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1575 - Luzifers Angriff

1575 - Luzifers Angriff

Titel: 1575 - Luzifers Angriff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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der Teufel sein und kein anderer.
    Sie holte Luft und hatte dabei den Eindruck, als würde sich das Gesicht ihres Gegenübers verändern. Es zerschmolz und zerlief, sodass nur noch das Augenpaar zurückblieb.
    Blaue Augen.
    Erfüllt von einer grausamen Kälte, die den Frost in ihren Körper trieb und ihre Seele erstarren ließ.
    »Ja, ich gehe mit dir…«
    Darauf hatte Matthias gewartet. Er nickte zufrieden…
    ***
    Es gibt immer wieder Situationen, in denen man nicht weiß, was man sagen soll. So erging es mir in diesem Augenblick. Ich war einfach sprachlos und wusste nicht, wie ich diesem Menschen begegnen sollte, dessen Arme auf den Rücken gedreht worden waren.
    Auch Stephan Kowalski fehlten die Worte. Er kniete neben mir und hatte den berühmten Tunnelblick bekommen, weil er ebenso wie ich das Grausame nicht fassen konnte, was wir vor uns sahen.
    »Kennst du ihn?«, fragte ich leise.
    Stephan schrak zusammen.
    »Nein, ich habe ihn noch nie gesehen. Ich weiß nicht, wer er ist.«
    Das kurze Gespräch war gehört worden. Plötzlich meldete sich der Mann mit den auf den Rücken gedrehten Armen. Er sprach flüsternd, und die Angst schwang in seinen Worten mit.
    »Haut ab! Verschwindet so schnell wie möglich von hier. Lasst mich allein, verdammt.«
    Stephan übersetzte.
    Ich schüttelte den Kopf.
    Das sah der Fremde und redete weiter. Diesmal noch schneller und hektischer.
    Sehr gespannt hörte Stephan zu, während ich mich in der Umgebung umsah und nichts entdeckte, was auf eine Gefahr hinwies.
    Der Agent der Weißen Macht stellte weitere Fragen, erhielt auch Antworten und nickte schließlich.
    »Was hat er gesagt?«, wollte ich wissen.
    »Er ist Fotograf und immer auf der Suche nach ungewöhnlichen Motiven. Deshalb ist er hier.«
    »Und weiter?«
    Stephan musste schlucken. »Er war auch in der Kirche, und da hat er Bruder Matthias getroffen. Es muss für ihn grauenhaft gewesen sein. Er ist davon überzeugt, dass er dem Teufel persönlich begegnet ist, der eine menschliche Gestalt angenommen hat. Er wollte ihn umpolen und auf seine Seite ziehen. Er sollte nur noch der Hölle gehorchen.«
    »Und - hat er es getan?«
    »Nein, das hat er nicht. Er hat sich geweigert. Er wollte fliehen, und da hat ihm Matthias bewiesen, welch eine Macht ihm die Hölle gegeben hat. Bei vollem Bewusstsein wurden ihm die Arme auf den Rücken gedreht. Gewissermaßen als eine erste Warnung. Matthias will ihn haben, ebenso wie diese Paula mit ihren Geschwüren.«
    Ich hatte alles gehört, und mir war nicht danach, einen Kommentar abzugeben.
    Ich fühlte mich wie in einem Karussell sitzend. Mir war vor Augen geführt worden, wie stark mein Gegner letztendlich war, und ich verspürte ein leichtes Magendrücken.
    »Hast du einen Plan, John?«
    Bevor ich Stephan eine Antwort geben konnte, hörten wir aus dem Hintergrund ein Geräusch.
    Wir horchten auf. In den folgenden Sekunden sprach keiner ein Wort.
    Wir lauschten dem Geräusch nach, das sich nicht eben natürlich angehört hatte.
    »Was kann das gewesen sein?«
    Ich hob die Schultern. »Keine Ahnung. Es hat sich angehört wie das Zuschlagen einer Tür.«
    »Dann aber nicht hier in der Nähe.«
    »Nein, ein ganzes Stück weiter entfernt.« Sein Gesicht nahm einen verbissenen Ausdruck an. »Wir müssen leider davon ausgehen, dass sich Matthias in der Nähe herumtreibt. Das hier ist sein Revier. Hier kennt er sich aus. Hier ist er der Herr.«
    Gedankenverloren strich ich über mein Kreuz. Dabei schloss ich die Augen und sagte mit leiser Stimme: »Ich muss ihn finden. Er darf nicht weiter sein Unwesen treiben. Und deshalb werde ich in die Kirche gehen.«
    Stephan zuckte zusammen.
    »Du allein?«
    Ich nickte. »Ja, ich allein. Es ist zu gefährlich für dich. Das hast du ja schon mal erlebt. Du wirst nicht wie ich durch mein Kreuz geschützt. Deshalb halte ich es für besser, wenn du hier bei dem Fotografen wartest, klar?«
    »Nein, ich will…«
    Ich schüttelte den Kopf.
    »Keine Chance, Stephan. Mein Plan steht fest. Das ist diesmal einzig und allein meine Sache. Ich besitze das Kreuz, und ich hoffe, dass es die Waffe ist, die ihn stoppen kann.«
    Stephan senkte den Blick. Damit deutete er sein Einverständnis an, auch wenn es ihm schwerfiel.
    Der Fotograf sagte etwas mit leiser Stimme. Stephan hörte zu, dann übersetzte er.
    »Der Mann hat bei seiner Ankunft am Himmel zwei Augen gesehen. Kalt und blau.«
    »Danke. Ich weiß, was das bedeutet. Matthias hat seinen Beschützer in der

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