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1565 - Der Intrigant

Titel: 1565 - Der Intrigant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Grigoroff-Projektor manipuliert. Die Grigoroff-Schicht baut sich ab!"
    Das Metagravtriebwerk basierte auf dem Prinzip der Projektion eines Schwerkraftzentrums in Flugrichtung des Schiffes. Der Ort, an dem dieses Zentrum entstand, wurde als virtueller G-Punkt oder als Hamiller-Punkt bezeichnet. Der Hamiller-Punkt besaß die Eigenschaft, sich ständig vom Ort seines Entstehens wegzubewegen und dabei das Schiff wie ein Magnet anzuziehen. Es wurde dadurch ständig beschleunigt. Für den Flug mit Überlichtgeschwindigkeit wurde das Schwerkraftzentrum am Hamiller-Punkt so verstärkt, daß ein Mini-Black-Hole entstand, der Metagrav-Vortex, durch den das Fahrzeug in den Hyperraum stürzte.
    Flugstrecke und Geschwindigkeit wurden durch die Vektorierung des Vortex bestimmt. Während des Aufenthalts im Hyperraum erzeugten die Grigoroff-Projektoren ein Schirmfeld, die Grigoroff-Schicht, die das Fahrzeug einhüllte und es in einen Mikrokosmos einbettete. Der vorzeitige Zusammenbruch der Grigoroff-Schicht führte zu katastrophalen Resultaten, die im Normalfall zur Folge hatten, daß das Fahrzeug in einem fremden Universum auftauchte ohne Orientierungsmöglichkeit für einen Rückflug. „Wieviel Zeit bleibt?" fragte Tekener. „Höchstens noch zwei Minuten. Es findet ein kontrollierter Abbau statt. Ich habe keine Ahnung, wie er es macht. Die Kiste ist daran schuld, davon bin ich überzeugt. Leider haben wir noch keine Möglichkeit gefunden, sie zu zerstören. Woher kommt sie? Welcher Technik entstammt sie? Und wieso waren wir so verrückt, uns dieses Windei ins Schiff setzen zu lassen?"
    Shina sah ihn an, als stünde sie kurz vor einem Nervenzusammenbruch. Im nächsten Augenblick brüllte sie los, daß die Umstehenden Ohrenschmerzen bekamen. „Ich lasse mir von dieser Karikatur eines Lebewesens nicht diktieren, wann ich meine Stiefel zurückgebe!" donnerte sie. „Und schon gar nicht, wenn die Kreatur Stalker heißt."
    Aus den Triebwerkssektoren im Schiffsbug trafen Meldungen ein. Noch hatten die Techniker und ihre Syntrons keine Möglichkeit gefunden den unbefugten Eingriff zu lokalisieren oder zu unterbrechen. Die Kommandantin rief die Männer und Frauen zurück. „Sucht die Sicherheitsräume hinter dem Triebwerksbereich auf", erklärte sie. „Aber beeilt euch!"
    Die Bildübertragung erlosch, und Shina Gainaka deutete auf die Andrucksessel vor den Konsolen der Steueranlagen. „Los, los, setzt euch endlich!" fuhr sie die beiden an. „Die Uhr läuft ab! Kann mir einer sagen, wo sich Siin aufhält?"
    Niemand antwortete, auch die Syntrons gaben keine Auskunft.
    Die schützende Schicht um das Schiff herum verringerte sich weiter. Die im Schiff eingesparte und zusätzlich in die Projektoren geleitete Energie richtete nichts aus. Es war, als versickere sie irgendwo.
    Tekener und H’ay nahmen Platz. Tek kommunizierte mit dem Syntron und ließ sich ein Bild der Halle zeigen, in der die Kriegskiste untergebracht war. Außer dem mattgrünen Container war die Halle leer wie immer. Es gab keine Anzeichen einer energetischen Veränderung. Der Container sprach nach wie vor auf keine Tastung an und gab nicht den geringsten Impuls von sich.
    Es war gut vorstellbar, daß die Kiste tatsächlich eine Art Mikrokosmos in sich barg, nicht so groß und aufwendig wie der, in dem sich die ROBIN durch den Hyperraum bewegte, aber dafür um so gefährlicher.
    Tek ging davon aus, daß Stalker jede Möglichkeit und jedes Detail bedacht hatte, auch eine Rückkopplung zwischen dem Mikrokosmos in seiner Kiste und dem, der von der Grigoroff-Schicht gebildet wurde.
    Das Schiff baute jetzt eine zusätzliche Schirmfeldstaffel auf, die sich wie eine zweite Haut um das Metall legte.
    Shina hatte eingesehen, daß es keinen Sinn hatte, den Grigoroff-Projektoren zusätzliche Energie zuzuführen. „Interne Schirmfeldstaffeln sind konstant" meldete ein Syntron des Steuerverbundes. „Alle Besatzungsmitglieder haben ihre Sicherheitspositionen erreicht!"
    „Shina an alle!" knurrte die Ertruserin. „Wir haben noch etwa vierzig Sekunden bis zum endgültigen Erlöschen der Schicht. Was danach sein wird, weiß ich nicht. Ich grüße alle, die mich jetzt hören. Wir haben unbekanntes Terrain vor uns. Ich möchte nicht, daß..."
    Sie stieß die Luft zwischen den Zähnen hindurch. Die Energieanzeigen der Schiffsanlagen schlugen für einen mit den Augen kaum wahrnehmbaren Augenblick aus, und eine automatische Stimme dröhnte verzerrt aus den Akustikfeldern. „Rücksturz

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