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1569 - Carlottas Todesangst

1569 - Carlottas Todesangst

Titel: 1569 - Carlottas Todesangst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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auch nicht zu hören. Wir schienen in einer riesigen Leichenhalle zu stehen.
    Keine Schritte, kein Zuknallen irgendwelcher Türen.
    Die Stille blieb auch weiterhin bestehen, die dann von einem Laut unterbrochen wurde, der sich wie ein Schuss anhörte.
    Sekunden später sahen wir die Menschen. Sie hatten sich zusammengefunden und waren irgendwelche Schleichwege gegangen. Ich sah sie von vorn kommen, ich sah auch zwei Männer auf der Treppe stehen, und ich hörte im Hintergrund eine Frauenstimme, in der nichts von einer menschlichen Wärme mitschwang.
    Das war sie, die Chefin.
    Diejenige, die alles in den Händen hielt und die hier das Sagen hatte.
    In unserer Nähe fing Bruce an zu kichern. »Jetzt macht euch auf etwas gefasst, denn mit Irina ist nicht gut Kirschen essen.«
    »Das hatte ich auch nicht vor«, sagte ich und ließ meine Waffe verschwinden, denn ich wollte nicht, dass die andere Seite sah, was wir erwarteten.
    Hinter der Rezeptionstheke aus dunklem Holz wurde eine Tür geöffnet, und dann erschien Irina.
    Ich rechnete damit, dass sie von mehreren Aufpassern begleitet wurde, aber das war nicht der Fall.
    Sie war selbstsicher und abgebrüht genug, allein zu kommen.
    »Sie sieht aus wie aus einem Comic«, meinte Suko. »So unnatürlich geht doch kein Mensch.«
    »Die spielt eben die Chefin.«
    »Was sie auch ist.«
    »Du sagst es.«
    Ihr Gesicht war ebenso glatt wie das Haar, das als blaugrauer Helm auf ihrem Kopf lag. Sie schaute uns starr in die Augen, und wir wichen dem Blick nicht aus.
    Es waren keine künstlichen Augen, obwohl man den Eindruck bekommen konnte. Ein harter Blick ohne irgendwelche Wärme. Die Lippen waren blass geschminkt. Im Film sahen gnadenlose Killerinnen oft so aus.
    Als Kleidung hatte sie nichts Erotisches oder Aufreizendes übergestreift.
    Ihre enge Jacke und die glatte Hose sahen aus wie eine Uniform.
    Hinter ihr verließ ein Mann den Raum, den wir kannten, weil er uns empfangen hatte.
    Sie blieb stehen und nickte uns zu. Dabei lag ein spöttisches Lächeln auf ihren Lippen.
    »Aha, Besuch.«
    »Ja«, sagte ich, »wie Sie sehen.«
    »Ist es Zufall, der sie hergeführt hat? Wollen Sie dieses Hotel mieten, um einen…«
    »Nein, das hatten wir nicht vor.«
    »Und weshalb stehen wir uns dann gegenüber?«
    »Weil wir mit Ihnen reden wollen.«
    »Ich kenne Sie aber nicht.«
    »Das wird sich gleich ändern.«
    »Darf ich Sie nach Ihren Namen fragen?«
    »Ja. Ich heiße John Sinclair. Mein Partner hört auf den Namen Suko.«
    Ich hatte sie bei meiner Antwort nicht aus den Augen gelassen, aber keine Regung in ihrem Gesicht bemerkt. Unsere Namen schienen ihr nichts zu sagen.
    »Und Sie sind Irina Smith«, sagte ich.
    »Bravo. Sie haben sich also erkundigt. Dann haben Sie mich gesucht?«
    Ich winkte ab. »Nicht unbedingt. Wir sind eigentlich nach Dundee gekommen, um einer alten Freundin guten Tag zu sagen, aber sie war leider nicht zu Hause.«
    »Das ist schade für Sie.«
    »Stimmt.«
    »Und jetzt schauen Sie hier nach, ob Sie Ihre Freundin bei mir finden?«
    Irina lachte. »Ich bitte Sie! Das ist doch Unsinn.«
    »Wie kommen Sie darauf?«
    »Ich kenne Ihre Freundin nicht. Dabei gebe ich zu, dass wir hier in einem Hotel leben und es durchaus üblich ist, dass ein Hotel Menschen beherbergt. Aber diesen Laden hier habe ich gemietet. Man kann hier nicht anrufen und wegen irgendwelcher Zimmer nachfragen. Man kann es mieten, mit oder ohne Personal. Man kann auch für ein entsprechendes Catering sorgen, aber das ist auch alles. Ihre Freundin wird sich also kaum hierher zurückgezogen haben.«
    »Dann hat man uns wohl belogen«, sagte Suko.
    »Ja, das sehe ich ebenso.«
    »Aber warum hat sie dann von einer Irina Smith gesprochen, die sich hierher zurückgezogen hat? Können Sie mir dazu mehr sagen?«
    »Nein.«
    »Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie uns belogen hat. Sie hat uns auch geraten, uns vor Ihnen in Acht zu nehmen. Und jetzt ist sie nicht hier. Komisch, finde ich.«
    Die Frau mit den kalten Augen hatte uns zugehört und zwischendurch ein paar scharfe Atemstöße von sich gegeben.
    Wir hörten ihr scharfes Flüstern und danach die Frage.
    »Soll das etwa heißen, dass Sie mich für eine Lügnerin halten?«
    »Moment, das habe ich nicht gesagt. Ich habe nur wiederholt, was man uns mitteilte.«
    »Dann bin ich verdächtig?«
    »Wir sind hier, um Fragen zu stellen«, sagte Suko. »Außerdem muss dieser HUf eruf ernst genommen werden. Und das tun wir!«
    »Aha, und wer gibt Ihnen das

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