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1573 - Blick in die Zeit

Titel: 1573 - Blick in die Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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künstliche Organismus nichts anderes als der Körper des Unbekannten.
    Unwillkürlich erwartete er, daß das unheimliche Gelächter sich wieder hören ließ, aber es blieb still.
    Ratlos sah er sich um. „Wohin soll ich jetzt gehen?" fragte er schließlich. „Wo kann ich dich finden?"
    Keine Antwort.
    Nermo Dhelim wartete.
    Es wurde dunkel. Das Licht der künstlichen Sonnen erlosch. Am Himmel wurden Sterne sichtbar.
    Der Wissenschaftler brauchte nur wenige Sekunden, um zu erkennen, daß diese Sterne nicht mit jenen identisch waren, die die tatsächliche kosmische Umgebung des namenlosen kleinen Sonnensystems bildeten.
    Die Welt des Unbekannten hatte ihr eigenes Firmament. Wahrscheinlich ließ sich dieser Sternenhimmel jederzeit ganz nach dem Geschmack der fremden Wesenheit verändern.
    Warum auch nicht! dachte Nermo Dhelim. Der, mit dem ich es hier zu tun habe, lebt länger als eine Sonne. Die Sterne haben für einen Unsterblichen wie ihn wahrscheinlich eine ganz andere Bedeutung als für uns. Sie sind für ihn nicht das, was wir als „ewig" bezeichnen. „So ist es", sagte eine Stimme.
    Der Wissenschaftler drehte sich langsam um.
    Im matten Sternenlicht sah er eine Gestalt, die kaum zehn Schritte von ihm entfernt auf dem Platz stand. Diese Gestalt hob sich als lichtlose Silhouette gegen das Firmament ab. Es waren keinerlei Einzelheiten an ihr zu erkennen.
    Der Fremde wirkte seltsam abstrakt, als sei er nur ein Schatten in der Dunkelheit, körperlos und vergänglich. „Wer bist du?" fragte Nermo Dhelim zögernd. „Ich glaube nicht, daß dich das wirklich interessiert", bemerkte der Fremde. „Abgesehen davon, daß du mit meiner Antwort auch gar nichts anfangen könntest. Ich bin ein Bote - nicht mehr und nicht weniger."
    „Gut", erwiderte Nermo Dhelim gefaßt. „Und welche Botschaft bringst du mir?"
    „Du bist noch nicht vollständig akzeptiert", sagte der Bote sanft. „Dies ist ein nicht ganz ungefährliches Stadium. Ich würde dir empfehlen, jede meiner Anweisungen genauestens zu befolgen."
    „Ich werde mich dir nicht widersetzen", versicherte der Wissenschaftler ernsthaft. „Was immer du mir befiehlst - ich werde es tun."
    „Bist du immer so unvorsichtig?" fragte der Bote mit leisem Spott. „Ich verstehe nicht, wie du das meinst", erwiderte Nermo Dhelim verwirrt.
    Für einen Augenblick schwieg der Bote. „Auch Arglosigkeit kann eine Waffe sein", sagte er dann. „Manchmal sogar eine von unübertrefflicher Wirksamkeit. Was soll man gegen einen wie dich schon tun?"
    Nermo Dhelim wußte nicht, was er darauf sagen sollte, aber je länger er darüber nachdachte, desto mehr empörte ihn das, was er vernommen hatte.
    Arglosigkeit, dachte er ärgerlich. Wofür hält mich dieses Wesen eigentlich? Für einen vertrauensseligen Narren!
    Er war nahe daran, sich gegen die unausgesprochenen Unterstellungen des Boten zur Wehr zu setzen.
    Dann wurde ihm klar, daß dies ein Fehler gewesen wäre.
    Allmählich wurde der Wissenschaftler nervös. Je länger das Schweigen dauerte, desto deutlicher wurde er sich der Unwirklichkeit der Situation bewußt, in der er sich befand. „Sprich weiter!" forderte er schließlich. „Ich werde dir zuhören."
    Als der Bote nicht sofort antwortete, fügte Nermo Dhelim ziemlich heftig hinzu: „Und wenn du nichts zu sagen hast, dann geh dahin zurück, woher du gekommen bist!"
    Der Bote lachte. „Dein Hochmut wird dir gleich vergehen", versprach er spöttisch. „Du ahnst nicht, wie unwissend du bist!"
    Nermo Dhelim tat einen schnellen Schritt in seine Richtung. „Rede endlich!" schrie er wütend.
    Der Bote machte sich nicht einmal die Mühe, vor dem Wissenschaftler zurückzuweichen. Die schattenhafte Gestalt schwankte auf eine seltsame Art und Weise vor den Sternen hin und her. Der Bote schien sich großartig zu amüsieren. „Wir werden sehen", sagte er. „Lausche meinen Worten und merke sie dir gut, denn du wirst das, was ich dir jetzt sage, nicht noch einmal zu hören bekommen!"
    Das klang seltsam, fast wie eine Drohung. Nermo Dhelim zog sich erschrocken ein wenig zurück. „Du bist hier im Zentrum der Mächtigkeitsballung einer Superintelligenz", verkündete der Bote. „Kannst du dir auch nur ansatzweise vorstellen, was eine solche Superintelligenz ist und was man unter einer Mächtigkeitsballung zu verstehen hat?"
    „Ein Sternenreich, das gewaltiger ist als jedes andere, von dem wir je gehört haben", erwiderte Nermo Dhelim in einem Anflug von Stolz. „Ich habe mich

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