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1574 - In den Händen des Folterers

Titel: 1574 - In den Händen des Folterers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Leburian-Tor ist ein Ebenbild des Shivor-Tores", sagte Narusen zu Alaska und Siela. „Es befindet sich im Orbit von Mliron, meiner Heimat."
    Er bedauerte, die beiden, zu denen er eine tiefe und aufrechte Freundschaft entwickelt hatte, nicht begleiten zu können, und verabschiedete sich von ihnen. „Was hat das zu bedeuten?" fragte Sie. „Ist das nun schlecht oder gut für uns?"
    „Ich weiß es nicht", bedauerte der Mlironer. Er reichte ihr seine Hand und drückte sie kräftig. „Ich weiß nur, daß ihr Ibemen vertrauen könnt. Eure Situation wird sich auf keinen Fall verschlechtern."
    „Und du?"
    „Meine Leute und ich werden irgendwann vor Gericht gestellt werden. Wir bekommen eine neue Verhandlung, und ich bin sicher, daß man uns dieses Mal freisprechen wird."
    Narusen sprach damit das abenteuerliche Leben an, das er vor seiner Verhaftung geführt hatte.
    Eine Zeitlang war er von den Mlironern als eine Art „Robin Hood von Siom Som" angesehen worden. Siela wußte nicht genau, was ihm im einzelnen vorgeworfen wurde, sie hielt aber für sehr wahrscheinlich, daß man seine Strafe als abgegolten ansehen würde.
    Als einer der Offiziere des Tormeisters über Interkom zur Eile mahnte, verabschiedete Kait Narusen sich und zog sich aus dem Hangar zurück. Alaska schloß die Schleuse und ging mit Siela in die Zentrale.
    MUTTER startete, und langsam schwebte das Raumschiff in die Hangarschleuse.
    Als sie in den Weltraum hinausglitt, entdeckte MUTTER die IBE, das Flaggschiff des Tormeisters Ibemen. Es befand sich nahe der Position, die das Medo-Schiff vor dem Abstrahlen einnehmen sollte. „Der Tormeister schickt sein Flaggschiff zur Begleitung", erkannte Alaska. „Wenn das kein positives Zeichen ist!"
    Siela hielt seine Beurteilung der Lage für allzu optimistisch, doch er irrte sich nicht. Das Flaggschiff begleitete sie tatsächlich, als sie durch das Shivor-Tor abgestrahlt wurden. Unmittelbar darauf erreichten sie Mliron, den inneren der beiden Planeten der Sonne T’hidda, die 653 Lichtjahre vom galaktischen Zentrum von Siom Som entfernt war. Die Sterne standen in diesem Sektor der Galaxis sehr dicht.
    MUTTER blendete die Daten von Mliron ein, während sie neben dem Shivor-Tor im Orbit blieb.
    Mliron hatte eine nur geringe Achsneigung, so daß es keine ausgeprägten Jahreszeiten gab. In dem dichtbewaldeten Äquatorgebiet befanden sich die Reservate der Mlironer, während die privilegierten Somer in den gemäßigten Zonen lebten. „Ich habe einen freundlichen Anruf", teilte MUTTER überraschend mit, und dann erschien auch schon das Gesicht von Kait Narusen auf einem der Monitoren. „Das hätten sie uns auch gleich sagen können, daß sie meine Leute und mich auf der IBE mitnehmen", lachte er. „Wir werden nach Mliron gebracht und dort vor ein Gericht gestellt, das mit mlironischen Richtern und einem somerischen Beirat besetzt ist. Es sieht also gut aus für uns."
    Grüßend hob er eine Hand. „Ich hoffe, wir sehen uns bald wieder, Freunde", verabschiedete er sich.
    Bald darauf machte MUTTER auf ein Beiboot aufmerksam, das die IBE verließ und auf Mliron landete. Kait Narusen war in seine Heimat zurückgekehrt. „Und jetzt?" fragte Siela.
    Die Antwort darauf erteilte ihr ein mlironischer Offizier der IBE an einem der folgenden Tage, als MUTTER endlich in einen der Hangars des Transmittertors eingeschleust wurde und sie das Raumschiff verlassen durften.
    Er kam zu ihnen in den Hangar und sprach an der Schleuse des Medo-Schiffs mit ihnen. „Ich komme gerade von Mliron zurück", teilte er ihnen mit. Er war ein offenbar noch junger Mann, der betont korrekt auftrat und mit jeder Geste deutlich machte, daß er großen Respekt vor ihnen empfand, zugleich aber Wert auf Distanz zu ihnen legte, um seiner Rolle als untadeliger Offizier gerecht zu werden. Er trug enge, blaue Hosen und eine locker sitzende Uniformbluse, die in einem etwas helleren Blau gehalten war. „Ich habe dem regierenden Desotho Anar Tresai eure Akte übergeben."
    Siela und Alaska wechselten einen kurzen Blick miteinander. Sie hatten sich also nicht getauscht, als sie davon ausgegangen waren, daß Sten Ibemen ihre Gespräche und ihren Bericht aufgezeichnet und danach eine Akte angefertigt hatte. „Ich kann euch sagen, daß der Desotho vor allem von deinem Lebenslauf beeindruckt ist", eröffnete er Alaska. „Vor allem die Tatsache, daß du ein Zeitgenosse des legendären Nationalhelden Veth Leburian bist, hat tiefen Eindruck hinterlassen. Sie

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