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1558 - Im Griff der Hölle

1558 - Im Griff der Hölle

Titel: 1558 - Im Griff der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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bleiben.
    Da ich zu den fast schon Vielfliegern gehörte, gelang es mir, während des Flugs die Augen zu schließen. Ich schlief ein und konnte mich dabei ausbreiten, weil niemand neben mir saß.
    Wir flogen in die Sonne hinein, wie ich beim Erwachen feststellte, aber wir gerieten auch in einen Sturmwirbel, der die Maschine ziemlich durchschüttelte, was auch noch bei der Landung in Cork passierte, allerdings nicht mehr so stark.
    Wenig später konnten wir uns losschnallen und das Flugzeug verlassen.
    Die Luft war doch nicht so kalt, wie ich sie erwartet hatte. Dafür blies mir der Wind ins Gesicht, als ich meinen Fuß auf das Rollfeld setzte. Am Himmel zeigte sich ein helles Blau ab, über das weiße Wolken wie Schafe auf der Weide getrieben wurden.
    Es war ein kleiner, gemütlicher Flughafen, auf dem man sich nicht verlaufen konnte.
    Und so musste der Mann auch nicht lange suchen, der gekommen war, um mich abzuholen.
    Sean Kilrain winkte mir zu, als ich durch die sich vor mir automatisch öffnende Tür in die Halle schritt.
    Er war ein großer Mann mit kräftigen Schultern. Auf seinem Kopf wuchs helles Haar, das sehr kurz geschnitten war. Sein Gesicht war zu einem breiten Lächeln verzogen. Mir fielen die klaren graugrünen Augen auf und die gekrümmte Nase, die an einen Geierschnabel erinnerte. An der Kleidung sah man ihm nicht an, zu welcher Fakultät er gehörte.
    Er trug eine dunkelgrüne Steppjacke und dazu eine braune Cordhose. Sie Füße steckten in braunen Schnürschuhen, die bis über seine Knöchel reichten.
    »John Sinclair, wenn ich mich nicht irre.« Seine Bassstimme wehte mir entgegen.
    Außerdem reichte er mir beide Hände, die ich nahm und drückte.
    »Ich kann es nicht leugnen.«
    »Herzlich willkommen auf der Insel.«
    »Danke.«
    »Sind Sie mit dem Wetter zufrieden?«
    »Es ist besser als bei uns in London. Da hat es geschneit.«
    »Darauf können wir hier gern verzichten, obwohl die Kinder nach Schnee lechzen.«
    »Okay. Dann wollen…«
    »Wir werden erst mal einen Schluck nehmen. Wir wäre es mit Kaffee oder einem Tee?«
    »Dagegen habe ich nichts.«
    »Der Tee hier ist gut.«
    »Dann los.«
    Wir betraten ein kleines Café, das in der Nähe lag, und nahmen an einer Theke Platz. Da wir uns in Irland befanden, stand ein Getränk ganz oben. Es war der Whisky, und auf einem Regal sah ich zahlreiche Flaschen mit unterschiedlichen Etiketten.
    »Einen Schluck, Mr Sinclair?«
    »Später vielleicht. Aber sagen Sie John.«
    »Ich heiße Sean.«
    »Und Sie sehen nicht eben aus wie ein Kirchenmann.«
    Er lachte, bestellte zwei Tassen Tee und meinte: »Das soll auch so sein. Ich gehöre zu den Priestern, die nur hin und wieder eine Soutane überstreifen, wenn sie zum Beispiel eine Messe halten. Ansonsten bin ich unterwegs, um Dinge zu regeln oder in Ordnung zu bringen, die falsch gelaufen sind. So etwas gibt es auch bei uns. Wir sind eben alle nur Menschen, aber das muss ich Ihnen nicht sagen.«
    »Klar.«
    Unser Tee wurde serviert. Der junge Mann hinter der Theke spürte wohl, dass wir etwas zu bereden hatten, und zog sich zurück in eine Zone, wo er nicht mithören konnte.
    Nach den ersten Schlucken fragte ich: »Und wie geht es jetzt weiter?«
    Sean Kilrain umfasste die zierliche Tasse, die in seiner großen Hand fast verschwand.
    »Wie es weitergeht?«, fragte er sich selbst. »Das ist ganz simpel, John. Wir werden gleich nach Conna fahren und der Exhumierung beiwohnen.«
    »Gut, darauf war ich eingestellt.«
    Er schaute mich an. »Und worauf haben Sie sich noch eingestellt, wenn ich fragen darf?«
    »Auf das Negative.«
    »Da heißt?«
    »Ich rechne damit, dass der tote Priester nicht so aussieht, wie er auszusehen hat.«
    Kilrain räusperte sich.
    »Dann hat Rom Ihnen einiges erzählt?«
    »Ja und nein. Eigentlich zu wenig. Ich habe nur von Fällen erfahren, bei denen Menschen in den Särgen gefunden wurden, deren Knochen gebrochen worden waren, und man stellte sich automatisch die Frage, wer es getan hat oder warum sie selbst das taten.«
    »Das ist unser Problem.«
    Ich nickte. »Haben Sie eine Idee? Ich meine nicht die Lösung.«
    Sean Kilrain schaute an mir vorbei und verengte die Augen.
    »Ideen«, sagte er leise, »ja, Ideen gibt es wohl einige, und dabei müssen wir uns auf Dinge einstellen, die von fast allen Menschen abgelehnt oder nicht geglaubt werden.«
    »Nennen wir es bei Namen«, sagte ich. »Die andere Seite.«
    »Ja.«
    »Die Hölle.«
    Kilrain nickte. »Der Teufel und seine Macht,

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