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157 - Der Alchimist des Satans

157 - Der Alchimist des Satans

Titel: 157 - Der Alchimist des Satans Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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nicht ins Korn zu werfen.
    Nichts, was endgültig aussieht, muß auch endgültig sein, diese Erfahrung hatte ich schon des öfteren gemacht. Ich hatte geglaubt, Cruv, den Gnom, verloren zu haben, als das Haus, in dem er sich befand, von einer Gasexplosion zerrissen wurde - und man hatte den Kleinen tags darauf lebend aus den Trümmern geborgen.
    Vielleicht war es auch diesmal verfrüht, um Boram zu trauern. Vielleicht konnten wir noch etwas für den Nessel-Vampir tun, an diese Hoffnung klammerte ich mich.
    Mr. Silver saß neben mir im schwarzen Rover. Er hatte Shavenaar, das Höllenschwert, mitgenommen. Es lag im Fond und war, wie immer, kampfbereit.
    Der Ex-Dämon hatte schon öfter festgestellt, daß das lebende Schwert nach Unabhängigkeit strebte. Shavenaar wäre gern sein eigener Herr gewesen. Das Schwert gehorchte meinem Freund manchmal höchst ungern, deshalb wäre es großartig gewesen, wenn wir die Waffe hätten weißwaschen können.
    Bis jetzt war es nur eine Idee. Noch wußten wir nicht, wie wir sie realisieren sollten, aber es wurde daran »gearbeitet«: Roxane, die Hexe aus dem Jenseits, die die Fähigkeit besaß, zwischen den Dimensionen hin und her zu pendeln, hatte sich auf den Weg gemacht, um nach einer Lösung zu suchen.
    Wir durften gespannt sein, was sie finden würde.
    Einst hatte das Höllenschwert Loxagon gehört; für ihn war es geschmiedet worden. Ganz klar, daß er es wiederhaben wollte. Wenn es uns aber gelang, Shavenaar zu einer »weißen Waffe« zu machen, war das Schwert für Loxagon verloren - endgültig.
    Hillingdon, zwischen Harrow und Hounslow gelegen, war ein wenig attraktiver Vorort von London. Touristen verirrten sich so gut wie nie hierher, denn hier wurde ihnen nichts geboten.
    Mit Greenwich verhält es sich da schpn anders; jeder möchte einmal auf dem berühmten Null-Meridian gestanden haben.
    In Hillingdon gab es lediglich Fragmente einer verfallenen Abtei, häßliche, vom Zahn der Zeit zerfressene Mauerteile, die man schon längst dem Erdboden gleichgemacht hätte, wenn das nicht so kostspielig gewesen wäre.
    So durfte die Ruine weiterhin die Landschaft verunzieren, bis sie eines Tages von selbst zusammenkrachte.
    Ich hoffte, daß es nicht gerade heute soweit war.
    »Da sind wir wieder«, brummte ich, während ich den Rover langsam ausrollen ließ. Mir gingen all die Dinge durch den Kopf, die wir hier erlebt hatten.
    »Du klingst nicht besonders begeistert«, sagte Mr. Silver lächelnd.
    »Was sollte hier meinen Enthusiasmus wecken?« fragte ich und stieg aus.
    »Du hättest nicht mitzukommen brauchen«, erklärte Mr. Silver. »Ich hätte mich auch allein auf die Suche begeben.«
    Ich bleckte die Zähne. »Ich traue dir nicht über den Weg, deshalb ist es besser, wenn ich dir auf die Finger sehe.«
    »Du möchtest noch etwas von mir lernen, das ist der wahre Grund, gib es zu.« Mr. Silver holte das Höllenschwert aus dem Rover und schlug die Tür zu.
    Shavenaar steckte in einer Wildlederscheide, die sich der Ex-Dämon auf den Rücken hängte. Der Schwertgriff ragte über seine linke Schulter und war leicht zu erreichen.
    Ein kühler Nachtwind umwehte uns und pfiff geisterhaft durch die Mauerritzen. Ich knipste eine lichtstarke Stablampe an, und wir begaben uns in die weitverzweigte Unterwelt der verfallenen Abtei.
    »Wenn du dich fürchtest, darfst du dich an mir festhalten«, raunte mir der Ex-Dämon zu.
    »Ich habe nur vor einem Angst.«
    »Wer ist das?«
    »Ich selbst«, erwiderte ich.
    »Wenn ich so tolpatschig wäre wie du, würde ich mich auch vor mir selbst fürchten«, bemerkte Mr. Silver trocken.
    »Du stänkerst wie in alten Zeiten. Ein Beweis dafür, daß es dir wieder gutgeht.«
    Das Licht meiner Lampe kroch über uralte Steinstufen. Allmählich stellte sich bei uns der angebrachte Ernst ein. Rufus hatte meine Freundin Vicky Bonney hierher verschleppt und die Katakombengänge mit magischen Fallen abgesichert.
    Mr. Silver hatte einige Fallen zerstört, aber es konnten immer noch welche bestehen, deshalb begann unsere Spannung langsam zu wachsen.
    Ich öffnete die Knöpfe meines Hemds, um schneller an den Dämonendiskus zu kommen - falls dies erforderlich sein sollte. Mr. Silvers Haut überzog sich mit einem silbernen Flirren, und er zog Shavenaar aus der Scheide, um einer etwaigen Gefahr ohne Verzögerung den Kampf ansagen zu können.
    Ich fragte mich, wann wir von Rufus wieder hören würden. Solange er -in die Enge getrieben - die Möglichkeit hatte, sich

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