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1568 - Schreckenskammer

1568 - Schreckenskammer

Titel: 1568 - Schreckenskammer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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mehrere Urnen, als er den Arm mit der Lampe schwenkte. Sie standen nebeneinander auf einem Regal, und Bill ging davon aus, dass sie leer waren.
    Die große Entdeckung stand ihm noch bevor. Er war einen Schritt vorgegangen und hatte hinter einen Sarg schauen können.
    Dort lag ein Mensch und bewegte sich nicht mehr. Plötzlich hatte Bill es eilig. Er stellte sich so hin, dass er den Menschen anleuchten konnte, und sah, dass es sich um einen kräftigen Mann handelte, neben dem eine Gaspistole lag.
    Damit hatte er sich wohl nicht mehr wehren können, denn als Bill die Richtung des Lampenstrahls veränderte, fiel ihm nicht nur der Kopf auf, sondern auch das Blut, das sich um ihn herum ausgebreitet hatte. Es war aus einer tiefen Kopfwunde gesickert.
    Der Reporter hatte seinen ersten Schock bald überwunden. Er ging davon aus, dass es der Besitzer des Bestattungshauses war, der dort lag.
    Aber er wollte auch herausfinden, ob der Mann noch lebte. Denn wer wie tot aussah, musste noch lange nicht tot sein.
    Bill bemühte sich, keine Spuren zu verwischen, als er sich dem Mann noch mehr näherte. Kurz darauf musste er feststellen, dass er sich nicht geirrt hatte.
    Dieser Mensch lebte nicht mehr.
    Es blieb dem Reporter nichts anderes übrig, als den Mord bei den zuständigen Stellen zu melden. Dies hier war ein Fall für die Mordkommission und für die Spurensicherung.
    Bill wollte nicht bei dem Toten warten. Er ging zurück zu Sheila, die ihm schon beim Einsteigen in den Wagen ansah, dass etwas passiert sein musste.
    »Ärger?«
    Bill nickte und presste für einen Moment die Hände gegen seine Wangen. »Ja, und wir haben mal wieder eine Nase gehabt. Ich habe einen Toten gefunden. Es muss Eric Delko sein, der Besitzer des Bestattungshauses hier.« Er wies auf das Schaufenster, auf dessen Glasscheibe der Name des Besitzers aufgemalt war.
    Sheila schluckte. Sie schaute ihren Mann an und schloss die Hände zu Fäusten.
    »Wiedermal«, flüsterte sie. »Ich frage mich wirklich, wofür wir bestraft werden, dass wir immer wieder in solche Fälle hineinstolpern.«
    »Keine Ahnung.«
    »Normalen Bewohnern in London passiert das nicht.«
    »Kann sein. Aber denk daran, Sheila, dass auch du vorbelastet bist. Ich kann mich noch gut an eine Sheila Hopkins erinnern!« Bill schaute sein Frau fast zärtlich an. »Und ich erinnere mich weiterhin an einen Magier namens Sakuro. Er hat deinen Vater umgebracht. Du bist erblich vorbelastet. Hinzu kommt unsere Freundschaft mit John Sinclair und eben meine Neugierde, dass ich mich gern mit Fällen beschäftige, die außerhalb des Normalen liegen.«
    »Ist das bei diesem Delko auch so?«
    »Das weiß ich nicht.«
    »Also, ich gehe bei ihm von einem normalen Mord aus, Bill. Nicht von einer Tat, die John oder Suko untersuchen müssten.«
    Bill sagte erst mal nichts. Er schaute durch die Scheibe in die Dunkelheit, stimmte Sheila sogar zu, schränkte seine Zustimmung dann jedoch ein.
    »Ich nehme an, dass dieser Unbekannte, der dir in den Wagen gelaufen ist, auch der Mörder ist. Er hat bestimmt nicht töten wollen, aber er wurde dazu gezwungen, weil man ihn überrascht hat. Und zwar beim Stehlen der Urnen.«
    Sheila sagte nichts.
    So sprach Bill weiter. »Er war dann zu hektisch, aus welchen Gründen auch immer. Er rannte uns in den Wagen, und dabei hat er eine Urne verloren. Sie muss ihm aus der Tasche gerutscht sein. Die anderen befinden sich noch in seinem Besitz. Kannst du damit leben?«
    Sheila lachte. »Das werde ich wohl müssen. Auf der anderen Seite frage ich dich, was es uns angeht. Du hast deine Pflicht getan. Du wirst dich bei der Polizei melden und deine Aussagen machen. Damit ist der Fall für uns erledigt.«
    »Ja«, sagte Bill.
    Und genau das gefiel Sheila nicht. »He, du stimmst mir zu? Was hat das denn zu bedeuten?« Ihr Gesicht näherte sich dem seinen. »Das hast du nur so gesagt, Bill. Ich sehe dir an, dass du anders darüber denkst und am liebsten mitmischen würdest.«
    »Das habe ich nicht gesagt.«
    »Aber ich kenne dich.«
    Bill musste lachen. »Okay, ich mache mir schon meine Gedanken. Und dass dieser Typ Urnen gestohlen hat, die zudem gefüllt sind und deretwegen ein Mensch getötet wurde, das muss schon eine ganz besondere Bedeutung haben. Dahinter steckt mehr. Warum bringt jemand einen Menschen für mit Asche gefüllte Urnen um?«
    »Gute Frage, Bill. Um die Antwort sollen sich andere Menschen kümmern, die dafür bezahlt werden.«
    »Sollen sie.« Bill hatte eine Entscheidung

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