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1568 - Schreckenskammer

1568 - Schreckenskammer

Titel: 1568 - Schreckenskammer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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auf dem Weg hierher, denn Bill hatte seiner Frau den Namen Wimbledon und auch den Jahrmarkt durchgegeben.
    Bill zog sich so weit zurück wie möglich. Er blieb dort hocken, wo es am dunkelsten war, dann holte er den flachen Apparat hervor, klappte ihn auf und flüsterte: »Ja?«
    »Gott, du lebst!«
    »Ja, so schnell bin ich nicht klein zu kriegen.«
    »Und?«
    »Das wollte ich dich fragen, Sheila. Bist du zu Hause und…«
    »Nein, Johnny und ich sind unterwegs.«
    Bill schoss das Blut in den Kopf. »Doch nicht etwa hierher in die Nähe von…«
    »Ja, zu dir.«
    Bill wusste nicht, was er dazu sagen sollte. Okay, eine große Überraschung war es nicht. Er hätte es sich denken können. Aber sie waren zu zweit und konnten gegenseitig auf sich aufpassen. Er war nur froh, dass Johnny bei seiner Mutter war und Sheila sich nicht allein auf den Weg gemacht hatte. Denn wenn es um ihren Mann ging, konnte sie zur Furie werden.
    »Wann könnt ihr hier sein?«
    »Keine Ahnung, Bill. Beschreibe uns jetzt genau, wo wir dich finden können.«
    »In der Schreckenskammer.«
    »Oje. Und wo ist die?«
    »Du kannst sie nicht übersehen. Wenn du auf den Kirmesplatz fährst, dann kannst du das höchste Gebäude kaum übersehen. Das sieht aus wie ein kleiner Turm mit Anbau.«
    »Und der Zugang?«
    »Könnte offen sein.«
    »Danke. Wir Werden uns beeilen, Bill.«
    »Was ist mit Johnny?«
    »Er fährt.«
    Bill lächelte, denn er sah es förmlich vor sich, wie Johnny stolz wie Oskar hinter dem Lenkrad des Porsche saß. Er bat Sheila noch, vorsichtig zu sein, da sie es nicht nur mit einem Mörder zu tun hatten.
    »Und halte du die Stellung!«
    »Mach ich.«
    Bill steckte das Handy wieder weg. Zumindest war er jetzt beruhigter. Er konnte durchatmen. Auch seinen Sohn Jonny durfte man auf keinen Fall unterschätzen. Der hatte schon einige Male eine Feuertaufe überstanden.
    Bill hatte sich während des Telefonats so klein wie möglich gemacht.
    Und er hatte mit dem einen Ohr in die Gegend gelauscht, ohne jedoch etwas zu hören. Otto Winkler und seine Helfer hielten sich zurück.
    Bill hoffte, dass dies noch eine Weile so bleiben würde. Er konnte sich auch vorstellen, dass der eine Schuss sie überrascht hatte. Und trotzdem war der Deutsche für ihn ein Mensch mit einem stark übersteigerten Selbstbewusstsein.
    Sonst hätte er Bill nicht verfolgt und in der Nacht aufgesucht.
    Er nahm an, dass niemand das kurze Gespräch gehört hatte, und er war froh darüber. Lautlos huschte er abermals die Stufen hinauf. Kein neues Licht, aber das andere reichte aus, obwohl es den Namen nicht verdiente. Es war mehr eine dunkelgraue Helligkeit, die sich hier ausbreitete.
    Das große Skelett bewegte sich nicht vom Fleck. Es rieselte auch nichts mehr durch das Stundenglas, und auch von Otto Winkler war nichts zu sehen.
    Plötzlich zuckte Bill zusammen! Da war etwas gewesen, und das nicht mal weit von ihm entfernt. Das Geräusch war für ihn nicht einzuordnen.
    Ein scharfer Atemzug vielleicht oder ein leises Stöhnen, und es war nicht weit von ihm entfernt gewesen.
    Bill ging in die Hocke. Dort blieb er in der Position eines Sprinters sitzen, der voller Anspannung auf den Startschuss wartete.
    Wer ihn entdecken wollte, der musste schon nach unten schauen, und genau das tat der junge Mann nicht.
    Es war für Bill nicht besonders überraschend, dass Otto Winklers Helfer dunkle Kleidung trug. Aber das Gesicht war nicht geschwärzt. Es wirkte wie ein heller Fleck in der Dunkelheit, und es bewegte sich immer dann, wenn der Mann einen Schritt vorging. Aus seiner rechten Hand ragte die Klinge eines Messers. Sie bewegte sich stets, als wollte der Typ mit ihr das Ziel ertasten.
    Bill verhielt sich mucksmäuschenstill. Er war bisher noch nicht entdeckt worden, was er auch nicht unbedingt wollte. Er hatte sich vorgenommen, die Überraschung auf seiner Seite zu haben.
    Der Messermann kam schräg auf ihn zu. Das nicht mal bewusst, denn er hatte Bill noch immer nicht entdeckt. Seine Schritte waren auch jetzt kaum zu hören, dafür das Rascheln seiner Kleidung, das mehr einem leichten Schaben glich.
    Zu nah durfte Bill die Gestalt nicht an sich herankommen lassen. Die Sicht des Mannes würde sich von Sekunde zu Sekunde bessern.
    Und dann tat Bill den ersten Schritt.
    Er richtete sich auf, schaltete zugleich die Lampe an und strahlte direkt in das Gesicht des jungen Mannes.
    Der sagte zunächst nichts, weil er völlig konsterniert war. Er hatte die Vorteile auf seiner Seite

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