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1565 - Der Intrigant

Titel: 1565 - Der Intrigant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Pigmentsprenkeln durchsetzt war. Die Haare besaßen durchweg eine kupferrote, braune oder auch schwarze Farbe von spröder und krauser Konsistenz, was aber kaum auffiel, da die Maaliter sie gern grell einfärbten und deshalb an Bord des Schiffes auch den Spitznamen „die wandelnden Leuchtbojen" erhalten hatten.
    Auf Maalit hatten die Antis im Lauf der Generationen ihre paranormalen Fähigkeiten verloren.
    Nur ganz selten noch geschah es, daß ein Maaliter geboren wurde, der mit der einen oder anderen Mutantengabe ausgestattet war. Gunziram Baal gehörte zu diesen Ausnahmen, und daher genoß er unter seinen Artgenossen hohes Ansehen und hatte die Rolle ihres Sprechers übernommen. Baal besaß die Fähigkeit der Emotionalpotenzierung. Er konnte kraft seines Geistes Emotionen anderer Wesen verstärken.
    Wenn jemand Furcht empfand, dann vermochte Baal dieses Empfinden so zu steigern, daß sein Opfer in Panik geriet und völlig kopflos reagierte, möglicherweise sogar den Verstand verlor. „Es war trotzdem nicht richtig, es zu tun", flüsterte er seinem Begleiter zu. „Ich hätte Tamro darauf vorbereiten sollen, was geschehen würde. Er wäre beinahe gestorben vor Lachen, und das darf nicht mein Ziel sein. Ich gebrauche die mir angeborene Fähigkeit nicht, um anderen damit zu schaden."
    „Aber du hast sie schon oft zu deinem Vorteil ausgenutzt", bemerkte der andere. „Das ist völlig natürlich.
    Folge mir jetzt an unser nächstes Ziel, und du wirst erkennen, was Wahrheit ist und was Gerücht!"
    Baal beobachtete, wie sein Begleiter auf die gegenüberliegende Wand zusteuerte und dort Aufstellung nahm. „Komm herüber zu mir, damit ich das Signal geben kann!" forderte er ihn auf.
    Der Maaliter folgte der Aufforderung und stellte sich neben ihn. Er blickte sich aufmerksam um, aber nichts ereignete sich. „Was ist, Hershel?" fragte er. „Was soll das?"
    Im gleichen Augenblick verschwamm die Umgebung um ihn herum, spürte er ein leichtes Ziehen im Nacken und starrte verwirrt auf die blinkende Wand, die vor ihm auftauchte. Er hatte noch immer Boden unter den Füßen und drehte sich um. „Habe ich zuviel versprochen?" vernahm er die Stimme seines Begleiters.
    Baal musterte den Raum mit den Aggregaten und Aufbauten. Wenn er nach rechts hinüber in das Halbdunkel blickte, sah er mehrere Reihen aufwendiger Strahlgeschütze und andere Waffen, die er nicht identifizieren konnte. Der Raum maß etwa zweihundert Quadratmeter, und er schien ganz und gar aus Metall zu bestehen.
    Der Maaliter musterte den hochgewachsenen Terraner mit dem kleinen Buckel, den großen traurigen Augen und dem schiefen Mund. „Die Hyperraumblase", stieß Gunziram Baal hervor. „Dies ist die Hyperraumblase, in der die sieben Besatzungsmitglieder gefangengehalten wurden." Er fuhr herum und starrte dem Mann nach, der sich in Bewegung setzte und durch den Raum schritt. „Wo sind wir hier? Und wer bist du wirklich?"
    Der dürre, verwachsene Terraner fuhr herum und verschränkte die Arme. „Kannst du es dir nicht denken? Ich bin der neue Diener. Hast du nicht gehört, was Stalker vor vielen Wochen über den sich selbst ausbrütenden Klonstamm sagte? Nun, ich bin einer dieser Klone, ein Wesen aus der Retorte, und ich folge meinem Auftrag!"
    Baal wurde nachdenklich. Diese Eröffnung paßte nicht zu dem, was der Kerl ihm bei ihrer ersten Begegnung gesagt hatte. „Ich brauche eine tüchtige Mannschaft für einen Spezialeinsatz in Estartu", hatte er ihm und seinen beiden Begleitern mitgeteilt. „Es gibt hier drei Schiffe, und wir werden uns eines davon nehmen. Auf völlig friedliche Weise. Es wird kein Blutvergießen geben, niemand wird zu Schaden kommen."
    „Wir sind einverstanden", hatte Baal nach mehrstündiger Beratung gesagt. „Uns wird es zu langweilig hier.
    Tekener scheint nicht einmal zu wissen, was er überhaupt in Estartu soll. Siin und Stalker nach Hause fliegen?
    Dazu ist es ein bißchen viel Aufwand, wie wir finden."
    Von da an hatten sie regelmäßig ihre Gedanken ausgetauscht, und Baal fand, daß die Ansichten des Mannes genau in die Lücke paßten, die es an Bord gab, seit Stalker seine Fäden zog. „Höre mich an", sagte er und folgte dem Terraner durch den Raum. „Wenn du zu einem ausgebrüteten Klonstamm gehörst, dann hast du bestimmt schon eine komplette Mannschaft. Ihre Angehörigen werden alle aussehen wie du, und du brauchst uns höchstens zu dem Zweck, daß du andere Gesichter um dich hast. Brauchst du uns überhaupt?"
    Ein

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