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1582 - Herr der Unterwelt

1582 - Herr der Unterwelt

Titel: 1582 - Herr der Unterwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nicht?«
    »Na ja, jedenfalls siehst du ziemlich verschlafen aus.«
    »Danke.«
    Wenig später pfiff ich durch die Zähne, als wir vor einem starken Geländewagen anhielten.
    Es war ein Mercedes, ein Off Roader.
    »Was hast du, John?«
    »Du hast einen neuen Wagen? Einen großen Spritfresser? Willst du die armen Ölkonzerne unterstützen?«
    »Nur in diesem Fall. Du kannst beruhigt sein, John, der Wagen gehört mir nicht. Ich habe ihn gemietet. Wer weiß, in welch ein Gelände wir geraten werden. Wales ist nicht London.«
    »Das stimmt.«
    »Dann steig ein.«
    Ich kletterte auf den Beifahrersitz. Ich roch das edle Leder der Sitze und fühlte mich tatsächlich wohl, besonders weil ich etwas höher saß als im Rover.
    Ich schnallte mich an.
    »Okay«, sagte Bill, »dann können wir starten.«
    Ich hatte noch eine Frage. »Was sagt eigentlich Sheila zu deinem Ausflug?«
    »Sie freut sich.«
    »Ach, das ist mir neu.«
    »Na ja, sie will im Haus etwas renovieren lassen, und dabei kann sie mich nicht gebrauchen. Außerdem bist du ja dabei. Das gibt ihr eine gewisse innere Ruhe.«
    »Dann bin ich ja beruhigt«, erwiderte ich und schloss die Augen.
    Es reichte schließlich, wenn einer von uns wach blieb…
    ***
    Urplötzlich hatte sich das normale Leben für Grace Taylor in einen Horrorfilm verwandelt. Dieses von mehreren Kerzen beleuchtete Gesicht wirkte auf sie, als würde es für sich allein ohne Körper in der Luft schweben.
    In diesen für sie so schlimmen Augenblicken glaubte die Frau, dass ihr die Sinne schwinden würden. Doch nachdem die erste Schockwelle verebbt war, starrte sie genauer hin, ohne dass sich die Angst zurückgezogen hätte.
    Sie hatte den Eindruck, als würde sich das Gesicht allmählich aus einem Nebel schälen. Sie konnte plötzlich Einzelheiten erkennen, obwohl sie nicht näher herangegangen war.
    Es hatte die Formen eines normalen Menschengesichts. Da gab es Augen, eine Nase, einen Mund. Das alles bedeckt von einer bleichen Haut, die trotz des Kerzenscheins die Blässe nicht verloren hatte.
    Es lagen keine normalen Augen in den Höhlen. Verdrehte Pupillen schienen ihren Blick in eine unendliche Höhe gerichtet zu haben. Dabei stand der Mund halb offen, und Grace erkannte sogar die recht dicken Lippen, die wie zwei Wulste aussahen.
    Und Grace sah, dass dieses Gesicht nicht in der Luft schwebte. Dazu gehörte doch ein Körper. Es war nur deshalb nicht so deutlich zu sehen gewesen, weil er von einer Kutte eingehüllt wurde, die bis über den Kopf reichte und nur das Gesicht frei ließ.
    Eine Totenfratze!
    Genau dieser Vergleich kam ihr in den Sinn. Da steckte kein Leben drin, dieses Gesicht bewegte sich nicht. Es war für sie ein holzschnitzartiges Gebilde, wirkte wie eine Maske, und doch wollte sie nicht daran glauben.
    In dieser Höhle hatte sich jemand eingerichtet, der keine Gnade kannte.
    Allmählich gelangte sie zu der Überzeugung, dass ihr Bruder Eric genau dieses menschliche Ungeheuer entdeckt hatte und deshalb sterben musste.
    Die letzten Gedanken trafen sie besonders schlimm.
    Ich habe die gleiche Entdeckung gemacht! Eine, die dieses Ungeheuer nicht hinnehmen konnte.
    Dieser Gedanke sprang sie förmlich an. Er sorgte dafür, dass sich ihre Starre löste und sie nur noch von einem einzigen Gedanken getrieben wurde.
    Flucht!
    Grace hatte etwas entdeckt, das eigentlich unentdeckt hätte bleiben sollen. Sie hatte es trotzdem gesehen, und deshalb befand sie sich in Lebensgefahr.
    Leider war sie noch im Schock über das Entdeckte gefangen. Sie wollte sich bewegen. Es klappte nicht. Sie blieb einfach stehen und starrte das Gebilde an, als wäre es ein besonderes Kunstwerk, das sich zu betrachten lohnte.
    Am Schlimmsten waren für sie die verdrehten Augen. Sie gaben dem Gesicht etwas Fremdes, Unnatürliches, und auch die Steifheit löste Ekel bei ihr aus.
    Es folgte das Zucken!
    Grace sah es deutlich. Sie zog für einen Moment den Kopf ein, aus ihrem Mund drang ein zischender Atemstoß, der zugleich so etwas wie ein Startsignal für sie war und sie aus der Starre erlöste.
    Der Unheimliche senkte den Kopf. Er glotzte praktisch in Augenhöhe auf sie.
    Du musst weg!
    Der Gedanke tobte in ihr wie ein Schrei. Es war schon ein Schrei der Verzweiflung, dem sie auf der Stelle folgen wollte.
    Als die Gestalt den ersten Schritt nach vorn machte, da stand für Grace Taylor fest, dass sie keine Sekunde mehr zögern durfte.
    Sie drehte sich so schnell um die eigene Achse, dass ihr fast schwindlig geworden

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