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1558 - Im Griff der Hölle

1558 - Im Griff der Hölle

Titel: 1558 - Im Griff der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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bezeichnete.
    Hier geschah etwas, das nicht normal war, und ich wusste, dass die Hölle einen neuen Verbündeten bekommen hatte. Das Gleiche war auch bei Pater Alvarez der Fall gewesen, nur war es bei ihm zu spät erfolgt. An ihm hatte die dunkle Unterwelt keine Freude mehr gehabt.
    Das würde bei Martin Bloom anders sein. Er stand jetzt auf der anderen Seite, und da er sich wieder normal bewegen konnte, würde er auch niemals den Wunsch verspüren, auf die gute Seite zurückzukehren. Anders konnte es nicht sein.
    Wir hatten damit gerechnet, dass er das Zimmer verlassen würde. Er tat es noch nicht. Dafür drehte er sich um und fixierte uns mit einem kalten Blick.
    »Ihr könnt gehen!«, bellte er uns an.
    »Warum?«, fragte Kilrain.
    »Geht!«
    »Sie wissen, wer wir sind?«
    »Ich will euch nicht mehr sehen.« Wie eine böse Warnung drang die Antwort aus seinem Mund, und auch sein Blick sagte nichts anderes.
    »Was tun wir, John?«
    »Wir gehen.«
    »Was? Ich…«
    »Wir müssen ihm den Gefallen tun. Aber wir werden nicht aus dem Spiel sein.«
    »Wie Sie wollen. Sie sind der Chef und haben die nötige Erfahrung mit solchen Dingen.«
    Ich nickte und warf noch einen letzten Blick in die Augen des Mannes. Mir war klar, dass ich eine andere Person vor mir sah. Zwar war seine Gestalt noch immer die Gleiche, im Innern des Küsters sah es aber anders aus.
    Sean Kilrain war schon vorgegangen. Er wartete im Flur auf mich. Dann näherten wir uns der Treppe, wo wir erst einmal anhielten.
    Mir fielen die Worte ein, die der tote Pater in den Sargdeckel geritzt hatte. Ich war in der Hölle! hatte er geschrieben, wobei ich mich fragte, ob man das auch von Martin Bloom behaupten konnte.
    Nicht körperlich, aber wer von uns wusste schon, was er mit seinen anderen Augen gesehen hatte.
    Erst Alvarez, jetzt Bloom. Die andere Seite wusste genau, wo sie angreifen musste.
    Sie wollte diejenigen außer Gefecht setzen, die vom Prinzip her gegen sie standen.
    Erst der Pater, jetzt der Küster. Und wer folgte als Nächstes?
    Ich war ihr großer Feind, aber an mich war nicht so leicht heranzukommen. Als Sohn des Lichts wurde ich durch mein Kreuz geschützt.
    Ich dachte daran, dass es wieder gegen die Hölle ging. Der alte Kampf, der mich über Jahre hinweg begleitet hatte, war noch längst nicht entschieden. Er würde wahrscheinlich bis zum Jüngsten Gericht andauern. Man konnte nur versuchen, sich den Angriffen immer wieder entgegenzustemmen und dem Feind seine Grenzen aufzuzeigen. Das war mir im Laufe der Jahre auch recht gut gelungen.
    Sean Kilrain und ich warteten an der Treppe.
    Der Küster ließ sich Zeit, bis er aus dem Zimmer kam. Er schob sich mit einer vorsichtigen Bewegung aus dem Zimmer heraus, sah uns und scheuchte uns mit einer heftigen Bewegung weg.
    Es gab keinen Grund, uns gegen ihn zu stellen. Und so nahmen wir die Treppe nach unten.
    Nicht weit von der ersten Stufe entfernt hielten wir wieder an.
    Blooms Schritte waren noch nicht zu hören. Bestimmt wollte er, dass wir das Haus verließen, nur den Gefallen taten wir ihm nicht.
    »Was könnte er vorhaben, John? Was sagen Ihnen Ihre Erfahrungen?«
    »Er steht auf der anderen Seite.«
    »Das ist klar.«
    »Also wird er auch so reagieren.«
    »Und Weiter?«
    »Er wird uns für Feinde halten. Wir müssen damit rechnen, dass er uns angreift, doch daran denke ich erst in zweiter Linie. Ich kann mir auch etwas ganz anderes vorstellen.«
    »Da bin ich gespannt.«
    »Dass er jetzt auf der anderen Seite steht, hat auch sein Denken unterwandert. Er wird nicht mehr so reagieren, dass wir es normal nachvollziehen können. Er wird sich den Gesetzen der anderen Seite unterwerfen. Was vor zwei Stunden für ihn noch heilig gewesen ist, das hat jetzt seine Bedeutung verloren. Er sieht uns als seine Feinde an.«
    »Auch die Kirche und alles, was damit zusammenhängt?«
    »Das denke ich.«
    Sean Kilrain fragte nicht mehr weiter. Zudem hatte er ebenso wie ich den Küster gehört. Er ging völlig normal, das zeigte uns das Echo seiner Schritte an. Es war wirklich nicht zu fassen.
    In der unteren Etage war es nicht besonders hell. So konnten wir uns einen Platz aussuchen, an dem wir nicht so schnell entdeckt wurden. Der beste wäre eigentlich in der Nähe des Bildes gewesen, doch ein warnendes Gefühl hielt mich davon ab, und so verbargen wir uns unter der Treppe. Wer von oben kam, würde uns nicht sofort entdecken.
    Der Küster nahm den gleichen Weg wie wir. Wir hörten jedes Mal, wenn er seinen

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