Mallmanns Vampirwelt versteckt hält?«
»Das auf jeden Fall. Oder möchtest du dort Jahre verbringen? Sie befindet sich immer noch im Aufbau, sie wird nach Mallmanns Vorstellungen gestaltet, aber sie ist für Saladin keine Heimat für immer.«
Wir konnten reden, was wir wollten. Wir fanden keine Lösung, und Glenda fand sie auch nicht draußen, denn sie hatte sich vor das Fenster gestellt und schaute hinein in die Dunkelheit des Abends.
Bis uns das Telefon aus unseren Überlegungen riss und uns zusammenzucken ließ.
Es tutete zwar nicht laut, aber in der Stille schraken wir heftig zusammen.
»Geh hin, Glenda, da will jemand was von dir.«
»Fragt sich nur, wer.«
Ich hob die Schultern, hielt mich raus und schaute Glenda zu, wie sie auf den Apparat zuschritt und ihn aus der Station nahm. Sie stellte den Lautsprecher ein, damit ich mithören konnte, und drückte ihn dann gegen ihr rechtes Ohr.
Ein lautes Lachen hallte durch das Zimmer, und leider kannten wir die Lache nur zu gut.
Sie gehörte Saladin!
***
Also doch er!
Ich blies die Luft aus, während Glenda auf der Stelle stand und sich nicht bewegte.
Das Lachen hielt nicht ewig an, es wurde leiser und war schließlich nicht mehr zu hören.
Dafür vernahmen wir die Stimme des Hypnotiseurs.
»Na, wie hat dir der Gruß gefallen, Glenda?«
Es war etwas Zeit verstrichen, so hatte sie sich auf die neue Lage einstellen können.
»Ich wusste, dass du es bist, der hinter dieser Sache steckt. Ich wusste es schon immer.«
»Ja, das ist gut. Und ich denke, dass es mal wieder Zeit wird, dass wir uns begegnen.«
»Darauf kann ich gut und gern verzichten.«
»Ich nicht, Glenda. Ich mag dich doch.« Seine Stimme und die Worte waren einfach nur verlogen. »Schließlich teilen wir ein gemeinsames Schicksal.«
»Sorry, aber ich sehe dich nicht als einen Schicksalsgenossen an.«
»Und das Serum?«
Glenda schnappte nach Luft. »Es wird irgendwann wieder aus meinem Körper verschwunden sein. Darauf warte ich. Und dann wird es dich hoffentlich nicht mehr geben.«
»Ein Wunschtraum.«
»Klar, Saladin, aber manche Träume werden wahr.«
»Wie bei mir.«
»Das kann ich nicht beurteilen. Ich wünsche es dir und Mallmann jedenfalls nicht.«
»Ach, vergiss ihn. Ich habe seine Vampirwelt erst mal verlassen.«
»Rufst du deshalb an, um mir das zu sagen?«
»Nein.«
»Dann kann ich ja auflegen.«
»Würde ich an deiner Stelle nicht tun. Du willst doch sicherlich den Grund meines Anrufs erfahren?«
»Okay, wenn ich dich schon mal an der Leitung habe - ich höre zu.«.
»Und sehr genau, Glenda. Ich
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