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1565 - Der Intrigant

Titel: 1565 - Der Intrigant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Richtung der Schiffsmitte.
    Hinter ihr krachte es fürchterlich. Stalker hatte sich aus dem Stand in ihre Richtung geschnellt, war durch die Öffnung geflogen, ohne auf einen Widerstand zu stoßen, und mit voller Wucht gegen die Korridorwand geprallt. Dao fuhr herum und beobachtete, wie das Wesen einen Augenblick lang an der Wand klebte und dann rücklings zu Boden fiel. Der Kopf drehte sich nach rechts und links und hörte nicht auf damit. „Was ist? Bist du verletzt?" fragte sie. „Natürlich nicht", dröhnte es aus seinem Mund. „Wofür hältst du mich?" Mit einem eleganten Sprung kam er auf die Beine und verbeugte sich höflich. „Würdest du mich zurück zur Zentrale begleiten, Dao-Lin-H’ay?"
    Sie stimmte widerwillig zu und ließ ihn nicht aus den Augen. Er nestelte an seiner erdfarbenen Kombination und schaltete ein Kommunikationsgerät ein. Es übertrug die Unterhaltungen aus der Zentrale, und Dao entnahm den Worten, daß aus einem 3,8 Lichtjahre entfernten Sonnensystem Radiosignale aufgefangen wurden, die nicht entschlüsselt werden konnten. „Das ist der Sender von Paro", erklärte Stalker und bot ihr den Arm, damit sie sich in menschlicher Manier bei ihm einhängen konnte. Sie beachtete die lächerliche Geste nicht und fragte auch nicht, was Paro war. Ein Wesen, ein Planet oder etwas anderes. Nebeneinander kehrten sie zur Zentrale zurück. „Ich muß meine Worte abändern", erklärte Stalker, als er wieder einmal vor Shina Gainaka stand und an ihr emporblickte. „Du brauchst keine Koordinaten von mir. Das Ziel liegt greifbar vor uns. Wenn mich nicht alles täuscht, dann besitzt dieser Stern neun Planeten. Er trägt den Namen Alatea, die, zweite Welt heißt Paro. Dort ist der Ursprung der Signale zu finden."
    „Also kennst du dieses System!" rief Shina aus. „Welch ein Zufall!"
    „Ich war schon einmal hier. Es ist das Sonnensystem, das ich sowieso anfliegen wollte, um einen Hinweis auf ESTARTU zu finden."
    Die Kommandantin stemmte die Fäuste in die Hüften und preßte die Lippen zusammen. Aus kleinen Augen sah sie ihn an. „Und wer ersetzt uns den Schaden, den du angerichtet hast?" donnerte sie. „Etwa ESTARTU?
    Oder deine Pterus?"
    Stalker legte die Hände übereinander auf die knöcherne Brust. „Das, das ist ...", ächzte er. „Ihr wollt mich für ... Nein, nein. So geht das nicht! Ich habe nichts mit dem Unfall zu tun. Der unplanmäßige und obendrein gefährliche Rücksturz aus dem Hyperraum hat nichts mit mir zu tun." Er fuhr herum. „Tek, sag etwas. Du darfst nicht zulassen, daß sie mich verdächtigen. Ich bin ein Opfer des Fluches, den Pedrass Foch über dieses Schiff verhängt hat. Ja, so muß es sein. Anders kann ich mir das Unheil nicht erklären!"
    Ronald Tekener ließ sich nicht anmerken, ob er ihm glaubte oder nicht. Er deutete auf eines der Holos, wo die Schäden der Explosionen sichtbar waren. „Unser freier Fall hat sich extrem verlangsamt", erklärte er. „Wir können keine Metagrav-Manöver über einem Lichtjahr mehr durchführen. Du hast es sehr richtig erkannt, Stalker, daß wir Paro anfliegen werden, um das Schiff zu reparieren. Die ROBIN wird in diesem Zustand nicht nach Estartu gelangen. Und sollte jemand dich ungerechtfertigt verdächtigen und dir unrecht tun, kann er sich immer noch bei dir entschuldigen.
    Ich tue es nicht!"
    Stalker begriff die Zweideutigkeit des letzten Satzes sehr wohl. Er tat, als müsse er in menschlicher Manier erst einmal schlucken. „Wie lange dauert es, bis das Schiff wieder flugfähig ist?" fragte er mit brüchiger Stimme. „Mindestens vier Wochen!" erklärte die Ertruserin.
    Stalker wandte sich mit eckigen Bewegungen um und stolzierte davon. Er verzichtete auf großspurige und übertriebene Gesten oder Körperhaltungen und machte trotzdem einen geknickten Eindruck.
    Irgendwie hatten die Anwesenden den Eindruck, daß er diesmal nicht schauspielerte. „Vier Wochen!" murmelte er. „Vier Wochen können der Untergang sein!"
     
    6.
     
    „Hier Abteilung zwölf!" klang eine weibliche Stimme in Teks Helmempfänger auf. „Wir haben den Rand der Zone erreicht. Wir dringen langsam vor!"
    „Vermeidet unliebsame Zwischenfälle mit der Fauna und der Flora", erwiderte der Terraner. „Und denkt daran, daß die Ruinen mit Sicherheit von Automaten überwacht werden. Wer weiß, vielleicht treiben sich sogar Lebewesen hier herum, die etwas gegen unsere Neugier haben."
    „In Ordnung, Tek. Wir halten uns an die Anweisung der Kommandantin und

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