Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1565 - Der Intrigant

Titel: 1565 - Der Intrigant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
beginnt!" Auf den optischen Übertragungsmitteln zuckte ein greller Blitz entlang, dann tanzten Regenbogenfarben auf den Holoschirmen. Gleichzeitig gewannen die Insassen der ROBIN trotz der funktionierenden Andruckabsorber den Eindruck, als stoße das Schiff in eine zähe Masse hinein und werde von dieser mit starken Werten abgebremst. Die Regenbogenfarben außerhalb wurden von einem hellroten Feuer abgelöst, aus den Heckbereichen trafen die ersten automatischen Schadensmeldungen ein. „Achtung!" schrie Shina. „Verlaßt euch nicht auf eure Sinne! Es treten unbekannte Phänomene auf!"
    Ein Knistern von hoher elektrostatischer Aufladung lag in der Luft. Ohne Rücksicht auf den Formenergiesessel zu nehmen, baute sich Teks Individualschirm auf, um den Träger zusätzlich mit Sicherheit zu umgeben.
    Dao-Lin stöhnte leise. Auf ihrem SERUN tanzten grüne Flämmchen hin und her und schienen ihr körperlichen Schmerz zu bereiten, während Tekener den Eindruck hatte, als würde der Boden unter ihm weichen. Er kniff die Augen zusammen und kämpfte gegen das aufkommende Gefühl der Übelkeit an. Mit aller Kraft konzentrierte er sich auf die Meldungen aus den Bugsektoren.
    Die Notautomatik hatte die Meiler blockiert und die Energiezufuhr unterbrochen. Die Grigoroff-Projektoren liefen langsam aus, viel zu langsam. Der plötzliche Energiemangel führte zu einer zu plötzlichen Abkühlung des Materials und zu ersten Ausfällen. Eine Halle mit Projektorspindeln implodierte und entfachte eine Feuersbrunst, die von starken Schutzschirmen an der Ausbreitung auf andere Sektoren gehindert wurde.
    Ein Ruck ging durch die ROBIN, der überall zu spüren war. Tek wurde tief in den Sessel gepreßt und einen halben Atemzug später aus ihm hinaus in Richtung der Terminals geschleudert. Dao kam neben ihm zu Fall und klammerte sich an der Säule ihres Sessels fest. Überall in der Zentrale purzelten die Männer und Frauen durcheinander. Prallfelder verhinderten ernsthafte Verletzungen, es ging mit Prellungen und Verstauchungen ab. Mindestens zwanzig Sekunden dauerte es, bis die Schiffsanlagen den plötzlichen Energieabfall ausgeglichen hatten und die Prallfelder sich stabilisierten.
    Dao-Lin-H’ay richtete sich auf und deutete auf den Hauptbildschirm. Das Feuer war verschwunden, die Schwärze eines unbekannten Alls leuchtete in die Zentrale herein, und in dieser Schwärze zeichneten sich Millionen von Sternen einer Galaxis ab. „Wir haben es geschafft", drang Shinas Stimme an Teks Ohren. „Das Schiff fliegt ruhig. Wir sind in den Normalraum zurückgekehrt."
    Dao half Tek auf die Beine und brachte ihre Helmscheibe vor seine. Er entdeckte ihre aufmerksamen Blicke hinter dem getönten Material und grinste. „Danke, ich bin in Ordnung!" sagte er leise.
    Shina bewegte sich neben ihrem Kommandosessel wie ein rotierendes Etwas. Sie analysierte alle optischen Anzeigen auf einmal und nahm gleichzeitig die Meldungen der verschiedenen Syntronsysteme entgegen. „Keine ernsthaft Verletzten, keine Toten", gab sie ihre Erkenntnis an die Insassen überall in den Schiffssektionen weiter. „Und wir sind allem hier. Kein Schiff weit und breit! Was ist mit Salaam Siin?"
    Ein Holo baute sich auf, es zeigte den Ophaler. „Es geht mir gut, Kommandantin. Es war gut, deinen Rat zu befolgen und nicht in die HARMONIE zurückzukehren. Ich danke dir."
    „Ist schon gut", flüsterte Shina Gainaka. „Ich tue, was ich kann."
    Die Syntrons hatten inzwischen die Auswertung der stellaren Umgebung und des galaktischen Systems abgeschlossen. „Es liegt kein von Null abweichender Strangeness-Wert vor", lautete die Mitteilung. „Der von uns abgewandte Spiralarm der Galaxis ist unvollständig. Es fehlen ca. fünf Millionen Sonnenmassen des äußeren Teils. Damit ist die Galaxis als NGC 3627 identifiziert!"
    Die Ertruserin fuhr herum und starrte Tek an, der den Helm seines SERUNS öffnete. „Er hat es geschafft", stieß sie hervor. „Der Teufel hat uns vor der Hölle bewahrt und uns dabei gehörig Angst eingejagt. Oder hattest du keine Angst, Tek?"
    Der Smiler schüttelte den Kopf. „Nein, ich wußte, daß es gutgehen würde. Stalker hatte nur diese Möglichkeit. Ein völlig zerstörtes Schiff wäre für ihn wertlos. Es blieb ihm nichts anderes übrig, als den Übergang so vorsichtig wie möglich zu gestalten. Ich sehe übrigens, er verläßt soeben seinen Container. Von dort aus hat er das Ganze gesteuert. Er hat sein Ziel erreicht und ist da, wo er gegen unseren

Weitere Kostenlose Bücher