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1568 - Schreckenskammer

1568 - Schreckenskammer

Titel: 1568 - Schreckenskammer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nicht. Er trat auf Sheila zu und tastete sie mit flinken Fingern ab, auch dort, wo es nicht nötig gewesen wäre. Sheila packte die Hand, ein Druck, eine Drehung und der Schrei!
    Suko hatte Sheila diesen Griff und auch einige andere mal beigebracht.
    Nun bewies sie, dass sie nichts verlernt hatte.
    Aus Winklers Schrei wurde ein Jaulen. Er trat zurück, schüttelte den Kopf und massierte dabei die Haut seines malträtierten Gelenks.
    »Das hast du nicht umsonst getan! Das zahle ich dir zurück!«
    »Bitte«, sagte Sheila und griff an.
    Auch diesmal überraschte sie Otto Winkler. Der im Halbbogen angesetzte Tritt erwischte ihn an der Brust und streifte dabei noch sein Kinn. Er gab einen pfeifenden Laut von sich, sah den nächsten Schlag zwar kommen, war aber nicht mehr in der Lage, ihm auszuweichen.
    Otto Winkler landete auf dem Boden, und nach einem letzten Seufzer bewegte er sich nicht mehr.
    Sheila lachte leise und bedauerte, dass ihre beiden Männer nicht hatten zusehen können.
    Sie musste jetzt schnell handeln und den Bewusstlosen wegschaffen.
    Wenn jemand die Schreckenskammer verließ, brauchte er nicht unbedingt auf die leblose Gestalt des Mannes zu stoßen.
    Sheila wollte nicht weit gehen, und so zerrte sie den Mann in die schmale Gasse zwischen der Schreckenskammer und der Nachbarbude.
    Mit dem Gesicht zu Boden ließ sie ihn liegen.
    Jetzt musste sie das Richtige tun. Nur nicht so schnell auffallen. Die andere Seite war beschäftigt, wie auch immer. So würde sich Sheila etwas Zeit nehmen können.
    Doch da hatte sie sich geirrt. Der Eingang zur Schreckenskammer wurde plötzlich geöffnet.
    Sheila hatte gehofft, dass es Johnny war, der die Schreckenskammer verließ. Doch nicht er kam, es war Winklers Helfer, der in seiner rechten Hand ein Messer mit langer Klinge hielt…
    ***
    Bill hatte beim besten Willen nicht die Zeit, lange zu überlegen, wie er reagieren sollte. Er musste nur zusehen, dass ihm die Klinge nicht in den Körper gerammt wurde.
    Der Reporter war in zahlreichen Kämpfen gestählt worden, und als der Mann zustieß, zuckte er zur Seite.
    Trotzdem traf die Klinge. Allerdings nicht Bill. Winklers Helfer rammte sie gegen die Wachsgestalt neben der Streckbank.
    Bill sprang mit einem Satz über den Gefolterten auf der Bank hinweg, um auf die andere Seite zu gelangen.
    Der Messerstecher huschte ihm nach. Er war sehr wendig. Mit der freien Hand hob er einen der Köpfe vom Boden hoch. Er schleuderte ihn Bill entgegen, der diesmal nicht auswich, weil er dem Messerstecher unbedingt auf den Fersen bleiben wollte.
    Der Kerl huschte an einem Henker vorbei, der den Kopf seines Delinquenten festhielt, und hatte das Glück, in eine dunkle Ecke tauchen zu können.
    Bill gab alles. Der flache Sprung, der Griff. Mit beiden Händen riss Bill den Mann zurück. Er umklammerte dabei seine Hüften und einen Moment später landeten beide am Boden.
    Bill fiel auf ihn.
    Durch den Stoß wurde sein Gegner nach vorn gedrückt, hatte dabei aber eine komische Haltung eingenommen. Warum er sich nach rechts drehte, das konnte sich Bill nicht erklären, doch in den nächsten Sekunden stand für ihn die Zeit still.
    Er ahnte etwas, doch um sich Gewissheit zu verschaffen, musste er sich den Mann näher anschauen.
    Er war tot!
    Beim Fallen hatte er sich das Messer selbst in die Kehle gerammt. Da war nichts mehr zu machen.
    Bill Conolly war alle andere als ein abgebrühter Mensch. Diesen Mann hier tot liegen zu sehen, tat ihm in der Seele leid.
    Bill nahm das Messer an sich, nachdem er die Klinge an einem alten Lumpen abgewischt hatte, den einer der Gefangenen trug. Jetzt war zu dem künstlichen Blut echtes hinzugekommen.
    Der Reporter stand noch immer im Gebiet der ausgestellten Horrorgestalten, an denen sich die Zuschauer ergötzen konnten. Einen der Helfer Otto Winklers hatte er ausgeschaltet. Jetzt gab es noch den zweiten Mann und natürlich auch Winkler selbst.
    Der hielt sich zurück, was der Reporter sogar verstehen konnte. Es konnte sein, dass er erst nach einer Weile auftauchte, um zu sehen, ob sein Helfer Erfolg gehabt hatte.
    Aber Tote - ob auf der einen oder der anderen Seite - sind kein Erfolg.
    Winkler war den falschen Weg gegangen. Er hatte sich auf die Mächte der Unterwelt verlassen und auch auf eine Gestalt, die hier alles überragte.
    Bill wusste, dass er mit dem Skelett noch Probleme bekommen würde.
    Daran wollte er jetzt nicht denken und machte sich auf den Weg zum Ausgang. Er war kaum einen Schritt gegangen,

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