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1565 - Feuerhand

1565 - Feuerhand

Titel: 1565 - Feuerhand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Sprache verschlagen. Er sah, dass Luke nicht mehr löschte.
    Der Wasserstrahl traf mehr den Boden vor der Brandruine als die Flammen, wie es sich gehört hätte.
    Auch die anderen Männer hatten inzwischen mitbekommen, was hier los war. Sie hatten das Wasser sogar abgedreht.
    Aber das alles interessierte den Chief nicht.
    Aus der Glut trat ein Mann. Es war eine große und dunkel gekleidete Gestalt, die eigentlich hätte lichterloh brennen müssen, was aber nicht der Fall war. Das Feuer hatte ihn nicht mal angesengt.
    Er war von keiner Rauchwolke umgeben. Auch seine Kleidung glomm nicht, und selbst das Gesicht zeigte keine Anzeichen von Brandwunden.
    Er ging völlig normal geradeaus.
    Smitty sah erschrocken, dass der Mann direkt auf ihn zukam, denn Luke war bereits von ihm passiert worden.
    »Das ist doch nicht wahr!«, flüsterte der Chief. »So was glaube ich nicht. Unmöglich ist das…«
    Es war möglich, denn dieser Mensch ging weiter, als wäre es das Normalste der Welt, durch die Glut eines abgebrannten Hauses zu marschieren. Er schien noch zu wachsen. Von der Größe her überragte er die meisten Menschen.
    Je näher er kam, umso schlimmer empfand Smitty seine Anwesenheit.
    Er war sonst nicht auf den Mund gefallen. Aber in dieser Situation fehlten ihm einfach die Worte.
    Es sprach auch keiner seiner Männer. Für das, was hier ablief, fand keiner von ihnen Worte.
    Der Chief spürte, dass allmählich so etwas wie Furcht in ihm hochstieg und seine Kehle einengte. Hätte er jetzt einen Befehl geben müssen, es wäre ihm nicht möglich gewesen.
    Was hatte der Mann vor?
    Für einen Moment dachte Smitty an Flucht. Oder zumindest daran, ihm aus dem Weg zu gehen. Seltsamerweise schaffte er das nicht. Er hatte den Eindruck, von diesem Fremden gebannt zu werden, denn jetzt sah er, dass seine Augen rötlich leuchteten.
    Es waren nur noch zwei, drei Schritte, die beide voneinander trennten.
    Eine Stimme knarrte in Smittys Ohren.
    »Weg, Chief, du musst weg!«
    Das wusste dieser selbst. Und doch war es ihm nicht möglich. Er blieb auf der Stelle stehen, und genau das war sein Verhängnis.
    Plötzlich stand der Fremde vor ihm. Und er ging tatsächlich nicht weiter.
    Er hatte etwas vor, was Smitty in den folgenden Sekunden atemlos mit ansehen musste.
    Der Fremde streckte Smitty die Hand entgegen. Automatisch folgte der Brandmeister dieser Bewegung. Er wusste, dass er von der Hand berührt werden sollte. In dieser winzigen Zeitspanne nahm er die Veränderung wahr, die er kaum glauben wollte.
    Auf der Innenfläche der rechten Hand tanzte plötzlich eine Flamme. Es war zuerst nicht mehr als ein kurzes Zucken, aber die Flamme breitete sich blitzschnell aus und hatte im Nu alle Finger und auch den Daumen erfasst.
    Einen Moment später griff die Hand zu. Schwer schlug sie auf Smittys rechte Schulter.
    Damit begann das Grauen!
    ***
    Niemand löschte mehr. Die Männer konzentrierten sich nur noch auf den Mann, der aus der Flammenhölle gekommen war und nun ihren Chief erreicht hatte.
    Auf einmal war das Feuer da. Die brennende Hand lag auf Smittys Schulter. Sie blieb dort auch liegen und sie sorgte dafür, dass der Körper des Brandmeisters im Nu von einem Flammenumhang umgeben wurde.
    Feuer schoss in die Höhe. Es hüllte die Person ein, und der Chief erlebte etwas, das er sich nie hätte vorstellen können.
    Innerhalb kürzester Zeit brannte er lichterloh. Es gab keine Stelle an seinem Körper, die nicht von den Flammen erfasst worden wäre. Der Chief selbst konnte es einfach nicht glauben, dass er derjenige war, der brannte.
    Er spürte zuerst auch keine Schmerzen, was sich sehr schnell änderte.
    Auch sein Schutzanzug half ihm nichts. Dieses Feuer war anders. Es brannte sich durch das Material, als wäre dieser Schutz überhaupt nicht vorhanden.
    Und dann schrie er.
    Es waren seine Schreie, die den Zuschauern das kalte Grauen in die Knochen trieb. Damit hatten sie nicht gerechnet. So etwas war unvorstellbar. Dafür gab es auch keine normale Erklärung. Die Flammen waren gnadenlos, und sie vernichteten Smitty, den Feuerwehrchief, auf der Stelle.
    Die Schreie wurden leiser. Sie veränderten sich dabei und endeten in einem fürchterlichen Wimmern, das den Zuhörern noch einmal kalte Schauer über den Rücken jagte.
    Dann war es vorbei.
    Smitty schrie nicht mehr. Er sackte dort zusammen, wo er stand, und er war auch kein Mensch mehr. Das Feuer hatte ihn zu einem unförmigen schwarzen Gebilde verbrannt. Und nicht nur seine Haut, auch

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