1565 - Der Intrigant
kommen. In letzter Instanz kann nur Stalker dahinterstecken."
„Oder ein gewisser Hershel Windams", klang es vom Eingang her.
Voun Braata war hereingekommen und nickte den Anwesenden zu. „Du kommst mir gerade recht, Maaliter!" fuhr Shina ihn an. „Deine Artgenossen kochen auch an dieser Suppe mit, oder täusche ich mich da?"
„Es ist möglich, ich weiß es nicht genau. Aber ich zähle mich in diesem Fall nicht dazu. Und wenn du wissen willst, was ich in diesem Schiff alles so treibe, dann lies das!"
Er hielt ihr einen winzigen Speicherkristall entgegen, und sie grapschte gierig danach und rannte zum Lesegerät hinüber. Ein Holo flammte auf, ein Schriftbild wurde sichtbar. Dann tauchte der Kopf Perry Rhodans auf. „Voun Braata wurde von mir persönlich autorisiert", teilte der Terraner mit. „Seine Aufgabe ist, dafür zu sorgen, daß die ROBIN ihr Ziel unbeschadet erreicht." Das Holo erlosch, und Shina nahm den Kristall heraus und reichte ihn dem Anti zurück. „Gut, du hast dich also legitimiert. Damit sind wir eines von mehreren Problemen los. Wer ist Hershel Windams?"
„Stalker in einer nicht ortbaren Projektionsmaske. Er geht sehr geschickt vor. Und er weiß, daß er am Zug ist, wenn er Erfolg haben will."
„Was schlägst du vor, Voun?" Tekener sah den Maaliter erwartungsvoll an. „Seine Taktik hat sich nicht geändert, Tek. Mit der Gipsfigur wollte er uns damals suggerieren, daß er über keine größeren technischen Mittel verfügt. Damit hat er direkt sein jetziges Vorgehen vorbereitet für den Fall, daß er auf Maniacs End erfolglos bleiben würde. Auch sein jetziges Bestreben ist einzig und allein die Landung auf einem Planeten. War es zuerst eine Welt im Kugelhaufen Cyrans, so muß jetzt Vilamesch herhalten. Wir wissen nicht, wie er es machen wird. Aber wir können davon ausgehen, daß er es machen wird.
Es stellt sich die Frage, wie wir uns verhalten. Verwandeln wir das Schiff in eine Festung, oder lassen wir ihn gewähren in der Hoffnung, daß er sich verrät?"
„Da gibt es keine Frage. Wir tun alles, um die Sicherheit von Schiff und Besatzung zu gewährleisten, und lassen ihm trotzdem den Spielraum, den er benötigt." Shina blickte sie der Reihe nach an. „Oder ist das zu banal gedacht, Tek?"
Der Terraner schüttelte den Kopf. „Es ist absolut richtig gedacht. Wir werden so und nicht anders handeln. Noch aber ist es nicht soweit. Wir werden uns beharrlich weigern, in Vilamesch Station zu machen."
„Und ich werde mich weiter auf die Spur von Hershel Windams setzen", bekräftigte Voun Braata. „Kein Training mehr mit Stalker?" erkundigte Shina sich schmunzelnd. „Ich bin nicht lebensmüde. Wieso ging Stalker überhaupt darauf ein, mit mir zu trainieren? Er muß von Anfang an gewußt haben, daß ich gefährlicher für ihn bin als Tek oder sonst jemand. Er wollte mich im Auge behalten.
Ich bin sicher, er hat mir jedesmal genau angemerkt, was ich in Erfahrung gebracht hatte. Diese Gelegenheit bekommt er nun nicht mehr!"
Er grüßte und verließ die Zentrale. Shina blickte ihm eine Weile sinnend nach, dann wandte sie sich entschlossen an den Ophaler. „Wir werden einen Zeitpunkt aussuchen, der kurz vor dem Erreichen Vilameschs liegt. Ich werde Stalker zu mir bitten, um mich mit ihm zu beraten. Und du, Salaam, wirst dafür sorgen, daß er die Wahrheit sagt. Nichts als die Wahrheit! Haben wir uns verstanden?"
Der Ophaler ließ ein leises Trällern hören. „Ob du es glaubst oder nicht, du tust mir damit einen Gefallen, Kommandantin", verkündete er
3.
Tamro Dvuul beobachtete, wie Fyrzügit um die Ecke bog und plötzlich mitten im Schritt innehielt. Die Spitze seines linken Stiefels berührte die Bananenschale, die in der rechten Hälfte des Korridors lag, genau so, daß jeder, der um die Ecke kam, darauf treten mußte. „Bananen sind terranische Produkte, und ich bin auf einem terranischen Schiff", zirpte der Blue, ohne den Beobachter unter der halboffenen Tür wahrzunehmen. „Terraner treten oft auf Bananenschalen und rutschen darauf aus. Für Blues gilt diese Regel nicht, denn sie besitzen keine unterbewußte Affinität zu diesem Aberglauben."
Sagte es, senkte den Tellerkopf ein wenig nach vorn und beobachtete sich selbst dabei, wie er den begonnenen Schritt zu Ende führte, auf die Bananenschale trat und den nächsten Schritt machte. Gleichzeitig hob er den Kopf und senkte den Tellerschädel nach hinten, damit die starren Hinterkopfaugen den Abschluß des Vorgangs
Weitere Kostenlose Bücher