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158 - Die Seele aus dem Zwischenreich

158 - Die Seele aus dem Zwischenreich

Titel: 158 - Die Seele aus dem Zwischenreich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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sollen, und den bringen wir dann zunächst in diesen Raum.«
    »Nobitha? Ist das Loretta Thaxters wirklicher Name?« erkundigte sich der Ex-Dämon.
    »Ja, sie ist eine Hexe. Wir dienen Yotephat, dem Siebenfachen. Hast du schon von ihm gehört?«
    Der Hüne schüttelte den Kopf.
    »Er wird kommen, wenn er sich stark genug fühlt«, verkündete Phoenix.
    »Verhelft ihr ihm zu dieser Stärke?« fragte Mr. Silver. »Auf welche Weise geschieht das?«
    »Jeder Mensch ist nicht nur gut. Wir lösen den guten Teil seiner Seele aus ihm und schicken ihn durch das Höllentor ins Jenseits. Das böse Ich bleibt hier. Das andere kommt in einem Leihkörper in ein scharf bewachtes Lager, ins Camp der Todgeweihten. Nacheinander verlieren die guten Seelen ihr Leben, doch zuvor werden sie von Jachedran und seinen Schergen gepeinigt. So warten sie ohne Hoffnung auf Rettung auf den Tod.«
    »Während ihr böses Ich hier die schrecklichsten Verbrechen verübt«, sagte Mr. Silver rauh. Er sprach von Sterling Dru und Lloyd Hemmings und wollte wissen, wieso sich die beiden aufgelöst hatten.
    Phoenix erklärte ihm auch das bereitwillig.
    Alle Energie, die mit dem Tod eines Opfers frei wurde, ging auf Yotephat über.
    »Er wird kommen und herrschen!« tönte Phoenix. »Und Nobitha und ich werden an seiner Seite stehen.«
    »Habt ihr Velda und Ginny Hunnicutt auch durch das Höllentor geschickt?« fragte Mr. Silver.
    »Sie befinden sich in Jachedrans Lager.«
    »Und ihr böses Ich…«
    »Blieb hier«, vollendete Phoenix den Satz. »Habe ich deinen Wissensdurst gestillt?«
    »Noch nicht ganz. Wieso nennst du Yotephat den Siebenfachen?«
    »Weil es ihn siebenmal gibt. Gleichzeitig existiert er aber auch in einer. Gestalt mit sieben Gesichtern. Er ist Werwolf, Vampir, Ghoul, Drache, Zombie, Wertiger und Blutgeier. Vernichtest du den Zombie, der er ist, verschwindet lediglich ein Gesicht, aber Yotephat lebt weiter - und irgendwann gibt es den Zombie wieder. Man müßte alle sieben Gestalten töten, um Yotephat zu vernichten, und das schneller, als er sich erholt. Das schafft keiner. Du am allerwenigsten, denn du stirbst jetzt!«
    Phoenix holte mit dem Höllenschwert aus.
    Mr. Silver wich keinen Millimeter von der Stelle, denn er wußte, was passieren würde.
    Als Phoenix zuschlug, handelte Shavenaar. Das Höllenschwert drehte sich in Phoenix’ Händen. Er konnte es nicht verhindern. Plötzlich wies die Schwertspitze auf ihn, und einen Herzschlag später sackte der Teufel tödlich getroffen zusammen.
    ***
    Ich stoppte meinen Revolver und stieg aus. Im gleichen Augenblick zuckte ich zusammen, als hätte ich ein stromführendes Kabel berührt. Ich sah Ginny und Velda Hunnicut. Sie betraten soeben das ›Hell Gate‹. Ich lief ihnen nach. Vor dem Eingang kam es zum Gedränge. Zwei junge Männer rieben sich wie Feuersteine aneinander, das gab Funken.
    Da beide in weiblicher Begleitung waren, wollten sie ihren Freundinnen imponieren. Nach kurzem Hin- und Herstoßen setzten sie schon die Fäuste ein.
    »Polizei!« rief ich, damit die Kampfhähne aufhörten. »Die Bullen kommen!«
    Es wirkte. Der Pfropfen vor dem Eingang löste sich auf, einige verschwanden im Club, die anderen liefen zu ihren Fahrzeugen und machten sich aus dem Staub.
    Ich wanderte durch das Drehkreuz und befand mich nun ebenfalls im ›Hell Gate‹, das zum Bersten voll war. Velda und Ginny waren hier drinnen zwei Stecknadeln im Heuhaufen, die ich finden mußte.
    Ein Mädchen kniff mich ins Gesäß, und als ich mich erstaunt umdrehte, wurde sie knallrot. Sie hatte mich mit jemandem verwechselt, und das war ihr ziemlich unangenehm.
    »Entschuldigung!« stieß sie hastig hervor und tauchte sogleich in der Menge unter.
    Ich suchte weiter, entdeckte aber weder Velda und Ginny noch Mr. Silver. Der Ex-Dämon hatte mit Sicherheit einen Weg hinter die Kulissen gefunden. Ob sich Velda und Ginny auch dorthin begeben hatten? Ich schaute in Hunderte Gesichter, suchte in jedem Winkel nach Mutter und Tochter.
    Ich öffnete eine Tür, schritt durch einen kurzen Gang, und als er nach rechts wegknickte, erblickte ich Ginny Hunnicutt, aber nur sie.
    Haßerfüllt starrte sie mich an, als wäre ich ihr Todfeind. Ihre Mutter befand sich hinter mir, das hörte ich plötzlich. Ich drehte mich um, und Velda schlug mit einem harten Gegenstand zu. Vor meinen Augen tanzten Sterne, und meine Knie waren auf einmal weich wie Gummi und gaben nach. Beinahe wäre ich zu Boden gegangen. Es blieb mir erspart, weil ich

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