1571 - PE-hilfreich
Flug über eine Distanz von 250 Lichtstunden war in mehreren kurzen Hyperflugetappen abgewickelt worden. Inzwischen hatte auch das Tenderschiff sich näher ans Sonnenfünfeck heranmanövriert und in einem Abstand von fünf Lichttagen eine feste Position bezogen.
Zehn Stunden lang waren die Sensoren und Sonden der ATLANTIS tätig gewesen. Unablässig hatten sie nach Anzeichen Ausschau gehalten, daß Reginald Bulls CIMARRON sich in der Nähe befand oder vor kurzem hiergewesen war. Bull wußte, daß Atlan und Rhodan ihm auf dem Fuß folgen wollten. Wenn es aus irgendeinem Grund dazu gekommen wäre, daß er den Gercksvira-Sektor rasch wieder verlassen mußte, dann hätte er eine Nachricht hinterlassen, eine Funkboje oder einen anderen Mechanismus, der von der ATLANTIS abgehört oder abgefragt werden konnte. Aber die Suche verlief absolut ergebnislos. Es gab nicht den leisesten Hinweis, daß die CIMARRON sich je in diesem Raumabschnitt aufgehalten hatte.
Es war schwer zu erkennen, welchen Reim man sich darauf machen sollte. Hatte Reginald Bull seine Reisepläne ändern müssen? Wenn ja, aus welchem Grund? Wohin mochte es ihn verschlagen haben? Gab der Umstand, daß er keine Informationen hinterlassen hatte, Anlaß zu Besorgnis oder nicht?
Vielleicht war er einfach davon ausgegangen, daß, wer immer erfolglos nach ihm suchte, sich letzten Endes an Icho Tolot wenden würde, von dem man gehört hatte, daß er nach Halpora geflogen war. Oder war die Angabe, daß er Gercksvira anfliegen wollte, nur eine Finte gewesen? Ursprünglich hatte er sich den Dreieckstransmitter Alpha-Zentra als Ziel gewählt. Das war noch vor dem Aufbruch der CIMARRON von Terra vereinbart worden. Die Maahks hatten Alpha-Zentra für „off limits" erklärt, aber es wäre recht typisch für den Mann mit dem rostroten Borstenhaar gewesen, daß er sich den Teufel um eine solche Anweisung geschert hätte. Hyan Goroset und Liseth Moshak hatte er von seinen wahren Absichten nichts sagen dürfen. Die Gefahr wäre zu groß gewesen, daß sie - ohne es zu wollen, versteht sich - Informationen an die Wasserstoffatmer weitergegeben hätten.
Atlan und Rhodan hatten sich schließlich mit der DASSUS auf den Weg gemacht. Wenn Reginald Bull tatsächlich im Gercksvira-System nach Spuren der Kalago-Expedition geforscht hatte, war es möglich, daß auf dem Steuer- und Kontrollplaneten Peschnath eine Nachricht zu finden war. Wenn nicht, würde man sich später entweder an Icho Tolot oder nach Alpha-Zentra wenden müssen. Vorerst jedoch war man hier.
Das Ziel der Expedition war, Hinweise auf den Verbleib der Superintelligenz ES zu finden. Wenn Kalago mit seinen Tefrodern durch den Gercksvira-Transmitter gegangen war, dann gab es in den Unterlagen, die von den Computern auf Peschnath gespeichert worden waren, womöglich Hinweise auf seinen Durchgang.
Das war die erste Aufgabe. Die Suche nach Reginald Bull kam, was die Dringlichkeit anging, erst an zweiter Stelle.
Sie hatten die Helme der SERUNS geschlossen. Die Gravo-Paks blieben vorerst desaktiviert.
Peschnaths geringe Schwerkraft von 0,69 Gravo wurde als angenehm empfunden.
Die DASSUS war einen halben Kilometer talaufwärts von der am weitesten nördlich gelegenen Kuppel gelandet. Es gab keinerlei Anzeichen energetischer Aktivität auf dem atmosphärelosen Planeten.
Auch die letzte der leumrischen Installationen hatte inzwischen offenbar den Geist aufgegeben. Rhodan und Atlan waren die kurze Strecke bis zum Bereich der Kuppeln zu Fuß gegangen. Unterwegs hatte der Arkonide halt gemacht und auf einen flachen Krater gedeutet, der in Richtung des westlichen Bergzugs lag. Entlang den Rändern wies das Gestein Spuren intensiver Hitzeeinwirkung auf. Es wirkte wie glasiert. „Dort stand damals die KIZZOG", sagte Atlan mit schwerer Stimme. „Das raumtüchtigste Beiboot der IMPERATORsieben. Als Ermigoa die Beherrschung verlor, ließ sie das Boot vernichten - mit allem, was sich an Bord befand."
Sie gingen weiter. Atlans Schritte waren zielbewußt auf eine der größeren Kuppeln gerichtet. Die Zeit und der immerwährende Wechsel zwischen mörderischer Tageshitze und eisiger Nachtkälte hatten ihr übel mitgespielt.
In der dicken Wandung aus Metallplastik klaffte ein zwei Meter breiter Spalt, der sich vom Fundament bis fast zum Zenit hinaufzog. Die Schleuse unmittelbar neben dem Spalt hatte vor dreizehnhundert Jahren den einzigen Zugang zum Innern des Gebäudes dargestellt. Heute wurde sie nicht mehr gebraucht.
Jenseits
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