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1568 - Schreckenskammer

1568 - Schreckenskammer

Titel: 1568 - Schreckenskammer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Er konnte Sheila vertrauen. Sie fuhr sehr gut, und auch den Porsche beherrschte sie fast wie ein Profi. Dass ihm die Augen immer wieder zufielen, darüber ärgerte sich Bill schon, aber er kam nicht gegen die Natur an, und er würde sicherlich erst aufwachen, wenn sie ihr Haus erreicht hatten.
    Es kam anders.
    Sheila hatte das Auto durch den Kreisverkehr gelenkt und fuhr in eine mit Basaltsteinen gepflasterte Straße hinein. Die kleinen quadratischen Steine glänzten bläulich im Scheinwerferlicht. Bill sah es nicht. Sein Kopf war nach vorn gesackt, und leise Schnarchlaute verließen seinen nicht ganz geschlossenen Mund.
    Woher der Mann so plötzlich gekommen war, hatte Sheila nicht gesehen.
    Aber er war auf einmal da, und er bewegte sich mitten auf der Straße.
    Dass dort ein Wagen fuhr, kümmerte ihn nicht. Er lief und hielt eine Tasche fest. So bot er das perfekte Bild eines Diebes, der sich mit seiner Beute aus dem Staub machen wollte.
    Sheila bremste. Sie wollte den Mann nicht überfahren.
    Der hatte den Wagen überhaupt nicht bemerkt. Mit voller Wucht rannte er gegen den rechten Kotflügel, der ihn zurück auf die Straße beförderte Sheila hatte hart gebremst. Jetzt hörte sie ihr Herz rasend schnell klopfen.
    Bill schreckte hoch. »Was ist denn?«
    »Wir hatten einen Unfall.«
    Der Reporter schluckte. »Was hatten wir?«, flüsterte er. »Einen Unfall?«
    »Ja.«
    »Undund…«
    »Sieh es dir selbst an.« Sheila schnallte sich los und öffnete die Tür.
    Sie musste nicht weit laufen, um den Mann zu erreichen, der gekrümmt auf dem Boden kniete und leise vor sich hin stöhnte.
    Sie fragte nicht, ob er verletzt war, das war ihr einfach zu dumm. »Bitte, Mister, Sie müssen meinen Wagen doch gesehen haben! Oder sind Sie blind?«
    Der Mann stöhnte. Die Kapuze seines Shirts war ihm vom Kopf gerutscht. Das Gesicht lag frei und war verzerrt. Er sah nicht aus wie jemand, der mit seinen Schmerzen zu kämpfen hatte, dafür aber mit einer tief in ihm sitzenden Wut.
    »Du hättest aufpassen müssen, verflucht noch mal!«
    »Nein, das hätten Sie! Was haben Sie mitten auf der Straße zu suchen?«
    »Meine Frau hat recht!« Bill war mittlerweile ausgestiegen, und er war auch wieder hellwach. Er ging um den Polo herum, um neben den beiden stehen zu bleiben.
    Der Mann schaute zu ihm hoch. Er machte einen gestressten Eindruck, aber auch einen wütenden. Das Funkeln in seinen Augen war nicht normal, und er fauchte Bill an.
    »Sie können sagen, was Sie wollen, ich habe keine Schuld an dieser Scheiße.« Er fluchte noch mal und drückte sich dann in die Höhe.
    Schwankend blieb er stehen. Es war keine Verletzung an ihm zu erkennen. Er presste nur die dunkle Tasche an sich. Das kam Bill komisch vor und erregte seinen Verdacht. Doch bevor er noch etwas sagen konnte, drehte sich der Mann um und rannte weg.
    Er stolperte und glitt über das Pflaster hinweg, aber er schaffte es immer wieder, sein Gleichgewicht zu bewahren, und rannte wie ein Flüchtling die Straße hinab.
    »Willst du ihm nach?«
    »Nein.« Bill schüttelte den Kopf.
    Sheila sagte: »Der hat bestimmt Dreck am Stecken.«
    »Darauf kannst du dich verlassen, das hat er. Ich denke, dass er irgendwo eingebrochen ist. Der hat ja seine Tasche gehütet wie einen kostbaren Schatz.«
    »Das ist nicht unser Bier. Aber du kannst ja morgen mal mit der Polizei telefonieren.«
    Bill nickte. »Ich schaue mir mal den Wagen an. Der Kerl ist ja dagegen geprallt - oder?«
    »Das ist er.«
    Der Reporter bückte sich. Auf den ersten Blick war keine Beule im Kotflügel zu sehen. Einen Kratzer entdeckte er auch nicht. Sie konnten fahren.
    »Was ist das denn, Bill?«
    Sheilas Frage sorgte bei ihm für eine schnelle Drehung. Er sah, dass Sheila auf einen Gegenstand wies, der auf der Straße lag.
    »Hat der Kerl es verloren?«
    »Ich weiß nicht, Bill. Es ist mir erst jetzt aufgefallen.«
    »Und?«
    »Du hast recht. Das muss der Typ verloren haben. Der hatte doch irgendwas in der Tasche.«
    »Sieht aus wie eine Blumenvase mit Deckel«, brummte Bill. »Das ist schon komisch.« Er ging auf die Vase zu, bückte sich und hob sie an. Er hielt ein bauchiges Gefäß mit Deckel zwischen den Händen und sah auch, dass der Deckel mit Klebeband fixiert worden war, damit er nicht abrutschte.
    Sheila kam auf ihn zu. Sie deutete auf das Fundstück. »Das ist keine Vase, Bill.«
    »Glaube ich inzwischen auch. Fahr den Wagen mal an den Straßenrand. Dann können wir das Ding in aller Ruhe untersuchen und

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