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1560 - Agenten des Bewahrers

Titel: 1560 - Agenten des Bewahrers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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vorschlug.
    Der Kommandant, von jeher ein Draufgänger, war dafür, sich mit einem Paukenschlag anzumelden. Mit ihm hatte Rhodan die Strategie ihres Vorgehens in Truillau noch nicht besprochen. Die Pläne dazu hatte er weitgehend selbst ausgearbeitet, darin aber mit Shaughn Keefe und Goodman Goyd diskutiert und in Zusammenarbeit mit der Hamiller-Tube verbessert. „Wie wäre es denn umgekehrt?" fragte Rhodan. „Wie würden wir uns verhalten, wenn ein Gegner im Halo der Milchstraße erscheinen und mit einer großen Aktion auf sich aufmerksam machen würde?"
    Er gab sich die Antwort selbst: „Wir würden uns vermutlich zunächst einmal zurückhalten und uns aufs Beobachten beschränken.
    Dann würden wir wahrscheinlich in aller Ruhe eine Falle für den anderen aufbauen und ihn dann ins Leere laufen lassen. Auf keinen Fall würden wir ihm Hinweise darauf geben, wohin er gehen muß, um seine Pläne zu verfolgen. Im Gegenteil, wir würden eine Reihe von falschen Spuren legen, die ihn wochenlang beschäftigen, so daß wir dann ungestört das, um was es geht, in Sicherheit bringen können. Genau das ist es, was wir verhindern müssen. Der Bewahrer darf nicht die Chance haben, Gesil und Eirene wegzuschaffen und irgendwo zu verstecken, wo sie vielleicht für alle Zeit unerreichbar für uns sind."
    „Also bleibt es dabei, daß wir fingieren und so tun, als wollten wir uns heimlich still und leise in die Galaxis hineinschleichen", stellte der Kommandant fest.
    Rhodan lächelte. „Dabei werden wir das Pech haben, plötzlich von irgendjemandem entdeckt zu werden. Erschrocken werden wir uns zurückziehen und so tun, als sei uns nichts wichtiger, als unser Erscheinen zu vertuschen. Werden wir von einem Sonnensatelliten geortet, vernichten wir ihn, damit es so aussieht, als wollten wir unsere Spuren verwischen oder eine Meldung an eine andere Überwachungsstelle verhindern. Danach werden wir ein zweites Unternehmen folgen lassen, bei dem wir ebenfalls ein wenig ungeschickt erscheinen."
    Harold Nyman schien nicht so recht überzeugt zu sein. „Hoffentlich klappt es", erwiderte er. „Was ist, wenn der Bewahrer sich nicht täuschen läßt?"
    „Darauf kommt es in der ersten Phase noch nicht an", erklärte Rhodan. „Wir wollen, daß die Rebellen auf uns aufmerksam werden, sich eine Verstärkung von uns erhoffen und Verbindung mit uns aufnehmen. Wenn wir uns mit ihnen zusammentun können, erreichen wir eine beträchtliche Steigerung unserer Schlagkraft. Vor allem haben wir dann aller Voraussicht nach Zugang zu einer Fülle von Informationen, die wir uns sonst mühsam erarbeiten müßten."
    „Eben darauf könnte der Bewahrer vorbereitet sein", gab der Kommandant zu bedenken.
    Rhodan nickte ihm anerkennend zu. „Genau das ist es. Wir werden also bei jedem Schritt, den wir unternehmen, genau prüfen müssen, wohin wir gehen und mit wem wir es zu tun haben. Wir dürfen niemandem vertrauen. Jeder kann ein Agent des Bewahrers sein, der einzig und allein die Aufgabe hat, uns in eine Falle zu locken."
    Er vermied es, von einer „tödlichen Falle" zu sprechen, um nicht unnötig Unruhe an Bord zu schüren. Doch Harold Nyman war erfahren genug, auch so zu wissen, was Rhodan meinte. „Eine teuflische Situation", erkannte er. „Wenn ich dich richtig verstanden habe, willst du nicht offensiv auf den Bewahrer zugehen, sondern du willst, daß er uns sucht?"
    „Richtig. Eine reizvolle Situation", entgegnete Rhodan. „Wie schon Shakespeare sagt: Weit besser ist es, wenn der Feind uns sucht; so wird er, sich zum Schaden, seine Mittel erschöpfen, seine Krieger müde machen."
    „Ha?" Harold Nyman blickte ihn geradezu fassungslos an. „Was war das?"
    Rhodan lachte. „Eingehende Auskünfte erteilt jederzeit Goodman Goyd!"
    Damit verließ er die Hauptleitzentrale. Er war voller Zuversicht.
    Truillau, das erste große Ziel, war erreicht. Nun kam es darauf an, umsichtig zu handeln, damit es gelang, Gesil und Eirene zu finden, zu befreien und heil und gesund wieder in die heimatliche Milchstraße zu bringen. Für einige Minuten vergaß Rhodan alle Sorgen, die ihn in den vergangenen Tagen und Wochen wegen seiner Frau und seiner Tochter belastet hatten. Er dachte nur daran, daß er aller Voraussicht nach bald mit ihnen Zusammensein und dann über die Hintergründe des Geschehens informiert werden würde.
    Elf Stunden später - die BASIS hatte sich Truillau mittlerweile weiter genähert - teilte Nyman Rhodan über Interkom mit, daß es gelungen war,

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