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1565 - Der Intrigant

Titel: 1565 - Der Intrigant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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beobachten konnten, ohne daß der Blue sich zur Seite drehen mußte.
    Die Augen beobachteten, wie der rechte Fuß ganz, der linke halb auf der Schale stand und diese nachgab. Die Stiefel Fyrzügits rutschten nach vorn, der Blue verlor das Gleichgewicht, ruderte wild mit den Armen und drehte sich. Er stürzte zu Boden, und Tamro Dvuul brach in schallendes Gelächter aus. Der Maaliter hielt sich den Bauch und begann vor sich hin zu glucksen.
    Fyrzügit wußte im ersten Augenblick gar nicht, wie ihm geschah. Er begriff nur, daß er auf dem Hosenboden saß und die Feuchtigkeit der Banane langsam durch den Stoff zu dringen begann. Hastig wälzte er sich zur Seite und stützte sich mit den Händen ab. „Was lachst du?" rief er empört. „Ist es eine Schande, auf einer Bananenschale auszurutschen?
    Wir Blues denken uns nichts dabei!"
    „Schon gut", ächzte der Maaliter. Er schlug sich auf die Oberschenkel, preßte eine Hand auf den Mund und platzte erneut heraus.
    Fyrzügit wußte nicht, wie er sich gegenüber diesem Heiterkeitsausbruch verhalten sollte. Er erhob sich, warf der Schale einen indignierten Blick zu und entfernte sich hastig. Dvuul aber sah ihm nach und geriet in immer größere Heiterkeit. Seine Stimme hallte weit durch den Korridor, und mehrere Türen öffneten sich.
    Verwunderte Besatzungsmitglieder schauten ihn an, und er deutete auf die Schale und den davoneilenden Blue. „Er ist auf einer Bananenschale ausgerutscht", prustete der Maaliter. „Ist das nicht komisch? Er hat ein Terra-Syndrom!"
    Er lachte, daß ihm die Tränen in breiten Bächen über die Wangen strömten und er Kopfschmerzen bekam. Sein Gesicht rötete sich, und er hielt sich den Bauch stärker und hüpfte gekrümmt im Korridor herum.
    Eine Arkonidenfrau schüttelte den Kopf und ging auf ihn zu. „Bist du krank?" fragte sie. „Oder einfach nur schadenfroh?"
    „Du glaubst es nicht!" brüllte er. „Er hat vom terranischen Aberglauben gesprochen und davon, daß Blues keine Affinität zu so etwas besitzen. Er setzt seinen Weg fort, tritt auf die Schale und rutscht aus.
    Bei Bàalol, so etwas mußt du erlebt haben!"
    Er verschluckte sich und hustete schwer. Langsam trat er zur Seite und lehnte sich an die Wand.
    Seine Hände fuhren über das Gesicht und wischten das Wasser aus den Augen. „Eigentlich hast du recht", schnaufte er nach kurzer Besinnung. „Wieso finde ich das eigentlich so lustig, daß ich fast daran sterbe?"
    „Du hast vielleicht einen über den Durst getrunken?" fragte die Frau leise. „Geh besser zurück in dein Bett!"
    „Nein, nein, es geht schon", wehrte er ab. „Es war auch nur so ein Anfall!" Er wandte sich zum Gehen, doch die Arkonidin hielt ihn zurück. „Wer hat die Schale dahin gelegt?"
    „Oh, das hätte ich doch glatt vergessen.
    Gunziram war es. Er wollte sich einen Scherz erlauben. Ich bin in der Tür stehengeblieben, um zu sehen, was daraus wird!"
    „Ich werde das der Kommandantin melden", erklärte die Frau. „Der arme Kerl hätte sich verletzen können!"
    „Er hat es rechtzeitig bemerkt und hätte ausweichen können", versuchte Tamro Dvuul sich und den Artgenossen zu rechtfertigen. Dem Gesicht der Arkonidin war anzusehen, daß es ihm kläglich mißlang. „Es tut mir leid", murmelte er und bückte sich hastig. Er hob die Schale auf, wischte mit der Handfläche den Boden sauber und verschwand mit dem weichgedrückten Ding in dem Raum, aus dem er gekommen war. „Das war ein schlechter Scherz, Gunziram", sagte er, aber der Sprecher der Maaliter befand sich nicht mehr im Raum. Er hatte ihn durch eine andere Tür verlassen. „Das ist nicht fair", sagte Dvuul leise. „Du machst den Blödsinn, und ich darf meinen Kopf dafür herhalten."
    „Es ist genug, es reicht", klang die Stimme an seine Ohren. „Du bist der geeignete Mann für mich."
    Gunziram Baal erwachte wie aus einem Traum. Er wischte sich die Feuchtigkeit von der Stirn und nickte langsam. Wie alle 56 in der ROBIN mitreisenden Antis gehörte er zum Zweigvolk der Maaliter vom Planeten Maalit, der zweiten Welt der Sonne Uruq, 32 Lichtjahre vom Stern Atanus entfernt gelegen.
    Maalit war vor rund zweitausend Jahren von Scharen abenteuerlustiger Antis besiedelt worden. Heute gab es auf dem Planeten 800 Millionen Maaliter, die sich einer von den Wirren der Monos-Despotie nur wenig in Mitleidenschaft gezogenen Zivilisation erfreuten. Ein besonderes Merkmal der Maaliter war ihre samtene, schokoladenbraune Haut, die mit leuchtendgrünen

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