1580 - Das Zombie-Schiff
Ihnen denn mal wieder gefallen?«
Sheila und Bill nickten und sprachen von einem gelungenen Abend.
Der Verleger erinnerte Bill noch daran, dass er wieder eine Geschichte benötigte, aber der Reporter hob die Schultern.
»Ich kann sie mir ja nicht aus den Rippen schneiden.«
Der Verleger tippte Bill gegen die Schulter. »Sie sind doch ein Freund von diesem Sinclair. Es gelangt ja nicht viel an die Öffentlichkeit, was er so treibt, aber er hat schließlich einen Job, der ungewöhnlich ist.«
»Richtig. Aber gewisse Dinge gehören nun mal nicht an die Öffentlichkeit.«
»Ach, dann erfinden Sie doch was.«
Die Gattin des Verlegers stand dicht neben ihrem Mann und nickte einige Male.
»Ich werde mal schauen«, sagte Bill.
Die Conollys bedankten sich noch mal und gingen dann den von Laternen beleuchteten Weg in Richtung Tor. Dahinter standen die Wagen der Gäste.
»Der lässt nicht locker, was?«
»Kannst du laut sagen, Sheila.«
»Und? Willst du dir was aus den Fingern saugen?«
»Darauf habe ich eigentlich keinen Bock.«
»Dann lass es bleiben.«
Bill hob die Schultern und ließ sich auf den Beifahrersitz des Porsches sinken. Wenn er ehrlich gegen sich selbst war, fühlte er sich recht kaputt.
Die vielen Gespräche, der Wein, das wenige Sitzen. Auch Partys konnten ziemlich anstrengend sein.
Zum Glück mussten sie nicht weit fahren. Das Haus des Verlegers lag zwar außerhalb Londons, aber ihre Wohngegend war schnell erreicht. In einer guten Viertelstunde würden sie zu Hause sein.
»Du kannst ja schon schlafen, Bill.«
»Meinst du?«
»So, wie du aussiehst«, sagte Sheila lachend.
»Nun ja, mal schauen.« Bill schloss die Augen noch nicht. Er schaute aus dem Fenster in eine dunkle Nacht, denn der Himmel hatte sich bezogen. Der fast volle Mond war nicht zu sehen, und von den Sternen konnte man auch nur träumen.
»War das die letzte Party in diesem Sommer, zu der wir hin mussten?«, fragte Sheila.
»Ja und nein. Wir haben noch zwei Einladungen vorliegen. Wir können uns aber noch überlegen, ob wir sie annehmen.«
»Das meine ich auch.«
Die beiden waren nicht unbedingt die Partygänger. Letztendlich war es immer das Gleiche. Viel lieber saßen sie mit Freunden zusammen bei einem guten Gespräch und mussten sich nicht immer von irgendwelchen Leuten belabern lassen.
»Und was machen wir morgen?«
Bill lachte. »Du meinst heute. Wir haben inzwischen längst Samstag. Ich denke, dass wir mal richtig ausschlafen sollten. Das haben wir uns verdient.«
»Du sagst es.«
Die leere Landschaft lag hinter ihnen. Sie fuhren bereits durch die südlichen Vororte der Metropole an der Themse. In diesem Umkreis lag auch das Haus der Conollys. Ein geräumiger Bungalow auf einem recht großen Grundstück.
Bill war zwischendurch immer wieder mal eingenickt. Auch Sheila fühlte sich müde. Sie riss sich aber zusammen, und wenn sie die Geschwindigkeit veränderte, sah sie, dass ihr Mann immer wieder mal wach wurde und blinzelte.
»Wir sind gleich da, Bill.«
»Das hoffe ich.« Er gähnte und sah, dass Sheila an einer Kreuzung stoppte.
Sie mussten nach rechts, bogen in die Straße ein, die bereits in ihrem Viertel lag, und beide waren plötzlich hellwach, als sie das sich drehende Blaulicht sahen. Es befand sich auf dem Dach eines Notarztwagens, und der stand vor dem Haus von Leuten, die ihnen bekannt waren.
»He, das ist doch bei den Clairs«, sagte Bill.
Sheila nickte. »Da muss was passiert sein.«
»Dann halte mal an.«
»Das wollte ich auch.«
Sheilas und-auch Bills Müdigkeit waren verflogen, als hätte man sie einfach weggewischt.
Hinter dem Krankenwagen hielten sie an. Der Fahrer stand noch draußen. Er schaute einen Weg entlang, der zum weiter entfernt stehenden Haus der Clairs führte.
Bill ging auf den Mann zu und grüßte durch ein Nicken.
»Was ist denn dort passiert?«
»Keine genaue Ahnung. Außerdem darf ich Ihnen nichts sagen. Fahren Sie am besten weiter.«
»Wir sind Nachbarn der Clairs.«
»Das spielt keine Rolle.« Der Mann grinste schief.
Sheila war bis an das Grundstückstor getreten. Das Haus war erleuchtet.
Um es herum verbreitete die Gartenbeleuchtung ihr Licht. Zu hören war nichts, und sie sah nur hinter den Fenstern die Umrisse von Leuten. Sie spürte Bills Hand auf ihrer Schulter und sagte mit leiser Stimme: »Ich habe ein komisches Gefühl.«
»Und weiter?«
»Nichts weiter.«
»Dann warten wir mal ab.«
Lange mussten sie nicht warten, denn vor der Haustür entstand
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