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1565 - Feuerhand

1565 - Feuerhand

Titel: 1565 - Feuerhand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hinunterschlucken.
    Ich holte meine Jacke und streifte sie über.
    Jane wollte mich noch bis zur Haustür begleiten.
    Wir passierten die geschlossene Tür zu Justine Cavallos Zimmer, und Jane hob in einer Drohgebärde ihre rechte Faust.
    Ich war als Erster an der Haustür und öffnete sie. Jane musste mich noch mal umarmen.
    »Schade«, sagte sie. »Es hätte wirklich so schön werden können.«
    »Aufgeschoben ist nicht aufgehoben.«
    »Stimmt. Aber ich kenne uns, John. Es kann ziemlich lange dauern, bis sich für uns mal wieder eine Gelegenheit ergibt.«
    »Warten wir es ab.«
    Schon leicht frustriert ging ich zu meinem Rover, der in einer Lücke zwischen zwei Bäumen parkte.
    Ich hatte mir den Abend auch anders vorgestellt, aber ich kannte auch die Tücken des Schicksals, und dagegen kam ich leider nicht an…
    ***
    Firehand war unterwegs!
    Er fühlte sich stark. Er hatte durch das Feuer die richtige Kraft bekommen.
    Er selbst war in die Lagerhalle geschlichen und hatte für diese Flammenhölle gesorgt. Wie andere Menschen im Wasser, so hatte er in dem Feuer regelrecht gebadet. Es hatte ihm ungeheuer gut getan. Er war happy, er war jetzt wieder erstarkt, und zwar so, dass er es mit jedem aufnehmen konnte.
    Die brennende Halle lag weit hinter ihm.
    Er vertraute auf die Dunkelheit der Nacht. Er würde sich in sein Versteck zurückziehen, denn in seiner Höhle würde ihn niemand vermuten und deshalb auch nicht suchen. Sie lag in einem ehemaligen Steinbruch, der bereits vor zwei Jahrzehnten stillgelegt worden war. So hatte die Natur die Chance erhalten, sich wieder auszubreiten.
    Jetzt waren die Hänge und die Ränder des Steinbruchs von Buschwerk und niedrigen Bäumen bedeckt, sodass es für ihn überall eine ideale Deckung gab. Den Eingang zur Höhle, die zu seiner neuen Heimat geworden war, hatte er nur durch Zufall gefunden.
    Firehand wusste, dass er etwas Besonderes war. Er war durch eine harte Schule gegangen, die man mit einer normalen nicht vergleichen konnte. Er war anders, er sah aus wie ein Mensch, aber er fühlte sich nicht so. Er hatte sich von den Menschen entfernt, seit er seine Feuertaufe überstanden hatte. Er war jetzt etwas Besseres, und es gab Momente, in denen er sich unbesiegbar fühlte.
    Das war in dieser Nacht der Fall. Wieder einmal hatte er bewiesen, zu was er fähig war, und es hatte ihm ein teuflisches Vergnügen bereitet, einen Menschen hinschmelzen zu sehen.
    Es würde den Leuten Rätsel aufgeben. Sie würden sich den Kopf über das Geschehen zerbrechen, während er sich Gedanken darüber machte, zum nächsten Schlag auszuholen und seine Zeichen zu setzen.
    Firehand hatte sich schon vorgestellt, wie es sein würde, wenn er plötzlich eine Bank betrat und sie in eine Flammenhölle verwandelte.
    Das war nur eine seiner zahlreichen Ideen, die ihm durch den Kopf spukten. Es gab noch viele andere, mit denen er die Menschen schocken konnte.
    Er lief durch die Nacht. Niemand sah ihn. Außerdem, mied er die Nähe von Häusern.
    Der gesamte Steinbruch lag in tiefer Dunkelheit, als wäre er von der Erde verschluckt worden.
    Etwas passte ihm nicht. Er wusste nicht genau, was es war, denn sein Job war wirklich gut verlaufen, und doch hatte er das Gefühl, nicht so allein zu sein, wie er es gern gehabt hätte.
    Verfolger?
    Firehand wusste nicht, ob es sie gab. Er hatte sich des Öfteren umgedreht, doch nichts gesehen. Nur blieb das Gefühl bestehen, und das beunruhigte ihn schon.
    Er konnte den Steinbruch praktisch riechen. Er sandte noch immer einen besonderen Geruch ab. Nach Erde und auch nach Pflanzen.
    Aus dem Lauf heraus blieb er urplötzlich stehen und drehte sich um. Er schaute den Weg zurück, den er genommen hatte, aber zu sehen gab es dort nichts.
    Es hätte ihn sogar gefreut, einen Verfolger zu entdecken, aber da war keiner. Selbst der Feuerschein in der Ferne war längst verschwunden.
    Firehand war dennoch nicht beruhigt. In seinem Innern brodelte es. Er ging noch nicht weiter, weil ihn etwas gestört hatte. Es war ein Geräusch gewesen, nicht nah, doch auch nicht sehr fern. In seiner sichtbaren Umgebung bewegte sich nichts, und doch ging er davon aus, sich nicht geirrt zu haben.
    Jetzt wieder!
    Er hörte ein leichtes Rauschen, und das kam nicht von Boden her, sondern war über seinem Kopf aufgeklungen, als wäre dort ein Vogel geflogen. Eine Eule oder ein Uhu auf der Suche nach Beute.
    Das Geräusch erstarb. Nur für einen Moment, dann war es wieder da.
    Firehand schaute sofort in die

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