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1569 - Carlottas Todesangst

1569 - Carlottas Todesangst

Titel: 1569 - Carlottas Todesangst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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körperliches Leid zugefügt worden, aber die Fragen, die sich immer nur um Carlotta drehten, hatten sie schon ermüdet. Und sie hatte erleben müssen, wie schwer es für sie gewesen war, Carlottas Existenz immer wieder zu verleugnen.
    Und jetzt?
    Würde alles so enden, wie sie es sich wünschte? Ohne, dass Blut vergossen wurde?
    Sie konnte es nur hoffen.
    Sie ging ebenfalls zu Tür und schaute in den Flur.
    Schrittgeräusche näherten sich dem Zimmer von der linken Seite her.
    Maxine zog sich etwas zurück, schielte aber weiterhin in den Gang, in dem jetzt kein Licht mehr brannte. Er kam ihr vor wie ein grauer Tunnel.
    Dann sah sie die Bewegung und zwei graue Schatten, und sie erkannte, dass es zwei Menschen waren, die sich ihrem Zimmer näherten.
    Schon bald hörte sie eine Männerstimme und errötete.
    Da hatte John Sinclair gesprochen. Dann war die Frau an seiner Seite keine andere als Irina Smith.
    »John, du bist super«, flüsterte sie.
    Bei dem Gedanken an ihn stieg ihr das Blut wieder in die Wangen, und sie ging zurück zu ihrem Sessel. Sie wollte die letzten Sekunden vor dem Finale genießen.
    Die Schritte verstummten dicht vor der Tür. Dafür waren Stimmen zu hören.
    »Und hier ist es?«, fragte John Sinclair.
    »Ja, sie wartet hinter der Tür.«
    »Gut.«
    Die Tür flog auf und sowohl Maxine als auch John staunten sich an wie zwei kleine Kinder zu Weihnachten…
    ***
    Ich stieß die Tür auf und sah Maxine unverletzt in einem Ding sitzen, das eine Mischung aus Stuhl und Sessel war.
    Das war das erste Bild, und es beruhigte mich ungemein. In ihrer Umgebung lauerte kein Aufpasser, aber ich sah auch das Vogelmädchen nicht. Die Tierärztin war allein.
    Bei meinem Anblick hatten sich ihre Augen geweitet, und die blieben auch weit offen, als sie meinen Namen flüsterte.
    Die Freude hatte sie übermannt, obwohl sie bereits gewusst hatte, dass ich unterwegs war.
    Ich blieb an der Tür stehen, und zwar so, dass ich beide Frauen im Blick hatte.
    Irina Smith wirkte angespannt, und als sie ausatmete, war ein leises Pfeifen zu hören.
    »Sind Sie nun zufrieden, Sinclair?«
    »Ja, das bin ich.«
    »Sehr gut.«
    »Es freut mich besonders, dass Maxine Wells nichts passiert ist.«
    »Was hätte ihr denn passieren sollen?«
    »Sie als Leiche hier zu finden und…«
    »Ach, hören Sie doch auf. Ich hänge mir doch keine Leiche an den Hals.«
    Eine Antwort bekam sie von Maxine.
    »Du hättest es aber getan. Du hast mir selbst gesagt, dass heute für mich Schluss ist. Du hättest mich eiskalt über die Klinge springen lassen.«
    »Glauben Sie ihr nicht, Sinclair.«
    Ich ging darauf nicht ein, denn ich wollte etwas anderes wissen.
    »Warum haben Sie Maxine Wells überhaupt entführt?«
    Irina Smith hob die Schultern. »Es war ein Job wie jeder andere.«
    »Ach ja?«
    »Sicher, und ich bin es gewohnt, einen Job bis zum Ende durchzuziehen.«
    »Jeden?«
    »Fast jeden.«
    »Sie halten sich also an die Gesetze?«
    »Im Prinzip schon.«
    »Sie gehen dabei aber bis an die Grenzen?«
    »Ja, manchmal, wenn es nicht anders geht.«
    »Wie in diesem Fall.«
    Sie lachte. »Was wollen Sie? Kommen Sie mir bloß nicht mit der Moral. Das Leben ist hart. Es ist ein verdammter Kampf. Da muss man sehen, wie man zurechtkommt. Und es ist nicht immer leicht, an einen Auftrag heranzukommen. Über meine Firma ist bekannt, dass sie sich auf bestimmte Dinge spezialisiert hat. Das heißt, wir haben oft das Glück, uns die Sahnehaube aussuchen zu können.«
    »Und wie sah die in diesem Fall aus?«
    »Ganz einfach.« Sie lachte. »Jemand hat berichtet, dass es in dieser Gegend etwas Unwahrscheinliches geben soll. Ein Naturwunder, ein aus einem Labor stammender Mensch, der kein Roboter ist, sondern ein richtiger Mensch. Das Phänomen überhaupt. Wahnsinn, sage ich. Ich konnte es nicht glauben, aber ich bin neugierig geworden, und so habe ich dem Job zugestimmt.«
    »Wer war Ihr Auftraggeber?«
    »Das werde ich Ihnen nicht sagen. Außerdem gibt es da nur einen Begriff, keinen Namen, mit dem sie etwas anfangen könnten. Es ist eine Vereinigung von Wissenschaftlern, die sich zusammengefunden haben. Sie sind für das Leben und gegen den Tod.«
    »Leben egal wie?«
    »Ja.«
    »Das kann auch Verbrechen beinhalten.«
    »Ach, das sagen die falschen Moralisten. Alles muss erlaubt sein, um Menschenleben zu retten, der Meinung bin ich. Aber ich habe ja kein Gewicht.«
    »Dafür tun Sie verdammt viel«, sagte ich. »Eine Entführung ist kein Kinderspiel.«
    Sie

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