1565 - Der Intrigant
Willen hin will. Wir befinden uns in Vilamesch und sollten uns nicht länger damit begnügen, ihn agieren zu lassen."
„Was willst du unternehmen?" forschte die Kommandantin. Der Smiler stieg aus dem SERUN und zuckte mit den Schultern. „Er kommt hierher. Er wird uns einen Vorschlag unterbreiten, und er weiß ganz genau, daß wir ihn annehmen werden."
„Was willst du? Mit mir kämpfen?" tobte der frühere Sotho, als Dao-Lin-H’ay sich vor ihm aufbaute und ihm die Hände mit ausgefahrenen Krallen entgegenstreckte. „Fürwahr ein amüsanter Gedanke. Eine Kartanin und ein Pteru!"
„Pteru-Klon!" korrigierte Dao-Lin ihn. „Du unterschlägst den Grund, warum wir dich bisher immer mit Milde und Nachsicht behandelt haben. Und wenn ich sage ›wir‹, dann meine ich nicht nur die Galaktiker, sondern auch mein Volk in Pinwheel und die Bewohner von Hangay. Oder entspricht es nicht der Wahrheit, daß du dich auch in Hangay herumgetrieben hast?"
Stalker zuckte vor ihr zurück und öffnete seinen reptilienähnlichen Mund. Er schob den Unterkiefer vor und ließ ein gefährliches Zischen hören. „Hangay? Ich kenne Hangay nicht!" klang es dumpf aus seinem Rachen. „Was ist Hangay im Vergleich mit Estartu? Ein Nichts, ein Trümmerstück aus einem anderen Universum. Und du stammst von dort.
Also kümmere dich nicht um anderer Leute Angelegenheiten, du Ausgeburt aller Weisheit!"
Die Kartanin antwortete ihm mit einem Fauchen. Ihre Krallen schossen nach vorn, trafen seine Kombination und glitten an ihr ab. Stalker lachte schrill, und seine Pupillen wurden zu schmalen Strichen. Die Augenhöhlen bildeten gleichseitige Dreiecke, und das Wesen aus Estartu machte einen Satz nach rückwärts. „Ich nehme die Herausforderung an!" verkündete er. „Wenn du mit mir kämpfen willst, kannst du es haben.
Frage Voun. Er weiß, wie gefährlich ich bin. Aber du hast ein ganz anderes Problem. Um mich zu treffen, mußt du mich erst einmal einholen!"
In hohem Bogen warf er die Stoffbahnen von sich, die den größten Teil seiner Kombination überdeckten. Mit einem Satz aus dem Stand schnellte er sich zur Tür und warf sich gegen sie. Die Tür öffnete sich, und er raste mit unglaublichem Tempo hinaus auf den Korridor.
Dao-Lin-H’ay zögerte nur einen kurzen Augenblick. Dann folgte sie dem Fliehenden und wußte genau, daß er nicht vor ihr floh, sondern ihr lediglich eine Lektion erteilen wollte. Ihre eigenen Worte fielen ihr wieder ein, die sie gegenüber dem Kadetten Feyering gebraucht hatte.
Stalker führte sie von der Mitte des Schiffes in den Heckbereich, mehrere Etagen nach unten und wieder zurück in Richtung Zentrale. Er wandte sich zum Bug, wo der Brand gelöscht und die Gefahr für die ROBIN beseitigt worden war. In einem ovalen Lagerraum mit hohen Trennwänden und Boxen zur Einlagerung von kleineren Stückgütern erwartete er sie. „Hier sind wir", erklärte er und reckte seinen Unterleib nach vorn. Gleichzeitig machte er einen Buckel, und seine Augen wurden rund. „Komm her zu mir. Wir können noch viel voneinander lernen!"
Die Kartanin tat nicht, als habe sie seine Worte vernommen. Sie blieb unter dem Eingang stehen und verschränkte die Arme hinter dem Kopf. Gleichzeitig ging sie ein klein wenig in die Knie und spannte die Muskeln an, um rechtzeitig springen zu können. „Hershel Windams", sagte sie leise. „Du hast nur einen Teil deiner Absichten verwirklichen können. Es wird dir noch leid tun. Jedes aufwiegelnde Wort wird sich zu einer Schlange entwickeln, die dich umschlingt und dich erwürgt. Ja, du bist in meinen Augen eine Bestie. ESTARTU interessiert dich ebensowenig wie ES. Was willst du wirklich, Stalker?"
„Ho, ho, hört euch das an!" rief er. „Weiß nicht, ob sie nach Tarkan oder Meekorah gehört, und bildet sich ein, in Ardustaar zu Hause zu sein. Die einzige Wahrheit besteht derzeit in einem Dauerfunkspruch unbekannten Inhalts im Hyper- und Normalfunkbereich, der bei der ROBIN ankommt. Willst du dich nicht darum kümmern, hochedle Dao? Dann würdest du wenigstens etwas Vernünftiges tun!"
Die Kartanin hatte längst begriffen, was er bezweckte. Er wollte sie demoralisieren und vielleicht sogar einschüchtern. Deshalb hatte er sie herausgefordert und ihren Zorn benutzt, sie aus der Reserve zu locken. Und sie hatte sich herauslocken lassen und war deshalb wütend auf sich. Stalker hatte noch nicht zu Ende gesprochen, da zog sie sich bereits aus dem Türrahmen zurück und wandte sich nach links in
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