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1555 - Zu Arkons Ruhm und Ehre

Titel: 1555 - Zu Arkons Ruhm und Ehre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Linguiden zum ersten Mal auf die galaktische Bühne traten - noch nicht einmal drei Jahre, um genau zu sein. Die Linguiden waren eine humanoide Spezies, was unverzüglich die Vermutung weckte, daß sie ein weiteres Mitglied der großen Völkerfamilie sein könnten, die ihre Existenz von den Lemurern herleitete. Die Linguiden waren offenbar abseits der galaktischen Entwicklungswege zu einer fortgeschrittenen Zivilisation herangewachsen. Sie besaßen eine Technik, die der der übrigen Milchstraße ebenbürtig war. Ob sie sie selbst entwickelt oder irgendwie durch die Hintertür eingekauft hatten, war im Augenblick noch nicht klar. Die Linguiden waren ein überaus friedliebendes Volk, und es gab unter ihnen Spezialisten, die sogenannten Friedensstifter, die es verstanden, selbst die gefährlichsten Konflikte mit der sanften Waffe des Wortes und der Logik zu entschärfen.
    So hatten die Linguiden zuerst von sich reden gemacht: als die Feuerwehr des Friedens. Entstand irgendwo ein Streit, so brauchte man nur einen Linguidischen Friedensstifter herbeizurufen, und schon war das Problem gelöst, der Streit geschlichtet. Die Linguiden ließen sich ihre Dienste bezahlen. Für die ersten Einsätze ihres friedensbringenden Charmes verlangten sie jeweils ein ganzes Sonnensystem, mit dem sie nach Belieben würden verfahren dürfen. Es gab unter den Galaktikern solche, die die Linguiden ob ihrer Fähigkeiten ehrlich bewunderten. Es gab andere, die in den Friedensstiftern Wundermedizinverkäufer sahen, die die Gabe der Schönsprecherei benützten, um sich in aller Eile ein Sternenreich zusammenzuhamstern. Es war fast schon Ironie des Schicksals, daß ausgerechnet Perry Rhodan und Atlan, die einander sonst in nahezu allen Belangen bestens verstanden, verschiedenen Lagern angehörten. Rhodan bewunderte die Linguiden; der Arkonide hielt sie für Betrüger.
    Angesichts der Katastrophe, die die ehemaligen Zellaktivatorträger durch die Wegnahme der lebenserhaltenden Geräte befallen hatte, waren die Linguiden zunächst weiter nichts als eine Randerscheinung der Zeitgeschichte, angenehm dem einen, lästig dem anderen. Das hatte sich in sechseinhalb Monaten grundlegend geändert. Im Dezember 1171 waren 14 linguidische Friedensstifter nach Wanderer gerufen worden. Man hatte überall in der Milchstraße daran herumgerätselt, was ES mit den Linguiden wohl im Sinn haben mochte. Das Rätsel war bald gelöst worden. ES hatte die Friedensstifter mit den Zellaktivatoren ausgestattet, die im Oktober 1169 Perry Rhodans und Atlans Freunden abgenommen worden waren. ES hatte zu verstehen gegeben - wenn man den Bringern des Friedens vertrauen wollte - daß ES die Linguiden als Nachfolger der terranischen Menschheit betrachte, als das Volk also, dem das Erbe des Universums zufallen sollte.
    Da war freilich auch Perry Rhodan ein Gutteil der Bewunderung, die er bisher für die haarigen Humanoiden empfunden hatte, abhanden gekommen. Wer waren die Linguiden eigentlich? wurde mit einemmal gefragt.
    Die, deren unerwarteter Auftritt mehr als eine Laune des Schicksals angesehen worden war, rückten plötzlich in den Mittelpunkt des Interesses. Gewiß, die Milchstraße war ein riesiges Gebilde mit 100 Milliarden Sonnen - fast doppelt so vielen, wenn man den Halo mitzählte - und weiten unerforschten Bereichen. Es gab sicherlich noch viele hochentwickelte Zivilisationen, die nie mit den Völkern des Galaktikums in Berührung gekommen waren. Aber die Heimatwelt der Linguiden lag nicht irgendwo im noch nicht erforschten Sternendschungel, sondern in der Eastside, innerhalb der Grenzen des großen Reiches der Blues. Wie sollte man sich erklären, daß nie eine Begegnung zwischen den Bewohnern von Lingora und den Blues des Simban-Sektors stattgefunden hatte?
    Einige der früheren Aktivatorträger waren den Friedensstiftern gefolgt, als sie von Wanderer zu ihren Heimatplaneten zurückkehrten. Icho Tolot war hinter Aramus Shaenor her gewesen, von dem er erfahren wollte, wie die Linguiden sich die weitere galaktische Entwicklung vorstellten. Während der Haluter sich auf Lingora aufhielt - erfolglos zunächst in seinen Bemühungen, mit dem Senior der Friedensstifter in Kontakt zu treten - waren anhand von Ausgrabungen, die auf Lingora selbst und auf der Siedlerwelt Viron angestellt wurden, erstaunliche Tatsachen der linguidischen Vorgeschichte ans Tageslicht gekommen. Auf Viron hatte man im Untergrund eines ausgetrockneten Sees die mumifizierte Leiche eines arkonidischen

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