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1574 - In den Händen des Folterers

Titel: 1574 - In den Händen des Folterers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Bedingungen bereit, ihnen die Gleichberechtigung zu geben. Mlironer wurden über die ganze Galaxis Siom Som verteilt. Sie wurden verschleppt, versklavt und auf fremden Planeten zwangsangesiedelt, um ihren Widerstand zu brechen und das Volk zu dezentralisieren."
    „Das ist richtig. Vielleicht haben die Somer damit die Kraft vieler Mlironer gebrochen", erläuterte der Nakk. „Doch bei allen Völkern gibt es überragende Persönlichkeiten, und Veth Leburian gehörte dazu.
    Er war ein stolzer Mann, der sich stets treu geblieben ist."
    Alaska und Sie konnten kaum verstehen, daß Ciloreem so auskunftsfreudig war, nachdem er sie in all den vergangenen Tagen nahezu ignoriert hatte. War dies wirklich nur darauf zurückzuführen, daß Siela einen Weg gefunden hatte, mit ihm zu kommunizieren? Er drängte ihnen die Informationen förmlich auf. Er schien froh darüber zu sein, mit jemandem reden und unter Beweis stellen zu können, wie umfassend sein historisches Wissen war. „Sicherlich war es das Ziel von Veth Leburian, den Permanenten Konflikt zu beseitigen und ESTARTUS wahre Philosophie vom Dritten Weg zu verwirklichen", vermutete Siela. Sie interessierte sich in hohem Maß für die Ereignisse der Vergangenheit, die bis nahezu in jene Zeit zurückreichten, in der sie geboren worden war.
    Ihre Mutter war im Jahre 491 NGZ knapp vor ihrer Niederkunft getötet worden. Das noch ungeborene Kind war damals in einen robotischen Uterus eingepflanzt und auf einem Medo-Schiff aus der Milchstraße ins Fornax-System geflogen worden. Doch auf Kontor Fornax war Sie nicht aus dem robotischen Uterus geborgen worden, sondern sie hatte noch 664 Jahre in ihm gelebt, bevor sie 1155 mit Hilfe des Technikers Unbred Correl daraus befreit worden war.
    In den 664 Jahren, in denen das Ungeborene ein waches Cyborg-Dasein geführt hatte, hatte sich sein Geist entfaltet und gelernt, zuerst das Instrumentarium des robotischen Uterus und dann auch das Medo-Schiff zu steuern, das ihr zur Mutter wurde und daher auch MUTTER genannt wurde.
    Ihr Interesse für geschichtliche Entwicklungen und Zusammenhänge stammte schon aus dieser Zeit, als ihr keine Möglichkeit gegeben war, sich körperlich zu bewegen, und als sie sich ausschließlich geistig orientieren konnte. „Genau das war das Ziel", bestätigte der Nakk. „Die Upanishad wurde allmählich abgebaut. Der Desotho konnte dank der Unterstützung von Ijarkor und der Ophaler auch die Mitarbeit des dritten Hauptvolkes von Siom Som, der Somer, für sich gewinnen."
    „Und die technische Ausrüstung?" fragte Sie. „Hatte er den Hauri genügend gegenüberzustellen?"
    „Er hatte die Gorim-Jäger, die Raumschiffe der Weltraumnomaden und die Heraldischen Tore, die nach und nach auf Transmitterbetrieb umgebaut wurden."
    „Eine beachtliche Leistung", staunte sie. „Leburian muß ein wirklich großer Mann gewesen sein."
    „Das war er", bekräftigte Ciloreem, was sie bereits von Alaska wußte. „Ihm zur Seite stand Srimavo, eine Inkarnation Vishnas und Trägerin des Kosmokratenerbes. Sie starb jedoch im Jahre 447 im Feuer angreifender Hauri. Danach wurde Veth Leburian zum Einzelgänger."
    „Das kann ich verstehen", erwiderte Siela, was nicht ganz der Wahrheit entsprach. Alaska hatte ihr zwar von Srimavo erzählt, doch er konnte nicht so sehr viel mit ihr anfangen. „Leburian hat ESTARTUS Rückkehr erlebt, die in aller Stille stattfand und nirgendwo Aufsehen erregte. Sie zeigte sich lediglich durch das Verhalten der Eidos und der Morphe, der Tiere und der Pflanzen auf Etustar, die verkündeten, daß sie ESTARTU seien."
    Der Nakk führte danach aus, daß ESTARTU an die hundert Jahre benötigt hatte, um sich vom DORIFERSchock zu erholen und zu konsolidieren. Er betonte, daß die Superintelligenz sich mittlerweile vollkommen regeneriert hätte und nunmehr mit voller Kraft präsent sei. Er fügte hinzu, daß der Friede in Estartu eingekehrt, aber daß ESTARTU selbst kein Begriff der Alltagssprache geworden wäre. „Tatsächlich ist ESTARTU für die Allgemeinheit mehr und mehr in Vergessenheit geraten. Und das ist wohl auch die Absicht der Superintelligenz", erklärte das Schneckenwesen. „Für uns Nakken und auch für einige der ophalischen Meistersänger ist ESTARTU allerdings ein überaus wichtiger Begriff. Es bedarf jedoch besonderer Anlässe, wenn das Panish Panisha oder ausgewählte Meistersänger die Superintelligenz kontaktieren."
    Sie begriff, was der Nakk meinte. Nur wenige Auserwählte hatten die

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