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1571 - Der fliegende Tod

1571 - Der fliegende Tod

Titel: 1571 - Der fliegende Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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eingeschaltet, du kannst uns jederzeit erreichen.«
    »Da wäre noch eines, Harry.«
    »Ja?«
    »Tu mir einen Gefallen und legt eure Urlaube demnächst nach Tasmanien. Da komme ich dann nicht so schnell hin.«
    »Danke für den Tipp, John. Ich werde mit Dagmar darüber nachdenken. Ansonsten einen guten Flug.«
    »Okay, du mich auch…«
    ***
    »Treffer?«, fragte Frank Herzog.
    Harry Stahl ließ das Handy wieder verschwinden. »Ja, das war ein Treffer. Obwohl ich zugeben muss, dass es mir irgendwie unangenehm ist. Schon zu oft habe ich ihn angerufen und um einen Gefallen gebeten. Ich bin nur froh, dass wir Wochenende haben. Alles andere hätte mir nicht so gefallen.«
    Herzog schüttelte den Kopf, bevor er sagte: »So einen Freund, der ohne viele Fragen zu stellen sofort zur Stelle ist, möchte ich auch haben.«
    Harry hob die Schultern. »Wir sehen uns zwar nicht oft. Wir können uns aber aufeinander verlassen, und das ist das Einzige, was zählt.« Er legte eine kurze Pause ein und schaute Dagmar zu, die aufgestanden war und durch den Garten ging, um sich die Beine zu vertreten.
    Es war Frank Herzog anzusehen, dass ihn etwas quälte, und Harry forderte ihn auf, zu reden.
    »Das hört sich so neugierig an.«
    »Lassen Sie es trotzdem raus.«
    »Na ja…« Er räusperte sich. »Ihr englischer Freund - ist der auch bei der Polizei?«
    Harry lächelte. »Was meinen Sie denn?«
    »Ich rechne damit.«
    »Da liegen Sie richtig. John Sinclair arbeitet bei Scotland Yard. Er ist Spezialist für ungewöhnliche Fälle.«
    »So Geisterdinge?«
    »Ja.«
    Frank Herzog pfiff durch die Zähne. »Das habe ich mir fast gedacht. So etwas habe ich schon mal gelesen. Da gibt es wohl Leute, die nach Geistern Ausschau halten und auf Friedhöfen und in irgendwelchen alten Schlössern herumsuchen, um…«
    »So etwas Ähnliches.«
    Der Grafiker schauderte zusammen. Nach einer Weile meinte er: »Das ist schon komisch, wirklich. Da liest man über diese Dinge, da kann man sogar über sie sprechen, aber wenn man selbst damit konfrontiert wird, bekommt man plötzlich ein unheimliches Gefühl.«
    »Verständlich.«
    »Aber hier haben wir es nicht mit Geistern zu tun. Da hat mich ein Riesenvogel angegriffen. Ich weiß nicht, woher der gekommen ist. Derartige Tiere gibt es nicht auf dieser Welt. Verstehen Sie? Das ist eigentlich unmöglich.«
    »Stimmt, Frank.«
    Herzog staunte Harry an. »Und das nehmen Sie einfach so hin? Sehen es als gegeben an?« Er hob die Schultern. »Man muss doch nachfragen. Gerade Sie als Polizist. Oder sehe ich das falsch?«
    »Nein, das sehen Sie schon richtig.« Harry brachte eine große Geduld auf. Er hatte Verständnis für seinen Nachbarn. »Ich frage auch immer nach.«
    »Hier ebenfalls?«
    »Sicher.«
    »Und was sagt Ihnen das alles?«
    »Dieser Vogel stammt nicht aus unserer Zeit. Er ist ein Relikt aus der Vergangenheit.«
    Jetzt sagte Herzog erst mal nichts mehr, obwohl er seine Lippen bewegte. Er flüsterte mehr nach innen hinein und nickte, ohne überzeugt zu wirken.
    Harry wollte ihm helfen. »Es ist schwer zu verstehen, das weiß ich selbst. Ich bin ebenfalls immer wieder erstaunt, wenn ich mit derartigen Vorgängen konfrontiert werde. Aber ich kann sie einfach nicht zur Seite schieben. Es ist, wie es ist. Ich habe akzeptieren müssen, dass es Wege und Dinge gibt, um die man nicht herumkommt. Manchmal öffnen sich Schleusen, und plötzlich kommt es zu einem zeitlichen Durcheinander.«
    Frank Herzog zeigte sich etwas erleichtert. »Da sagen Sie was, ehrlich. Damit hätte ich nicht gerechnet. Aber ja, Sie haben recht. Das kann man sich nur so erklären, wenn überhaupt.« Er räusperte sich. »Aber ich wundere mich darüber, dass es in der Vergangenheit derartige Vögel gegeben hat. Dabei spreche ich nicht von den fliegenden Sauriermonstern. So alt kann doch dieser Vogel nicht sein - oder?«
    »Da würde ich zustimmen.«
    »Und auf wie viele Jahre schätzen Sie ihn?«
    »Zehntausend.«
    Frank Herzog zuckte zusammen. »Das ist ein Hammer, trotz allem.« Er fing an zu lachen. »Die Vorstellung, einen lebendigen Vogel gesehen zu haben, der zehntausend Jahre alt ist, die will mir nicht in den Kopf. Was war denn vor zehntausend Jahren?«
    »Die Eiszeit.«
    »Ja, hier. Und was gab es noch?«
    Harry hätte ihm etwas von Atlantis erzählen können. Aber er wollte seinen Nachbarn nicht überfordern. Außerdem kehrte Dagmar Hansen aus dem Garten zurück, und sie sah nicht eben glücklich aus. Harry sah den

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